Vorschau auf GNOME-Desktop Version 2.12
Die für den 7. September eingeplante Version 2.12 des GNOME-Desktops, der unter anderem in den Linux-Distributionen Ubuntu und Fedora Core verwendet wird, wird diverse interessante Neuerungen mitbringen, die einer der Entwickler nun zusammengefasst hat. Zahlreiche Screenshots veranschaulichen die Änderungen.
GNOME 2.12 wird auf dem Framework GTK+ in Version 2.8 basieren, welcher in seiner jüngsten Inkarnation das Cairo Graphics-Projekt nutzt. Cairo Graphics ist eine umfangreiche und plattformunabhängige Grafikbibliothek, von der auch Version 2.0 des Firefox-Browsers Gebrauch machen wird. Momentan verbessert die Verwendung von Cairo Graphics lediglich an diversen Stellen die Darstellungsqualität, zukünftig soll jedoch unter anderem Hardware-Beschleunigung für eine verbesserte Performance sorgen.
Der Datei-Manager „Nautilus“ kann mit diversen Verbesserungen aufwarten. Die Adresszeile ist nun kein Eingabefeld mehr, sondern eine Aneinanderreihung von je einer Schaltfläche pro Verzeichnis, anhand derer man einfacher in der Verzeichnisstruktur navigieren können soll. In einem Seitenstreifen können wie in einem Web-Browser Lesezeichen abgelegt werden. Eine neue „Senden an...“-Funktion ermöglicht das Versenden ganzer Verzeichnisse per E-Mail, Instant Messenger oder Bluetooth, wobei diese zuvor automatisch als ZIP- oder beliebiges anderes Archiv komprimiert werden. Neben dem Erstellen von Daten-CDs kann Nautilus nun auch Audio-CDs erstellen.
Der Multimedia-Player „Totem“ sowie der CD-Ripper „Sound Juicer“ profitieren von Verbesserungen am gemeinsamen Unterbau „GStreamer“. Totem soll mit praktisch jedem Multimedia-Format umgehen können; über GStreamer-Plugins lässt sich Unterstützung für unfreie Formate hinzufügen. Neu in Version 2.12 ist unter anderem eine Playlist-Sidebar. Zudem können GStreamer und somit Totem nun unter anderem mit DVD-Menüs umgehen. Insgesamt soll GStreamer damit dem alternativen Xine-Backend überlegen sein. An einem Totem-Plugin für Mozilla-Browser wird gearbeitet. Sound Juicer ermöglicht den Import von Audio-CDs in diverse Formate. Vorher kann die Musik nun auch probegehört werden, wozu kein analoges Audiokabel CD-ROM-Laufwerk und Soundkarte verbinden muss.
„Evince“ ist ein neuer Dateibetrachter mit Unterstützung für das PDF- und Ghostscript-Format. In Zukunft sollen Unterstützungen für DVI, TIFF und sogar Microsoft PowerPoint- sowie OpenOffice.org Impress-Präsentationen folgen. Eine Volltextsuche wird ebenso unterstützt wie das Anlegen von Lesezeichen und Vorschau-Thumbnails. Der Datei-Manager Nautilus ermöglicht mittels Evince die Vorschau von Dateien in den unterstützten Formaten.
Die integrierte Suchfunktion basiert zwar noch nicht auf Beagle, zeigt jedoch nun Thumbnails von Bildern in den Suchergebnissen an. Mit dem neuen Keyring Manager soll sich der Inhalt des seit einigen GNOME-Versionen vorhandenen Passwort-Safes einsehen lassen, in dem diverse Anwendungen wie der E-Mail-Client die Passwörter des Benutzers hinterlegen. Weitere Details können sowohl der Quelle dieser News als auch dem Artikel A Prerelease Tour of GNOME 2.12 entnommen werden. Wie man auf den Screenshots sehen kann, haben alle Anwendungen ein einfaches Benutzer-Interface gemein.