Mäuse für Spieler im Test: Razer, Logitech, Microsoft und Raptor im Vergleich
6/6Bewertung
Microsoft Laser Mouse 6000
Die neue Laser Mouse 6000 des Herstellers Microsoft kann mit einem guten beidhändigen Produktdesign und einer sehr guten Ergonomie überzeugen. Die Tastenanzahl liegt im Durchschnitt und die Haupttasten haben einen vorbildlichen Druckpunkt. Leider zeigt sich die Treibersoftware eher spartanisch und bietet zu wenig Einstellungsmöglichkeiten.
Sollten sich die Probleme bei ruckartigen Bewegungen wie bei den ersten Betatreibern der Razer Copperhead und Diamondback durch ein Treiberupdate beheben lassen, wovon wir ausgehen, so erhält der Käufer für vergleichsweise erstaunliche 35 Euro eine Spielermaus für kleine bis mittelgroße Hände, die ihren Job zeitgemäß, mit leichtem Gewicht und einem schicken Design verrichtet. Durch das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis vergeben wir für die Laser Mouse 6000 den Preis-Hammer.
Logitech G5 Laser Mouse
Das aktuelle Kabelflaggschiff von Logitech hinterließ beim Testen eher gemischte Gefühle. Das bewährte MX500-Design ist leider nur für Rechtshänder geeignet und etwas angestaubt. Warum der Hersteller dem Benutzer nur eine Seitentaste spendiert hat, ist nicht nachvollziehbar, da vier wirklich benutzbare Knöpfe eher eine magere Ausstattung darstellen. Das 4-Wege-Scrollrad ist zu leichtgängig, funktioniert jedoch beim horizontalen Bildlauf gut. Die sehr detaillierte und ausgeklügelte Möglichkeit zur Gewichtsindividualisierung funktioniert gut und ist eine nette Dreingabe.
Um die DPI-Rate der Maus direkt am Gerät variieren zu können, sollten die zwei kleinen DPI-Knöpfe belegt werden, da diese für eine andere Funktion zu klein geraten sind. Durch dieses eher kosmetische Addon besitzt die Maus wie gesagt nur vier effektiv nutzbare Knöpfe, was mit einem zwar netten Design und einer gut ausgefallenen Software allerdings keine 50 Euro rechtfertigt. Hier sollte lieber zur günstigeren und ebenfalls sehr präzisen MX518 gegriffen werden, denn die G5 kann allenfalls als ein gut gemeintes Update zum Vorgänger angesehen werden, welches jedoch gravierende Mauspad-Probleme besitzt. Da Logitech bis jetzt keine Möglichkeiten zum Firmware-Upgrade der G5-Hardware vorgesehen hat, dürften die angesprochenen Probleme mit rauhen- und Glaspads nur durch eine neue Revision der Maus behoben werden können.
Raptor-Gaming M2
Die M2 von Raptor-Gaming kann als Verlierer dieses Artikels angesehen werden. Mit guten Ansätzen und innovativen Ideen, die aber leider eher lieblos und ineffektiv umgesetzt wurden, kann sie nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Eine Maus, die sich gegen das Grundkonzept als Linkshänder besser spielt denn als Rechtshänder, sollte grundlegend überarbeitet werden.
Mit den unechten 2400 dpi, dem „billig“ wirkenden Material und einem recht ordentlichen Treiber sind die circa 45 Euro falsch angelegt. Neben dem recht guten Druckpunkt der beiden Haupttasten sind alle anderen allenfalls einem Noname-Produkt gleichzusetzen. Das Mausrad drückt sich viel zu schwer und bei der Benutzung hoppelt der Nager regelrecht über den Untergrund – am Sensor sollte man nicht sparen.
Razer Copperhead
Die Copperhead von Razer, die mit ihrer Firmware jetzt in der finalen Version komplett ruckelfrei arbeitet, konnte sich als einzige Maus im Artikel in allen Punkten hervorheben. Die Griffigkeit ist hervorragend, die Integration des Lasersensors gut und die Optik sehr schick. Ob die nicht vorhandene Gewichtsvariabilität – vielleicht nur eine Modeerscheinung der Industrie, um den Spieler zu einem Update zu locken – als Kritikpunkt anzusehen ist, muss der Käufer für sich entscheiden.
Vor Allem die uneingeschränkte Spieletauglichkeit, die beidseitige Benutzbarkeit, der durchdachte Treiber und die revolutionäre Möglichkeit, Profile direkt im Speicher der Maus definieren und so jederzeit geräteunabhängig einsetzen zu können, verschafft der Copperhead unseren Leistungs-Hammer. Zwar sind die inzwischen auf etwa 65 Euro gesunkenen Kosten für das Gerät hoch angesetzt, für die Qualität und den Funktionsumfang aber angemessen.
Fazit
In diesem Artikel zeigte sich, dass die neue Lasertechnologie für Computerperipherie – bei gutem Einsatz und optimiertem Treiber – ihre klaren Stärken im Gegensatz zu optischen Sensoren besitzt. Sie sind genauer und besitzen eine bessere Bildauflösung. Dass pure DPI-Power nicht alles ist, zeigten die beiden Gegensatzkandidaten Raptor-Gaming M2 und Microsoft Laser Mouse 6000: Wo die M2 mit ihrem halbherzigen Tuning des für 800 dpi konzipierten Sensors auf exorbitante 2400 dpi noch nicht einmal bei der kleinsten Auflösung akkurat arbeiten konnte, läuft die Laser Mouse 6000 mit „nur“ 800 dpi Maximalauflösung vorbildlich (von den Treiberproblemchen einmal abgesehen).
DPI ist nicht alles, die neue Technologie verspricht allerdings bei korrekter Integration eine rosige Zukunft für Spieler.
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