Drei externe Wasserkühler im Test: Der Turmbau zu Babel

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Hannes Tismer
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Fazit

Damit kommen wir zum Fazit dieses Tests von drei sehr außergewöhnlichen, externen Wasserkühlungs-Sets. Letztendlich ist erfreulicherweise erst einmal zu sagen, dass keines der Produkte nur eingeschränkt empfehlenswert war – alle hatten ihre Vor- und Nachteile und kühlten unsere CPUs und GPUs überdurchschnittlich gut. Für den verhältnismäßig hohen Preis haben sie ein komplettes Zubehör aufzuweisen und lassen sich für die Sockel A, 775, 478, 754 und 939 einsetzen. Obwohl sie schon Prozessor und Grafikkarte kühlen mussten, haben die Kandidaten genügend Reserven für zusätzliche Kühlblocks - zum Beispiel für die Northbridge, Festplatten oder das Netzteil.

Völlig uneingeschränkt können wir alle drei Kandidaten für den Heimgebrauch empfehlen. Für LAN-Besucher oder Vielreisende sind sie allerdings weniger geeignet, da sie 5 bis 15 kg mehr Last als mit einem normalen Luftkühler bedeuten.

Zalman Reserator 1 Plus

Der Reserator 1 Plus überzeugte durch seinen ausgeklügelten und gleichzeitig recht einfachen Einbau. Die Schlauchanschlüsse sind zwar nicht gerade optimal gestaltet, halten jedoch ihr Versprechen und sind durchweg dicht. Die Schläuche selbst sind vielleicht einen kleinen Kritikpunkt wert, da sie sich extrem leicht verbiegen lassen und dadurch Bruchstellen oder Engpässe bilden können.

Die Kühlleistung zeigte sich für ein passives System sehr gut und besitzt genügend Reserven für das Übertakten oder Einbinden weiterer Kühlelemente. Die Quick-Coupling-Anschlüsse haben uns sehr überrascht, denn sie funktionieren fast tropfenfrei und garantieren eine hohe Portabilität des Reserator. Er musste sich zwar um einige wenige Grad dem Kailon Silencer MKII geschlagen geben, bietet jedoch den Vorteil einer einfacheren Befüllung. Ordentlich ist auch der Flow-Indicator, der seine Funktion erfüllt und eine nette Dreingabe für Neulinge darstellt. Die etwa 239 Euro, die für den Reserator 1 Plus von Zalman aufgebracht werden müssen, sind eine Investition wert.

Kailon Silencer MKII

Die neuen Preytec NEMESIS-Kühler von Kailon konnten dieses Set bei den Temperaturwerten sogar etwas vor den Zalman Reserator 1 Plus hieven. Durch die verhältnismäßig geringe Bauhöhe und die trotzdem sehr gute Passivkühlleistung kann der Silencer MKII vollauf überzeugen. Tatsachen wie die etwas spartanische Anleitung, die schwere Erkennbarkeit der Ein-/Ausgänge am Kühlturm und die durch die vielen Schrauben am Deckel etwas fummelige Befüllung trüben den Gesamteindruck nur wenig.

Auch hier konnten die Schnellverbinderanschlüsse einen guten Eindruck hinterlassen und für den Kampfpreis von circa 169 Euro muss man einfach zugreifen. Die von Kailon in Kürze folgenden Silencer MKII-Sets werden die neuen NEMESIS-Kühler ohne Aufpreis beinhalten, was ein außerordentlich gutes Angebot darstellt.

Update

Das aktuelle Silencer MKII Angebot von Kailon enthält nicht den in unserem Testset enthaltenen GPU-Kühler. Dieser muss für 29 Euro dazubestellt werden, was einen Gesamtpreis für unser Testset von 198 Euro ergibt. Da dies jedoch weiterhin konkurrenzlos günstig ist, behält der Kailon Silencer MKII seinen Preis-Award.

Preis-Hammer
Preis-Hammer

Thermaltake Symphony

Mit einem Preis von etwa 259 Euro ist das Thermaltake Symphony das teuerste Set im Test – allerdings auch das mit Abstand stärkste. Es setzte sich durch seine massive Aktivbelüftung deutlich von den passiven Konkurrenten dieses Artikels ab und hat weitere Reserven für Overclocking und Erweiterungen. Leider ist es auch das schwerste System im Test. Die eingesetzten Quick-Couplings erhöhen zwar die Portabilität, weitere 14 kg ohne Einberechnung des Wassers sind allerdings für LAN-Gänger eine kaum akzeptable Last.

Als einziges Produkt im Test hat das Symphony bereits vorgeschnittene Schläuche vorzuweisen und auch die CPU-Installation ist vorbildlich und sicher für Anfänger gestaltet. Leider sind die Schlauchclips wie beim Zalman-Set extrem schwergängig und erfordern in jedem Fall den Einsatz einer Zange und viel Kraft. Bedauerlicherweise wurde der in der Anleitung angesprochene Klarsichtschlauch für die Grafikkarteninstallation nicht mitgeliefert.

Obwohl das System gegenüber den anderen beiden Protagonisten nicht unhörbar ist, konnte es sich im Test behaupten und bietet für sein Geld die momentan leistungsfähigste externe Wasserkühlung. Ein Temperaturunterschied von nur 3 °C zwischen Leerlauf und Volllast der CPU ist ein selten gesehener Spitzenwert.

Leistung-Hammer
Leistung-Hammer

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