Silverstone SST-LC10B-M im Test: Der perfekte Home-Theater-PC
4/4Testsystem
Als Referenz wurde der Silverstone Temjin TJ06-Tower verwendet, der auch schon als Gegenüber des Thermaltake Kandalf diente. Das Innenleben des Testsystems musste hingegen neuerer Technik weichen. Eingesetzt wurden:
- Intel Pentium 4 Extreme Edition 3,73 GHz mit Intel-Referenzkühler
- 2x 512 MB DDR2-533
- MSI 925XE Neo Platinum-54G
- Leadtek WinFast PX6600GT
- 2x 80 GB Hitachi Deskstar 7K250
- Waitec Storm40 CD-RW
- be quiet! Blackline 400 Watt mit 2 80-mm-Lüftern
Da nur ein einziger 5 1/4"-Schacht zur Verfügung steht, ist der Einbau einer Lüftersteuerung nicht vernünftig möglich. Die drei Gehäuselüfter wurden daher im Silent-Modus an die temperaturgeregelten Lüfteranschlüsse des be quiet!-Netzteils angeschlossen, dass die Lüfter erfahrungsgemäß mit einer Spannung zwischen etwa 6,0 und 8,5 Volt versorgt. Die Zalman-Lüftersteuerung, die im Referenzgehäuse verwendet wird, stellt 5-11 Volt zur Verfügung.
Die Temperaturen wurden gemessen, während das System den 3DMark03 als Dauerschleife ausführte. Die Lautstärkemessungen wurden mit einem „Voltcraft Digitales Schallpegelmessgerät 320“ durchgeführt, dass Schallpegel im Bereich von 30 bis 120 Dezibel misst. Die Grundlautstärke des Messraumes lag bei subjektiv empfundener Stille unterhalb des Messbereiches, also bei weniger als 30 Dezibel.
Messungen
Unser Testsystem trieb das Belüftungssystem des Silverstone La Scala LC10B-M an seine Grenzen. 60 °C bei der CPU und mehr als 40 °C bei der Festplatte, die unter dem CD-Brenner montiert und somit fast gar nicht ventiliert wurde, sind schon recht ungemütlich. An heißen Sommertagen kann das durchaus zum Heruntertakten des Prozessors führen. Auf eine Herunterregelung der Lüfter sollte man bei derart hitziger Hardware lieber verzichten, wie auch die Messwerte im Silent-Modus zeigen, die nochmals ein paar Grad Celsius höher liegen. Im Vergleich zum Silverstone Temjin TJ06, das die CPU und die Northbridge zwar sehr gut, aber alles andere nur sehr schlecht kühlt, werden die Kernkomponenten CPU und Mainboard zwar etwas wärmer, jedoch haben die Festplatten und die Grafikkarte nicht unter streng abgetrennten Kühlzonen zu leiden. An die Ergebnisse von ausgeklügelten Towern wie dem Thermaltake Kandalf reicht das HTPC-Gehäuse trotzdem nicht heran.
Bei der Lautstärke bietet sich aufgrund des temperaturgeregelten CPU-Kühlers ein entsprechendes Bild: Während dieser im Silent-Modus, als das System im Leerlauf betrieben wurde, noch mit relativ ruhigen 1.800 U/Min rotierte, musste er, um die CPU auch bei aufgedrehten Gehäuselüftern nicht wesentlich heißer als 60°C werden zu lassen, auf 3.600 U/Min hochgeregelt werden. Bei den Messungen im Normal-Modus, die unter Last ausgeführt wurden, führte das zu, vor allem bei wohnzimmertauglichen PCs, völlig inakzeptablen Schallpegeln von teilweise über 50 Dezibel. Zudem erzeugten die kleinen, schnelldrehenden 60-mm-Lüfter des LC10B-M ein höherfrequentes und daher subjektiv wesentlich unangenehmeres Geräusch als die großen 120-mm-Gebläse des Vergleichstowers.
Fazit
Das Silverstone La Scala LC10B-M ist ein recht gelungenes Rundum-Sorglos-Paket für den Heimkino-Fan. Es gibt einige Schwachstellen, beispielsweise die im Fabrikzustand viel zu lauten Lüfter und die bei heruntergeregelten Lüftern für High-End-Hardware viel zu geringe Kühlleistung. Außerdem gibt es, wie in wohl fast jedem Desktop-Gehäuse, ein paar mögliche Problemstellen in Sachen Kompatibilität. Wer also auf stromfressende Hardware verzichten kann – es gibt schließlich leistungsstarke Alternativen wie den Pentium M – und seine Hardware nicht ständig ein- und ausbaut, findet im LC10B-M ein voll HTPC-taugliches Gehäuse, das sehr gut ins Wohnzimmer integriert werden kann.
Das Gehäuse ist in der vollausgestatteten Variante für etwa 170 Euro, ohne Display- und Fernbedienungseinheit für etwa 100 Euro in diversen Internetshops erhältlich.
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