Sony PlayStation Portable: Teurer und besser als der Gameboy
3/11Technische Daten
Werfen wir einen Blick auf die inneren Werte der portablen Konsole. Unter der Haube der PSP verrichten im Grunde mehrere Prozessoreinheiten mit insgesamt vier MByte eDRAM auf einem Baustein ihren Dienst. Das Herzstück ist ein MIPS-R4000-32Bit-Prozessor, dessen Taktfrequenz frei von einem MHz bis hin zu 333 MHz gewählt werden kann und der auch die Fließkomma- und Vektoreinheit, welche Berechnungen mit bis zu 2,6 Gigaflops ermöglicht, beherbergt. Die von dem MIPS-R4000 gesteuerte 3D-Grafik-Engine ist mit zwei MByte Videospeicher ausgestattet und ist für die Verarbeitung von Spielen zuständig. Momentan ist der Prozessor jedoch noch auf 222 MHz gedrosselt – in mehr oder weniger naher Zukunft sollen dann Spiele auch die letzte Beschränkung aufheben und damit die vollen 333 MHz freigeben. Dies wird aber wohl erst dann Sinn ergeben, wenn stärkere Akkus seitens Sony verfügbar sind.
Dem Hauptprozessor steht ein separater Mediaprozessor, die so genannte Media Engine, zur Seite, welcher exklusiv für Sound, Filme und das I/O-Management zuständig ist. Wie die Haupt-CPU ist die Media Engine auch eine MIPS-R4000-CPU mit einer zusätzlichen, rekonfigurierbaren Virtual Mobile Engine für Audio- und Videodekodierung sowie einem Hardwarebeschleuniger für das Videokompressionsformat H.264. Der Takt der Media Engine ist ebenfalls von einem bis 333 MHz regelbar. Diese verfügt bei Bedarf über die restlichen zwei MByte eDRAM. Der Bus der Media Engine taktet mit der halben CPU-Frequenz, also maximal 166 MHz. Der Grafikprozessor kann neben Polygonen auch Curved Surface Primitives, Clipping, Morphing und Weiteres verarbeiten. Der verbaute Chip kann rein theoretisch 33 Millionen Polygone pro Sekunde berechnen.
Der gesamte Chip enthält sechs Millionen Transistoren und wird im 90-nm-Prozess in Sonys Fabrik in Nagasaki hergestellt, wobei sich der Chip mit einer Spannungsaufnahme von 0,8 bis 1,2 Volt begnügt. In der PSP sind insgesamt 32 MB Arbeitsspeicher verbaut – zu Beginn waren hier nur acht MB geplant, was sich jedoch sehr schnell als zu wenig erwiesen hat. Zu diesen 32 MByte gesellen sich dann noch die vier MB seitens der CPU.
Als verwendeter Datenspeicher setzt Sony auf die UMD (Universal Media Disc), eine doppelschichtige Mini-DVD mit sechs Zentimeter Durchmesser und einer Speicherkapazität von 1,8 GB. Als Transferrate werden bis zu elf MByte/s angegeben – also circa die doppelte Geschwindigkeit eines normalen DVD-Systems. Auch in Sachen Kopierschutz lässt Sony nichts unversucht, denn mit Hilfe von DiscID und AES sollen Raubkopien vermieden werden. Ebenso wird es keine UMD-Brenner oder ähnliche Geräte geben. Verwunderlich ist jedoch, warum Sony das Gehäuse der UMD nicht komplett geschlossen hält. Ein Schiebe-System zum Schutz der UMD wie zum Beispiel bei der MiniDisc gibt es nicht. Im Falle des Falles fasst man also direkt auf den Datenträger.
In unseren Augen ist dieses System noch verbesserungswürdig und -fähig. Einen weiteren kleinen Schatten auf das Medium UMD wirft die teilweise doch recht lange Ladezeit – bis zu 45 Sekunden sind keine Seltenheit, womit sich die PSP in einem gerade noch erträglichen Rahmen hält. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass Sony zu Gunsten der Ladezeiten mehr Gewichtung auf den deutlich schneller arbeitenden Flash-Speicher des Memory Sticks setzen wird – das Thema Kopierschutz lässt grüßen.