Asus A8N32-SLI Deluxe im Test: Höchstleistung dank nForce 4 SLI X16

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Ralph Burmester
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Asus A8N32-SLI Deluxe

Natürlich wollen wir auch die Neuheiten des nVidia nForce 4 SLI x16-Chipsatzes genauer beleuchten. Zum ersten Mal seit dem nForce 2-Chipsatz gibt es im Desktop-Bereich wieder North- und Southbridge. Begründet liegt das in der Komplexität der Aufgaben, die einfach nicht mehr kostengünstig auf einem Chip vereinigt werden können. Den gleichen Weg hat nVidia bei ihrem IGP-Chipsatz 6100/6150 eingeschlagen. Übrigens: Sowohl letzterer als auch unserer Testproband beruhen auf einer sehr ähnlichen Northbridge, der „C51“. So trägt die IGP-Version den Zusatz „G“ für Graphics, während beim vorliegenden Asus-Mainboard die Northbridge den Zusatz „D“ für Discreet trägt.

Vergleicht man die Schaubilder von nVidia, so wird klar, dass dem C51D der komplette Grafikkern fehlt und nur die 18 PCIe-Lanes verblieben sind. Diese werden nun aufgeteilt auf einmal x16 und zwei weitere x1-Lanes. Für die Northbridge nutzt nVidia auch die Bezeichnung „System Plattform Processor“ und kürzt dies mit SPP ab. Den ersten x16 PEG-Slot hat nVidia also abgedeckt, fehlt noch der zweite.

Hier haben es sich die Kalifornier einfach gemacht und den „normalen“ nForce 4 SLI-Chipsatz benutzt. Dieser behält seine Bezeichnung „Media and Communication Processor“ (MCP) und kann neuerdings auch den RAID-Modus 5, der den AMD-Chipsätzen bisher verwehrt blieb. Auf der Strecke blieb dafür die Cross-RAID-Funktionalität. Das Mischen von PATA- und SATA-Festplatten für einen RAID-Verbund ist somit nicht mehr möglich. Damit nicht genug, ist das Ein- und Ausschalten des RAID-Modus nicht mehr für jedes SATA-Laufwerk möglich. Im BIOS sind je zwei Laufwerke zu einem Kanal zusammengefasst und lassen sich nur zusammen auf SATA oder RAID schalten. Ein deutlicher Rückschritt also. Vor allem muss so – wie bei unserem Testsystem mit vier SATA-Platten – die Betriebssystem-Platte tatsächlich per Spanning als JBOD-Platte eingebunden werden. Ein Aufwand, der beim nForce 4 so bisher nicht nötig war – hier ist dringend Abhilfe gefragt!

Blockdiagramm
Blockdiagramm

Offenbar hat nVidia beim X16 also auf den Intel-MCP zurückgegriffen. Über die Verbindung zwischen MCP und SPP macht nVidia zwar keine Angaben, ein Blick in das BIOS hilft aber. Dort wird die Bus-Geschwindigkeit mit 1.000 MHz und einer Bandbreite von 16 Bit angegeben. Bei der Intel-Version kommt dagegen nur ein mit 800 MHz getakteter 16-Bit breiter HyperTransport-Link zum Einsatz.

Mit dem MCP kommen die nächsten 20 PCIe-Lanes. Die somit insgesamt 38 Lanes lassen sich über sieben Controller ansteuern. Zieht man die zwei x16-Lanes und die nötigen zwei Controller ab, bleiben immer noch sechs Lanes und fünf Controller übrig. Die Mainboard-Hersteller können also nach Belieben die Lanes weiter aufteilen.

Asus hat sich für einen x4 PCIe-Slot entschieden, die verbleibenden beiden x1-Lanes teilen sich der SiI 3132 SATA-Controller und der zweite Marvell LAN-Controller. Nicht vergessen wollen wir die PCI-Anbindungen: Der MCP kann bis zu fünf PCI-Slots verwalten. Asus hat drei auf dem Board verbaut und trägt damit der mangelhaften Marktpräsenz von PCIe-Steckkarten wie z.B. Sound- oder TV-Karten Rechnung.

Neben soviel Leistung gibt es auch kleine Schwächen: Bei nVidia fehlt immer noch Unterstützung für HD-Audio. Leider wird hier lediglich der veraltete und leistungsschwache AC97-Sound unterstützt. Ebenfalls interessant wäre eine FireWire800-Schnittstelle, Asus überlässt dieses Merkmal weiter dem Konkurrenten Gigabyte.

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist einer Deluxe-Version entsprechend gut. Interessant ist natürlich die SLI-Bridge, die jetzt aus einem flexiblen Flachkabel besteht. So können keine Spannungen mehr zwischen den beiden Grafikkarten entstehen und man benötigt den beim Asus A8N-SLI Premium mitgelieferten Zusatzhalter nicht mehr.

Ebenfalls neu ist der aufsteckbare Zusatzlüfter für den Heatpipe-Kühlkörper. Asus weist ausdrücklich darauf hin, das sein Einsatz nur in Verbindung mit passiven CPU-Kühlern oder Wasserkühlern nötig ist. Bei normalen, mit Lüftern versehenen CPU-Kühlern können sich sonst die Luftströmungen überschneiden und aufheben und so den Kühleffekt deutlich einschränken.

  • Lieferumfang
    • Treiber- und Software-CD für Mainboard
    • InterVideo WinDVD-Suite
    • User's Manual, engl. Handbuch, ca. 104 Seiten
    • 1x SLI-Flex-Bridge
    • 1x Aufstecklüfter für Heatpipe-Kühlkörper
    • 1x Kombi-Slotblende, zwei USB 2.0-Ports und ein Game-Port
    • 1x Slotblende FireWire400, 2 Ports
    • 1x Serielle-Slotblende, ein Port
    • 5x SATA-Datenkabel
    • 2x Stromadapter von 4-polig Molex auf 2x SATA
    • 1x Stromadapter von 4-polig Molex auf 1x SATA
    • 1x IDE-Flachkabel, 1x 80-polig, 1x 40-polig
    • 1x Floppy-Flachkabel
    • 1x ATX I/O-Blende
Lieferumfang
Lieferumfang

Layout

Als erstes fallen sicher die Heatpipes und die beiden großen passiven Kühler auf der Spannungsversorgung des Prozessors auf. North- und Southbridge des A8N32-SLI Deluxe werden mit jeweils einer Kupfer-Heatpipe gekühlt. Der Kupfer-Kühlkörper hinter den ATX-Anschlüssen hält gleichzeitig auch die eine Hälfte der Spannungsversorgung auf Temperatur. Die zweite Hälfte wird durch den von anderen Asus-Boards bekannten Aluminium-Kühlkörper besänftigt.

Die RAM-Slots sind frei zugänglich, auch dann, wenn lange Grafikkarten verbaut werden, da selbst der erste PCIe-Slot, der x4 PCIe-Slot, genügend Platz lässt. Darum ist auch der primäre IDE-Anschluss nicht wie gewohnt nach oben, sondern zur Seite geführt. Floppy- und sekundärer IDE-Anschluss sind wie gewohnt rechts an der Seite positioniert, zusammen mit dem 24-poligen ATX-Stromanschluss.

ATX-Blende
ATX-Blende
Passivkühler
Passivkühler
Heatpipes
Heatpipes
Heatpipes
Heatpipes

Die vier nativen SATA 2-Anschlüsse befinden sich auf Höhe der Southbridge, genau zwischen den beiden x16 PCIe-Slots. Der EZ-Plug, bisher direkt neben dem ersten x16 PEG-Slot angesiedelt, wurde jetzt unterhalb der RAM-Bänke verlegt. Der fünfte interne SATA 2-Anschluss befindet sich ganz links unter den ATX-Anschlüssen. So muss das Datenkabel quer über das Mainboard geführt werden. Hier hat Asus wegen des externen SATA-Anschlusses offenbar einen Kompromiss eingehen müssen. Obwohl alle SATA-Anschlüsse dem neuen SATA 2-Standard entsprechen, liegen nur SATA 1-Kabel bei, deren Stecker nicht in den Buchsen arretieren. Hier hat Asus am falschen Ende gespart.

Mainboard unten rechts
Mainboard unten rechts
Mainboard unten links
Mainboard unten links
Mainboard oben links
Mainboard oben links
Mainboard oben rechts
Mainboard oben rechts

Einen SLI-Selektor oder entsprechende ICs werden nicht mehr benötig. Demzufolge sucht man sie auf dem Mainboard vergebens. Die grüne Power-Kontroll-LED liegt wieder ganz unten unterhalb des letzten PCI-Slots und ist damit kaum einsehbar, wenn das Mainboard verbaut ist. Entfallen ist die rote LED neben dem EZ-Plug-Anschluss, der laut Asus nur benötigt wird, wenn ein Netzteil mit 20-poligem ATX-Stecker oder zwei Grafikkarten ohne Zusatzstromversorgung betrieben werden. Für Lüfter stehen sechs dreipolige Anschlüsse zur Verfügung. Alle Anschlüsse sind farbig codiert, insbesondere bei den Bedienelementen wie Power- und Reset-Taster.

Eine weitere, technische Besonderheit und Premiere in der Mainboard-Sparte für AMD-Prozessoren aus dem Hause Asus stellt die Mainboard-Rückseite dar. Mit „Stack Cool 2“ bezeichnet Asus eine Technik, welche die punktuell entstehende Wärme der Komponenten einfach weitflächig ableitet. Durch die normale Konvektion wird so eine lüfterlose Zusatzkühlung erreicht. Bei Mainboards für Intel-Prozessoren setzt Asus diese Technik bereits seit längerer Zeit erfolgreich ein.

Mainboard Rückseite
Mainboard Rückseite
SLI-Bridge
SLI-Bridge
Aufstecklüfter montiert
Aufstecklüfter montiert
Aufstecklüfter montiert
Aufstecklüfter montiert

Gut für eine effiziente Kühlung der Grafikkarten ist der zwei Slot breite Abstand zwischen den beiden PEG-Steckplätzen. So können auch im SLI-Modus Grafikkarten mit einer ausladenden Kühllösung, den Dual-Slot-Kühlern, problemlos betrieben werden, ohne das die obere Karte zu nahe an der unteren sitzt und kaum frische Luft erhält. Die jetzt flexible SLI-Brücke verhindert außerdem Spannungen zwischen den Grafikkarten, Gehäuse und Mainboard.

Komponenten
Komponenten
Komponenten Asus A8N-SLI Premium
Nr. Funktion Bezeichnung Info
1 Northbridge nVidia C51D nVidia
2 Southbridge nVidia nForce 4 SLI nVidia
3 SATA/RAID-Controller SiI 3132 CNU Datenblatt (engl. PDF)
4 GBit-Netzwerk-PHY Marvell 88E1111-RCJ Kurz-Info
5 GBit-Netzwerk Marvell 88E8053 NNC Kurz-Info
6 Soundchip Realtek ALC850 Datenblatt (engl. PDF)
7 FireWire 400 TI TSB43AB22A Datenblatt (engl. PDF)
8 Hardware-Monitor, Super-I/O ITE IT8712F-A Datenblatt (engl. PDF)

Interrupt-Tabelle
Asus ist beim A8N32-SLI sehr ausführlich, was die Interrupt-Belegung angeht. Das Handbuch stellt zwei Tabellen zur Verfügung, die Auskunft geben.

Interrupt-Verteilung
IRQ Nummer Priorität Funktion
0 1 Zeitgeber
1 2 Tastatur
2 - Umgeleitet zu IRQ 9
4 12 COM1-Schnittstelle
5 13 IRQ-Händler für PCI
6 14 Floppy
7 15 Drucker LPT1
8 3 Systemuhr
9 4 IRQ-Händler für PCI
10 5 IRQ-Händler für PCI
11 6 IRQ-Händler für PCI
12 7 PS/2 Maus
13 8 Co-Prozessor
14 9 Primärer IDE-Kanal
15 10 Sekundärer IDE-Kanal

Neben dieser generellen Verteilung wird auch das IRQ-Sharing der verbauten Komponenten aufgezeigt.

IRQ-Sharing
Komponente INT A INT B INT C
SiI RAID Controller - shared -
PCIe LAN shared - -
PCI_E1 x16 shared - -
PCI_E2 x16 - shared -
PCI_E3 x4 - - shared
PCI-Slot 1 shared - -
PCI-Slot 2 - shared -
PCI-Slot 3 - - shared
IEEE 1394 Controller shared - -