IFA: Neue Display-Technik aus Japan

Ralph Burmester
30 Kommentare

Die beiden japanischen Elektronik-Konzerne Canon und Toshiba haben zusammen eine neue Technologie namens SED (Surface-Conduction Electron-Emitter Display) für Bildschirme entwickelt. Erste Geräte sollen bereits nächstes Jahr auf den Markt kommen.

SED-Gerät
SED-Gerät

Das Prinzip der SED ähnelt dem der herkömmlichen Strahlröhre (CRT), nur wird nicht lediglich eine Elektronenquelle genutzt, sondern jeder Pixel besitzt seine eigene Elektronenquelle. Eingespart wird dadurch die aufwändige Ablenkung der normalen CRT und die Displays sind nur etwa so dick wie TFTs.

SED-Technik1
SED-Technik1

Die Reaktionszeiten der SE-Displays soll bei rund einer Millisekunde liegen, der Farbumfang soll höher sein als bei TFTs oder Plasma-Geräten und auch bei bewegten Objekten oder Schriften sollen keine Unschärfen auftreten. Ebenfalls positiv ist die Energiebilanz. Der ausgestellte 36-Zoll-Prototyp verbrauchte rund 100 Watt, ein entsprechendes TFT lag bei etwa 200 Watt und ein Plasma-Gerät bei rund 250 Watt, wie eine Anzeige auf dem Stand zeigte.

Neben all diesen positiven Aspekten gibt es jedoch auch negative. Das Trägermaterial besteht aus Glas, da zwischen Elektronenquelle und Leuchtschicht ein Vakuum bestehen muss, eben wie bei einem CRT. Das erschwert den Einsatz im mobilen Bereich trotz der geringen Stromaufnahme deutlich. Allerdings forschen beide Unternehmen bereits an neuen Trägermaterialien.

SED-Technik2
SED-Technik2

Die ersten Modelle sollen eine Größe von 50 Zoll haben, ab 2007 soll die Massenproduktion anlaufen und bis zum Jahr 2010 soll die SED-Technik, sofern es nach Canon und Toshiba geht, den Markt der Geräte über 40 Zoll dominieren. Preise für derartige Geräte stehen zur Zeit noch nicht fest.