WiMAX-Pilotprojekt startet in Düsseldorf

Thomas Hübner
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Düsseldorf gehört zu den ersten 13 Kommunen weltweit, in denen eine neue regionale Funknetz-Infrastruktur aufgebaut wird: WiMAX – Worldwide Interoperability for Microwave Access. Die Landeshauptstadt wird bis Februar 2006 gemeinsam mit den Partnern Intel, Capgemini und Siemens eine Infrastruktur aufbauen, die in ihrer Reichweite die derzeit aktuelle WLAN-Technik übertreffen wird.

Eine der ersten Anwendungen wird WiMAX auf dem Gebiet des Tourismus finden. Rechtzeitig zur WM 2006 soll Düsseldorfs Gästen ein mobiler Stadtführer angeboten werden. Das Prinzip: Die „Mobile Stadtführung“ nutzt die bestehende Geodatenanwendung der Landeshauptstadt. Im Rahmen des Pilotprojektes wird eine Lösung entwickelt, mit der es möglich ist, die Informationen auf einem PDA anzuzeigen. Zusätzlich werden den Touristen tagesaktuelle Multimedia-Informationen zu bestimmten Sehenswürdigkeiten auf ihrer Besichtigungstour über Hot Spots auf den Mini-Computern zur Verfügung gestellt. Die Empfangsgeräte können beim Verkehrsbüro ausgeliehen werden. „Die Verknüpfung von Geodaten mit Multimedia-Informationen zu Sehenswürdigkeiten macht Düsseldorf für Touristen noch attraktiver. Die Landeshauptstadt hat hier Gelegenheit, auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft, einen Akzent im Touristikbereich zu setzen“, sagt Oberbürgermeister Joachim Erwin.

Eine zweite Anwendung von WiMAX wird für den Einsatz bei der Feuerwehr konzipiert. Somit soll es zum Beispiel bei Großeinsätzen möglich sein, Film- und Fotosequenzen vom Einsatzort zur Leit- oder Stabsstelle live zu übertragen. Die Bilddaten können um spezifische Informationen wie Baupläne angereichert werden und erlauben dann eine weitgehende und umfassende Lagebeurteilung durch die Einsatzleitung.

Das Pilotprojekt in Düsseldorf entsteht im Rahmen der Intel-Initiative „Digital Communities“. Weltweit werden 13 Kommunen auf allen fünf Kontinenten mit dem drahtlosen Highspeed-Internetzugang ausgestattet. WiMAX benötigt bei höherer Reichweite deutlich weniger Hardware als ein herkömmliches WLAN-Netz mit gleicher Flächenabdeckung. Bislang musste jeder einzelne Hot Spot für den drahtlosen Internetzugang gesondert an das Internet angeschlossen werden. Über das WiMAX-System lassen sich mehrere Hot Spots drahtlos vernetzen und somit flächendeckend einsetzen. In Düsseldorf wird die erste WiMAX-Basisstation in der Altstadt installiert. Derzeit ist die Zwischenschaltung von Hot Spots noch notwendig, in der nahen Zukunft werden Endgeräte wie Laptops oder PDAs das WiMAX-Signal aber auch direkt empfangen können – der Nutzen: größere Mobilität dank eines lückenlosen Highspeed-Internet-Zugangs.

„Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für das erfolgreiche Zusammenwirken von öffentlichen und privaten Partnern im Rahmen der Initiative Digitale Stadt Düsseldorf“, betont OB Erwin. Die technische Ausrüstung für das Düsseldorfer Pilotprojekt basiert auf Intel-XScale- und Xeon-Prozessoren sowie auf der Intel Centrino Mobiltechnologie. Siemens wird die notwendige Hardware für die WiMAX-Basisstationen liefern und installieren. Intel übernimmt technische Koordinierungs- und Kommunikationsaufgaben, das Beratungsunternehmen Capgemini die Projektleitung und Verantwortung für die Lieferung. Die Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt das Vorhaben mit Personalressourcen aus dem Amt für Informationstechnik und Organisationsentwicklung sowie der Feuerwehr.

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