Mäuse für Spieler im Test: Razer, Logitech, Microsoft und Raptor im Vergleich
4/6Raptor-Gaming M2
Der noch recht junge Peripheriehersteller Raptor-Gaming präsentiert mit der M2 seine zweite optische Gaming-Maus. Als inzwischen unabhängiger Ableger der Firma TerraTec stellt dieser seit einiger Zeit Zubehör für preisbewusste Spieler, vorwiegend im Bereich der 3D-Shooter, her.
Die M2 kommt in einer an die des Mauspad-Herstellers fUnc indUstries erinnernde metallernen Verpackung her, die recht professionell wirkt. Beinhaltet sind neben der Maus zwei Gewichtplättchen, eine Treiber-CD und ein Satz selbstklebende Teflon-Gleitpads. Wie auch das Microsoft-Pendant geht die Optik der Maus etwas in Richtung des Urgesteins Logitech Wingman – jedoch ist auf der rechten Seite eine Neuerung zu erkennen, eine Wölbung, die als Ablage für den kleinen bzw. den Ringfinger dient.
Gleichzeitig wurde auf der linken Seite des Nagers auf eine Daumenablage verzichtet, was neben dem etwas billig wirkenden Design einen der Hauptkritikpunkte darstellt: Das akkurate Bewegen der Maus beim Arbeiten ist durch die Fingerablage nur eingeschränkt möglich, da vor Allem große Hände durch fehlenden Seitengrip beim Anheben zum Umsetzen leicht abrutschen – für Linkshänder und ihren linken Daumen ist die Ablage im Gegensatz dazu gut geeignet.
Neben dem schwer zu drückenden Mausrad stehen dem etwa 8 cm breiten, 12 cm langen und 4 cm hohen Gerät fünf weitere, direkt benutzbare Tasten zu Verfügung – wie Raptor-Gaming bei seinen offiziellen Angaben auf insgesamt acht Tasten kam, bleibt ein Rätsel. Vielleicht ist die seitliche Kippfunktion des Mausrads in der Aufzählung mit einbegriffen. Die beiden Haupttasten sind wie bei Razer ordentlich groß ausgelegt und haben einen sehr griffigen, kurzen Druckpunkt. Die Seitentasten sowie die DPI-Taste auf dem Rücken der Maus wirken sehr minderwertig und drücken sich schwammig und indirekt. Das Mausrad ist in etwa so schnellgängig wie das der Logitech G5.
Betrachtet man den Rücken der M2 etwas genauer, so fällt ein rundlicher Schnitt, der sich über die Hälfte der Maus hinzieht und sich als entnehmbare Klappe entpuppt, auf. Unter dieser Klappe ist eine Art Fassung eingelassen, in die eines der mitgelieferten Gewichte gelegt werden kann. Dadurch wird das Gewicht des Nagers zwischen 110 und 130 Gramm variiert – an und für sich keine schlechte Idee, die Gewichte wirklich innerhalb der Maus zu lagern und nicht wie bei Logitech in einem Einschub. Jedoch verliert das Produkt dadurch etwas an Variabilität, da nur zwei verschiedene Gewichte einsetzbar sind.
Beim USB-Kabel war Raptor-Gaming großzügig, hier wurden gute 2,5 Meter spendiert.
Der mitgelieferte Treiber integriert sich wie der Treiber der Microsoft Laser Mouse 6000 direkt in die Mauseigenschaften von Windows. Er bietet allerdings einige weitere Einstellungsmöglichkeiten wie unter anderem Tastenmakros. Alle benutzbaren Tasten sind wie bei der Konkurrenz frei belegbar.
In der Praxis zeigt sich der zweite Hauptkritikpunkt der M2: Die angeblichen 2400 dpi des optischen Sensors, der von der Firma PixArt Imaging stammt, auf die Bezeichnung PAN301A hört und nur mit 800 dpi angegeben ist, werden erst durch eine spezielle Interpolationslinse erreicht. Dies führt in der Praxis dazu, dass dieser sogar bei einer Auflösung von nur 400 dpi – per Tastendruck kann zwischen 400 und 2400 dpi stufenweise gewechselt werden – wenig akkurat und hakend arbeitet. Zudem hat der Hersteller auf eine Abdeckung für die den Fokus erhöhende Speziallinse verzichtet, was einiges dazu beitragen könnte, dass dieser bei seiner spezifizierten Auflösung von 800 dpi nicht präzise funktioniert. Ein wirklich unschöner „Hack“ also.