Zalman CNPS9500 LED im Test: Der koreanische Paukenschlag
2/5Technische Eckpunkte
- Maße (L x B x H): 85 x 112 x 125 mm
- Vollkupferdesign, 3 x 6-mm-Heatpipes
- Kühloberfläche: ca. 3698 cm²
- Gesamtgewicht: ca. 530 Gramm
- 92-mm-Lüfter, blue LED, 4,2 Watt
- Umdrehungen: 1350 bis 2600 pro Minute
- Lautstärke: 18 bis 27,5 dB(A)
- Kompatibilität: S 478, 775 LGA und AMD K8
- Freigabe ohne Einschränkungen
- Produkthomepage
Kühlkörper im Detail
Obwohl sich Zalman beim 9500 für ein wesentlich leistungsfähigeres Tower-Design entschieden hat, sieht man dem Kühler seine Herkunft deutlich an. Im Grunde handelt es sich um einen vertikal aufgestellten CNPS 7x00, dessen Hitzeaufnahme über drei 8-förmig aufgebogene Heatpipes realisiert wird. Dies hat zum Vorteil, dass nahezu die gesamte Wärmeaufnahme mit den blitzschnell hitzeleitenden Kapillarsystemen abgedeckt werden kann.
Der Zalman-typische Lamellenfächer aus piekfein verarbeiteten Kupfereinheiten formiert sich radial aufgesteckt um die Heatpiperundungen. Da deren Ausläufe offen sind, garantiert das Layout eine gute Zusatzkühlung von sockelnahen, sensiblen elektronischen Bauteilen. Hier vereint der CNPS 9500 LED die Vorteile der herkömmlichen Bauart (etwa eines XP-90C) mit dem Towerkühlerdesign, denn konventionelle Vertreter letzterer Bauart haben aufgrund ihrer parallel zum Motherboard angeordneten Lamellenführung häufig mit hohen Temperaturen der Spannungswandler zu kämpfen.
Im Gegensatz zum CNPS 7700 begnügt sich der 9500 wieder mit einem 92-mm-Lüfter. Unveränderter Kritikpunkt: Durch das rahmenlose und perfekt ins Gesamtkunstwerk integrierte Ventilatorkonzept ist der Austausch gegen ein beliebiges, handelsübliches Modell natürlich schwierig. Dafür geizt der verwendete LED-Lüfter nicht mit seinen formellen Reizen, denn maximal 2600 Umdrehungen pro Minute lassen genügend Reserven für leistungshungrige Anwender, während bei einer Anlaufspannung von etwas über 3 Volt und einer Drehzahl von weit unter 1000 Rotationen in der Minute auch Freunde des sehr leisen PCs auf ihre Kosten kommen sollten. Nur einen PWM-Support leistet der Ventilator leider nicht. Auch ist eine Doppelbestückung mit zwei dieser Lüfterformate nicht vorgesehen, obwohl das axialsymmetrische Lamellenlayout des CNPS 9500 diese Option grundlegend zulassen würde. Dagegen dürfte die immer beliebter werdende Entkoppelung der lediglich an der Bodenplatte fixierten Lüfterhalterung ohne immensen Bastelstress zu bewerkstelligen sein.
Der CNPS 9500 überrascht insgesamt mit recht kompakten Ausmaßen - die Koreaner haben scheinbar keine Lust mehr auf das Inkompatibilitäts-Dilemma der vergangenen Serie - und einem geringen Gewicht von nur leicht über 500 Gramm. Bei einer vollkupfernen Konstruktion in diesen Tagen eine wahre Seltenheit. Eine echte Rarität stellt zweifellos auch der gesamte optische Auftritt des CNPS dar, der den Zalman-Konstrukteuren erneut einen guten Geschmack und einen erfrischenden Hang zur Einzigartigkeit bescheinigen lässt.
Montage auf S. 478 und 775
Die Montage des koreanischen Wunderkühlers kann im Großen und Ganzen als gelungen bezeichnet werden. Auf Plattformen der Sockel 478-Basis wird auf das serienmäßige Retentionmodul zurückgegriffen und der Kühler mit dem beiliegenden Inbusschlüssel fixiert. Dies ist zwar aufgrund der Länge des Werkzeuges und den geringen Platzverhältnissen im Gehäuse etwas zeitaufwendig und bedarf einem gewissen Maß an Fingerspitzengefühl, vollzieht sich aber ohne den lästigen Ausbau der Hauptplatine.
Auch auf den gängigen Athlon 64-Konfigurationen kann das vorhandene Retentionmodul inklusive Backplate (bis auf gewisse Ausnahmen) genutzt werden, sodass der Installationsakt auch hier recht kurz ausfällt.
Lediglich beim serienmäßig nackten Sockel 775 muss aufgrund nicht vorhandener Arretierungsrahmen für Prozessorkühler etwas aufwändiger konstruiert werden. Dazu ist der Motherboardausbau erforderlich, denn über beiliegende Kunststoffparts wird ein entsprechendes Haltemodul für den CNPS über die Mounting-Holes der Hauptplatine angebracht. Ist dies geschehen, lässt sich der Zalman problemlos an diesem Rahmen fixieren, ausrichten und sitzt fest auf seiner Position.
Erfreut können wir weiterhin festhalten, dass Zalman an die spezifische (horizontale oder vertikale) Ausrichtung des Kupfer-Schönlings im System gedacht hat und es realisieren konnte, dass die Blasrichtung des Ventilators an den im Gehäuse vorhandenen Luftstrom angepasst werden kann. So ist es möglich, die auf den zentralen, zylindrischen Haltebolzen auf der Kühlergrundplatte aufgelegten Montagebügel aufgrund deren spezieller Formgebung entweder senkrecht oder parallel zur Heatpipeflucht aufzusetzen.
Zalman empfiehlt bei der Verwendung eines rückseitig angebrachten Gehäuselüfters die im Bild (oben, Mitte) zu sehende Ausrichtung. Diese Position ist allerdings auch ohne verwendeten Casefan anzuraten, wie die Temperaturtests später aufzeigen.