58 Prozent der Deutschen im Netz
Einer Studie von ARD und ZDF zufolge sind inzwischen 37,5 Millionen Erwachsene in Deutschland, das sind 57,9 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre, online. Im Vergleich zu 2004 kamen 1,8 Millionen neue Nutzer hinzu. Dabei hat sich nach dem Boom der Vorjahre die Wachstumsdynamik auf dem Internetmarkt etwas abgeschwächt (+5%).
Eine Sättigung des Marktes ist jedoch nicht abzusehen, da vermehrt ehemals internetferne Bevölkerungsgruppen den Weg ins Netz finden: Ältere Menschen und Nicht-Berufstätige. Selbst bei den Offlinern gilt das Internet heute nicht mehr als zu kompliziert und zu teuer. In den nächsten Jahren ist mit einem weiteren Anstieg der Nutzerzahlen zu rechnen: Bis zum Jahr 2010 werden rund 70 bis 75 Prozent der bundesdeutschen Erwachsenen ab 14 Jahre online sein. Zu diesen Ergebnissen kommt die ARD/ZDF-Online-Studie 2005, über die die neueste Ausgabe der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ berichtet.
Im Umgang mit den Webangeboten bilden die Nutzer zunehmend Nutzungsroutinen heraus, an denen sich auch der individuelle Mehrwert des Internets gegenüber anderen Medien ablesen lässt: Kommunikation, nahezu unendlicher Informationsspeicher, internetspezifische Serviceleistungen sowie Zugang zu Marktinformationen. Multimediale Angebote wie Animationen, Video- und Audiofiles werden zunehmend attraktiver. Dabei wird die Kompetenz für multimediale Inhalte eindeutig bei den Fernseh- und Radiosendern gesehen.
Genutzt werden Multimedia-Angebote vor allem von Anwendern mit breitbandigem Internetzugang, deren Anteil von 24 Prozent auf 36 Prozent gestiegen ist. Auch spielt der mobile Internetzugang eine immer größere Rolle: Jeder fünfte Onliner (19%) war bereits mobil im Netz, vorwiegend über das Handy und zunehmend auch mit dem Laptop. Die Zeit, die die Deutschen dem Netz widmen, steigt an: Im Schnitt verbringt jeder Erwachsene täglich 46 Minuten (2004: 43 Minuten) im Internet. Parallel zur Zunahme der Internetnutzung bleibt der Fernseh- und Radiokonsum mit 231 Minuten bzw. 193 Minuten täglich auf hohem Niveau stabil. Damit bestätige die ARD/ZDF-Onlinestudie 2005 erneut die Komplementärbeziehung zwischen dem Internet und den klassischen Medien: Der Medienkonsum nehme zu, ein Verdrängungswettbewerb von Fernsehen und Hörfunk durch das Internet finde nicht statt.