Thermalright SI-120 und Blue Orb II im Test: Innovation trifft Nostalgie
6/7Testsystem und Verfahren
- P4 Prescott 3,4 Extreme Edition
- MSI Combo (Intel 915P), Sockel 775
- Thermaltake Polo 410 W-Netzteil mit 120-mm-Bodenventilator
- Raumtemperatur: ca. 22 °C
- Sapphire Radeon X800 PCIe
- Silikon-Wärmeleitpaste
Wir testen die Boliden aufgrund angestrebter, systemunabhängerer Ergebnisfindungen im offenliegenden Aufbau auf unserem Pentium 4 Extreme Edition mit Gallatin-Core. Dazu gewähren wir jedem Kühler eine Aufwärmphase von einer halben Stunde, gespickt mit allerlei auslastenden Applikationen. Im Anschluss wird der Tweakers4u-Toaster 3.0 halbstündig bemüht, die Prozessorauslastung auf 100 % zu halten. Daran schließt sich eine 15-minütige Leerlaufsituation an. Der Kerntemperatur-Verlauf wird dabei mit der Software Speedfan dokumentiert, die Maximaltemperaturen als Einordnung in den Diagrammen angegeben. Es ist dabei zu beachten, dass Temperaturdifferenzen von ein bis zwei Grad Kelvin durchaus als Messtoleranz angesehen werden können.
Temperaturvergleich
Der SI-120 überrascht und überzeugt zunächst mit einer markanten Leistungssteigerung im Vergleich zum XP-120, speziell mit geringer Ventilation im getrimmten Ultra-Silent-Betrieb. Er beweist, dass er auch mit wenig Luftstrom nur gering an Performance verliert und zieht damit selbstsicher am Thermaltake Big Typhoon vorbei, welcher bei höherer Drehzahl nur knapp hinter dem Thermalright-Spross liegt, mit geringer Belüftung allerdings wesentlich deutlicher einbricht. Mit gleicher Lüfterbestückung kann der SI-120 derzeit nur noch von den konkurrierenden Tower-Kühlern im 120-mm-Format (Scythe Ninja, Cool-Scraper, Sonic-Tower) bezwungen werden - die Differenzen sind allerdings marginal.
Der Blue Orb II reiht sich auf unserer Messanordnung im Mittelfeld ein und agiert dabei immer etwas lauter als die direkten Mitstreiter. Der Abstand zur aktuellen Königsklasse ist allerdings schon beachtlich und kann für ein neues Produkt nicht akzeptabel sein. Im geschlossenen Gehäuse, in welchem die Prozessortemperaturen je nach Konfiguration noch einmal 10 K höher ausfallen, ist ein Betrieb mit getrimmter Drehzahl bei etwas leistungsstärkeren Chips schon nicht mehr anzuraten. In der direkten Gegenüberstellung kann man dem Blue Orb II in etwa die Performance des CNPS7700 Cu bescheinigen - welch' Überraschung ;-).