Drei externe Wasserkühler im Test: Der Turmbau zu Babel
4/6Thermaltake Symphony
Der Karton des Thermaltake Symphony hat eher die Größe eines IKEA-Regals als die einer Wasserkühlung. Er beinhaltet hinter einer guten Polsterung und viel Produktwerbung:
Den Kühlturm, eine Flasche Antikorrosionsmittel, zwei CPC Quick Coupling-Anschlüsse, mehrere Schlauchschellen, ein PCI-Bracket mit Stromadapter, mehrere Befestigungsplatten für die Verschraubung des CPU-Kühlers, ein „Aquarius II VGA Waterblock“ in eigener Blisterverpackung, Universalclips für alle aktuellen Sockel, mehrere Schraubensets, Schlauchanschlüsse , zwei weitere und zugeschnittene, schwarze Schläuche, Silikon-Wärmeleitpaste und einige Mainboardmuttern, die für die Prozessorkühler-Montage nötig sind. Natürlich darf auch eine Anleitung nicht fehlen.
Merkmale
Anders als die beiden anderen Testkandidaten von Zalman und Kailon arbeitet das Symphony nach einem eher herkömmlichen Wasserkühlungs-Konzept. Ein großer Radiator (teilweise aus Aluminium, teilweise aus Kupfer bestehend), an dem fünf langsam drehende 120-mm-Lüfter zum Wärmeabtransport angebracht sind, kühlt das ihn durchlaufende Wasser und damit CPU und GPU. Hier zeigt sich besonders die Größe des Radiators, der mit über 700 mm in der Länge zu den beeindruckendsten ihrer Art gehört.
Den Wassertransport übernimmt eine Dualpumpe mit 90 Liter Fördervolumen pro Stunde, die unter dem Radiator angebracht ist. Zur Befüllung wurde am unteren Teil des Turms eine abnehmbare Klappe eingebaut, hinter der die Pumpe und ein Ausgleichbehälter mit Füllstutzen lagern. Die nach eigenen Angaben mit 16 dB(A) laufenden Lüfter sind in Reihe mit dem Stromkabel der Pumpe geschaltet. Dieses Kabel wird direkt mit dem Netzteil des Computers verbunden, sodass das System nach dem Einschalten des PCs automatisch anläuft.
Das Basismaterial des Symphony-Kühlturms ist gebürstetes Aluminium, was einen edlen Wohnzimmerlook mit sich bringt. Die Lüfter sind bei normaler Zimmerbeleuchtung nicht sichtbar, sodass der Eindruck eines großen Hometheatre-Lautsprechers erweckt wird. Der massive Standfuß hält die Komponente sicher auf ihrem Platz. Der Hauptturm ist 1,1 m hoch und hat eine Breite von 150 mm. Mit stolzen 14 kg Gewicht besitzt er eine eher eingeschränkte Portabilität.
Wie bei den Konkurrenzprodukte wird für die einfache Installation ein PCI-Bracket mitgeliefert, durch das die beiden Schläuche zum Kühlturm geführt werden. Außerdem ist dem Symphony ein Stromanschluss beigefügt, der auf der einen Seite den Stromstecker des Turms fasst und auf der anderen Seite ein Molex-Kabel zum Netzteil besitzt. Über dem Standfuß ist darüber hinaus eine blaue Status-LED angebracht, die leuchtet, sobald das System angeschaltet ist. Thermaltake spricht von einer über 10000 Stunden wartungsfreien Wasserhaltbarkeit, was in der Praxis sehr pflegeleicht wäre.
Blickpunkt Kühler
Beide mitgelieferten Kühler bestehen aus Vollkupfer und sind verhältnismäßig schwer. Sie besitzen eine normale Kühlkanal-Fräsung und eine relativ sorgfältig polierte Bodenplatte. Am CPU-Kühler sind zwei schwarze 10-mm-Schläuche (6 mm Innendurchmesser) fest angebracht und mit jeweils einer Feder vor zu starkem Knicken geschützt. Der Kühler besitzt fest definierte Ein- und Auslassrichtungen, die in der Anleitung beschrieben werden.
Der Grafikkarten-Kühlblock kommt - wie schon angesprochen - in einer separaten Verpackung daher und besitzt einen einfachen U-Kanal. Da von der GPU nicht derart viel Hitze abzuleiten ist wie von der CPU, reicht diese einfache Fräsung für eine effektive Kühlung aus. Eine eigene Anleitung beschreibt abermals ausführlich das, was schon in der Hauptanleitung des Symphony ausgeführt ist. Für verschiedene Schlauchgrößen wurden außerdem weitere Schraubanschlüsse beigelegt. Über dem Kupferblock und dessen Fräsung liegt eine durchsichtige Plexiglasschicht, in die die Anschlüsse eingesetzt sind.
Montage-Auffälligkeiten
Bei der Montage des Symphony stellt den aufwendigsten Part die Installation der CPU-Halterung dar. Hier werden der Anleitung nach mehrere gleichförmige Stahl- und Schaumgummiplatten mit fest angebrachten Klebeflächen zusammengeklebt und unter das Mainboard gesetzt. Nun kann nach dem Einsetzen von vier Schrauben mit Abstandhaltern der Kühler selbst auf die CPU aufgelegt und mit einer weiteren Stahlplatte und Muttern fixiert werden.
Obwohl diese Montagetechnik sehr ungewöhnlich ist, konnte sie überzeugen, da im Endeffekt nahezu keine Verkantungsgefahr besteht. Außerdem werden keine Druckschrauben verwendet, die zu fest verschraubt werden könnten.
Der GPU-Block wird mit einer einfachen Universal-Stahlhalterung und den Bohrungen des Grafikkarten-PCBs verschraubt. Jetzt besagt die Anleitung, dass ein Klarsicht-Silikonschlauch den GPU-Kühler mit den fest installierten schwarzen Schläuchen des Symphony und des CPU-Blocks verbinden soll, der aber leider nicht mitgeliefert wurde. Dieser muss also noch zugeschnitten und dann in die Schlauchanschlüsse gedrückt werden. Nach dem Festschrauben der Anschlussmuttern sind diese bombenfest fixiert. Die in diesem Test vom Zalman-Reserator-System bekannten Schlauchclips wurden auch hier verwendet, um an bestimmten Stellen den festen Schlauchsitz zu gewährleisten – sie lassen sich jedoch nur mit viel Kraft über die Schläuche ziehen.
Der Großteil der Schlauchteile ist bereits von Thermaltake vorgeschnitten. Nur am PCI-Bracket müssen sie abermals geteilt und zu guter Letzt mit den gut funktionierenden Quick-Coupling-Anschlüssen verbunden werden. Nach dem Einstecken dieser kann das System über die Klappe am Symphony-Turm und dem dahinter liegenden Ausgleichsbehälter mit dem beigelegten Antikorrosionsmittel befüllt werden.