Besser-Leise „Ultimo“ im Test: Komplett-PC mit viel Leistung für wenig Lärm
3/6Komponentenkühlung
Zur geräuscharmen Kühlung der teuren Komponenten setzt Besser-Leise ausschließlich auf die edelsten Bauteile. So kommt auf dem Athlon 64 mit dem Scythe NCU 2000 ein reinrassiger Passiv-Radiator zum Einsatz, der - auf Heatlane-Technik basierend - als derzeit bester unbelüfteter Prozessorkühler angesehen werden darf. Freilich erfahren die weit auseinanderstehenden Kühllamellen durch die beiden anliegenden Pastlüfter an der Gehäuserückwand sowie im Netzteil eine spürbare Ventilierung, sodass Boliden, die auf einen sehr geringen Luftstrom ausgelegt sind, vielleicht marginal bessere Kühlergebnisse liefern könnten. Es darf aber nicht vergessen werden, dass der fertige PC an der Kunden versandt werden muss, es also eines möglichst leichten Kühlers mit geringer Hebelwirkung bedarf. Genau dies erfüllt der NCU 2000 mit einem Gesamtgewicht von knapp unter 500 Gramm, wobei der federleichte Radiatorpart lediglich 250 Gramm für sich beansprucht.
Auch auf der Grafikkarte begegnet uns ein alter Bekannter. Der Bequiet Polar-Freezer konnte schon im damaligen Testvergleich überzeugen und sicherte sich unsere Redaktionsempfehlung ob seiner überragenden Passiv-Kühlleistung, vorbildlichen Verarbeitungsqualität und brillianten Montierbarkeit. Die 480 Gramm schwere Dual-Heatpipe-Konstruktion, die laut Hersteller bis zu 90 Watt völlig lüfterlos vom Grafikchip abführen kann, wurde von Besser-Leise sauber aufgesetzt und, wie auch der NCU 2000, mit Wärmeleitpaste auf Silikonbasis ausgestattet. Auf eine zusätzliche Bestückung der GDDR3 Speicher mit kleinen Passiv-Elementen wurde verzichtet - die BGA-Gehäuse werden im Betrieb allerdings kaum mehr als handwarm.
Eine Doppelfunktion erfüllen derweil die zwei Zalman ZM-2HC2, welche die beiden 3,5"-Samsung-Festplatten in zwei untere 5,25"-Einschübe verfrachten. Zum Einen sollen die Konstruktionen durch ihre jeweils mit elf Heatpipes versehenen Kühlelemente für schnellere Wärmeabfuhr vom sensiblen Magnetspeicher sorgen - dieser Effekt stellt sich in der Praxis als recht gering dar. Zum Anderen absorbieren die per Gummi entkoppelten Aufhängungen sehr wirkungsvoll den von den rotierenden Bauteilen der Platten ausgehenden Körperschall, sodass vor allem Zugriffsgeräusche deutlich abgeschwächt werden.
Als ausblasender Gehäuselüfter kommt mit dem Papst F2GLL der leiseste 120-mm-Vertreter der deutschen Qualitätsfirma zum Einsatz. Dieser ist mit einer maximalen Drehzahl von 1200 U/min spezifiziert, läuft aber Dank eines von Besser-Leise zwischengeschalteten Potentiometers dauerhaft auf völlig nebengeräuschsfreien 880 bis 900 Umrundungen. Im Netzteil arbeitet mit dem F2GL das - wie bereits angesprochen - etwas leistungsstärkere Schwestermodell - allerdings temperaturgeregelt, sodass im Normalbetrieb ein Synchronlauf auf ebenfalls 900 U/min beobachtet werden konnte. Lediglich nach stundenlangem Auslastungsbetrieb gab der Papst im Fortron-Netzteil etwas mehr Schub und beschleunigte zeitweise bis auf 1223 U/min.
Temperaturmessungen
Die dokumentierten Temperaturwerte ergeben sich aus dem Überwachungsprotokoll eines 24-Stunden-Testtages bei etwa 22 °C Raumtemperatur. Während der Betriebszeit wurden viele auslastende Kombinationen aus 3D-Spielen und Benchmarks (3DMark03, GTR etc.) sowie rein synthetische Applikationen zur Belastung einzelner Komponenten (CPU Burn, große Datenpakete [ent]packen und transferieren etc.) teilweise über mehrere Stunden ausgeführt. Dabei übernahm das Programm Speedfan die Überwachung der Sensoren für Festplatten, Prozessor und Chipsatz, während die VPU- und Umgebungstemperatur per RivaTuner ausgelesen wurden.
Die Temperaturen der Komponenten bewegen sich mit der Zwei-Lüfter-Taktik in absolut unbedenklichen Höhen. Sowohl im Bereich der Festplatten, als auch des Prozessors und der Grafikkarte sind noch deutliche Reserven für heiße Sommertage und -nächte vorhanden.