S3G stellt S20-Serie mit MultiChrome vor
S3 Graphics hat gestern die vierte Generation der hauseigenen DirectX 9.0-Grafikprozessoren – die Chrome 20-Serie – vorgestellt. Diese nutzt die 90-Nanometer-Verarbeitungstechnologie von Fujitsu Limited zur Realisierung von Grafikprozessoren für hohe Geschwindigkeit und gute Performance pro Watt.
Dabei kommt Silizium zum Einsatz, das 25 Prozent schneller läuft und laut Fujitsu Leistungseinsparungen von mindestens 25 Prozent im Vergleich zu mit konventionellen 90-nm-Prozessen hergestellten Chips bietet. In führenden Benchmark-Tests, zeigte das neue Silizium laut eigenen Angaben von Fujitsu bis zu 75 Prozent Performanceverbesserung gegenüber früheren S3-Graphics-Generationen – das war auch bitter nötig. Die neue Technik stellt die Basis für die Realisierung einer neuen Reihe von Grafikprozessoren dar, die umfangreichere Hi-Def-Video-Features und aufwändigere 3D-Grafiken ermöglichen sollen.
Die Chrome S20-Serie bietet native 1080p HDTV- und Widescreen-Unterstützung. Chromotion 3.0 stellt die nächste Generation der programmierbaren Video-Engine dar, welche hardware-beschleunigte Motion-Compensation und WMV-HD-Unterstützung bietet, jedoch nach dem aktuellen Stand der Dinge Beschleunigung für H.264 vermissen lässt. Da die Prozessorlast nach eigenen Angaben sehr gering ausfallen soll, sieht S3 Graphics das Einsatzgebiet der Chrome S20-Serie vor allem in Home-Theater-PCs und im digitalen Wohnzimmer. Zum Start der neuen Serie stellte S3 Graphics zwei Mitglieder vor, den Chrome S27 und S25.
Der Chrome S27 bietet einen Kerntakt von 700 MHz, womit man derzeit selbst die Spitzenmodelle der Konkurrenz hinter sich lässt. Neben einer flexiblen Speicherunterstützung von DDR1 bis hoch zu DDR3 unterstützt der Chrome S27 auch die neue MultiChrome-Technologie. Dabei handelt es sich um eine plattform- und kabelunabhängige Multi-GPU-Lösung. MultiChrome unterstützt den gemeinsamen Betrieb von zwei oder mehr Grafikkarten, die mit dem Chrome S27 ausgestattet sind. Dies soll auf jedem Mainboard mit zwei passenden PCI Express-Steckplätzen möglich sein. Zudem ist man von dem zum Einsatz kommenden Chipsatz auf dem Mainboard völlig unabhängig, was ebenfalls neu auf dem Markt der Multi-GPU-Technologie ist. Möglicherweise trägt dies dazu bei, dass sowohl ATi als auch nVidia ihre Multi-GPU-Lösungen endlich für alle Chipsätze mit entsprechend vielen PCI Express Lanes öffnen. Denn aktuell verhindert einzig und allein der Treiber einen Betrieb auf Mainboards mit Chipsätzen der Konkurrenz.
Der Chrome S25 richtet sich hingegen an das mittlere und untere Preis- und Leistungsniveau. Ebenso wie der Chrome S27 bietet sie acht Pixelshader. Das Speicherinterface ist von 32 bis 128 Bit bei verwendetem DDR2-Speicher variabel (Markenname: „AcceleRAM“). Durch die S3Graphics AcceleRAM-Technologie soll die Leistung auch bei kleineren Speicherkonfigurationen beschleunigt werden.
„The Chrome S20 series is a clear demonstration of how advanced process technology coupled with a highly efficient design can deliver true value to the discerning PC user. Boasting such a rich feature set and extended memory support at prices at very competitive prices, Chrome S20 clearly represents the start of the future for the new S3 Graphics.“
Dr. Ken Weng, General Manager of S3 Graphics
Durch die flexible Speicherunterstützung der Chrome S20 Serie ist zwar eine genaue Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse der Partner etwa für den OEM- oder Desktop-Markt möglich, allerdings birgt dies auch die Gefahr, dass ein Durchblick durch die Vielzahl der verschiedenen Modelle schier unmöglich wird.
Die Chrome S20-Serie unterstützt DirectX 9.0 und bietet vier Vertex-Shader mit voller Präzision und acht Pixel-Shader. Der Chrome S27 erreicht so eine Pixelfüllrate von 5600 MPix/s. Durch die immer wieder von S3 Graphics hervorgehobene niedrige, jedoch nicht explizit genannte, besonders hohe Leistung pro Watt sollen neue Standards im Bereich der Desktop-Grafiklösungen gesetzt werden und komplett passiv gekühlte Modelle möglich sein. Dies hat man zum einen der 90-nm-Fertigungstechnolgie von Fujitsu und zum anderen Features wie „Multi-Domain Dynamic Clock Gating“ zu verdanken. Letztes versetzt den Chip in die Lage bestimmte Bereiche mit unterschiedlichen und variablen Taktraten zu betreiben. Konkrete Testergebnisse bleibt das Unternehmen jedoch bislang schuldig.