Besser-Leise „Ultimo“ im Test: Komplett-PC mit viel Leistung für wenig Lärm
4/6Lautstärkeempfinden
Geräusche im PC entstehen vorrangig durch Luftverwirbelungen und Vibrationen, denen man am besten mit hoher Masse entgehen wirkt - und der Ultimo wiegt deutlich über 15 Kilogramm. Einen großen Anteil an diesem Gewicht hat die Komplett-Dämmung mit den zehn Millimeter mächtigen Noiseblocker-Evolution-Dämmmatten. Diese setzen sich aus drei aufeinander abgestimmten Schichten zusammen (oberste Schicht: Thermostabilisatorfolie aus Aluminium, mittlere Schicht: Akustikschaumstoff, unterste Schicht: Hochfrequenzblocker aus metallisiertem Microfleece) und eliminieren effektiv den auftretenden Körper- und Luftschall in einem breiten Frequenzspektrum.
Grundsätzlich befinden sich (die nur von Zeit zu Zeit genutzten DVD-Brenner einmal außen vor gelassen) drei dauerhafte Lärmquellen im Ultimo. Klassischerweise machen sich dabei die beiden 120-mm-Lüfter mit ihren Luftumschlagsgeräuschen am meisten bemerkbar. Im Normalbetrieb, wenn beide Lüfter etwa mit 900 Umdrehungen pro Minute rotieren, dringt lediglich ein leichtes, aber merkliches, tiefes Brummen aus dem Heck des Rechners. Lautlos ist dies natürlich nicht, was ob der hohen Leistungsfähigkeit der verwendeten Komponenten allerdings auch nur bedingt zu realisieren ist. Ein entspanntes, konzentriertes Arbeiten in Ruhe ist aber problemlos möglich.
Im Langzeitbetrieb legt der Lüfter im Netzteil sukzessive noch etwa 300 Umdrehungen pro Minute zu. Daher erhöht sich zwangsläufig auch der Geräuschpegel im geringen Maße. Da aber aufwärmende Dauerlastbetriebe ohnehin zumeist von stimmungsfördernden Soundeffekten begleitet werden - speziell mit der Audigy 2 - spielt dies nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, dass Besser-Leise die verbauten Papst-Lüfter akribisch auf störende Nebengeräusche wie etwa nerviges Lagerrasseln oder -schleifen überprüft und entsprechende Lüftermodelle nicht verwendet.
Lärmquelle Nummer drei, die Festplatten, melden sich beim Ultimo glücklicherweise kaum zu Wort. Die leicht säuselnden Drehgeräusche der HDDs werden effektiv über die Gehäusedämmung geschluckt, während die kratzigen Lese- und Schreibemissionen über die Entkopplung nur sehr schwach nach außen dringen.
Lautstärkemessungen
Neben diesen subjektiven Empfindungen darf selbstverständlich auch die messtechnische Unterlegung der Geräuscheindrücke nicht fehlen. Dazu bedienen wir uns wie gewohnt dem Voltcraft 320 Schallpegelmessgerät, welches den anliegenden Schalldruck in einem Bereich von 30 bis 130 Dezibel nach den bekannten A-Bewertungskurven ausgibt. Da die Messungen unter Nicht-Laborbedingungen in einem normalen Arbeitsraum stattfinden - dessen Grundlautstärke sich bei subjektiv empfundener Stille bei 30,4 dB(A) einpendelte - können die erzielten Ergebnisse lediglich als ungefährer Anhaltspunkt dienen. Schalldrücke über der Toleranzgrenze von 30,4 dB(A) sind grundlegend als wahrnehmbar zu bezeichnen. Je nach persönlichem Empfinden kann man bis 35 dB(A) von (sehr) leise, bis 40 db(A) von mittellaut und darüber von unangenehm bis extrem laut sprechen.
Die Messungen erfolgen in einer arbeitstypischen Entfernung von einem halben Meter vom PC in einem Meter Höhe. Das Messgerät ist dabei auf einem Stativ befestigt.
Die Schalldruckbewertung bescheinigt dem Ultimo einen nahezu durchgängig angenehmen bis unauffälligen Geräuschcharakter. Wer allerdings auch auf dem Mittelstreifen der vielbefahrenen A9 stehend eine Stecknadel auf dem Standstreifen fallen hört, wird auch mit der Akustik des Ultimo nur bedingt zufrieden sein. Mit anderen Worten: Optimierungen sind immer machbar; speziell etwas geringere Lüfterdrehzahlen, die aus temperaturtechnischer Sicht unbedenklich wären, würden den Schallpegel noch etwas weiter absenken.