Radeon X1000 und GeForce 7 im Vergleich: Ein zweiter Blick mit neuen Treibern
6/15VRAM-Geschwindigkeit
Auch wenn aktuelle Spiele theoretisch bereits von mehr als einem 256 MB großen Speicher auf einer Grafikkarte profitieren, wird sich der praktische Gewinn in Spielen erst zeigen müssen. Bei den Tests kommen eine GeForce 7800 GTX sowie eine Radeon X1800 XL mit einem 256 MB großen Framebuffer zum Einsatz. Als 512-MB-Boliden werden eine Radeon X1800 XT und die GeForce 7800 GTX 512 aufgrund des 512-MB-Speichers benutzt, die jeweils auf die Frequenz der 256-MB-Karten heruntergetaktet werden. Als Qualitätseinstellungen verwenden wir 1600x1200 in Verbindung mit vier fachem Anti-Aliasing sowie 16-facher anisotroper Filterung. Anmerken müssen wir noch, dass die simulierten Karten eventuell minimal von der Performance einer „wahren“ 512-MB-Version mit niedrigerem Takt abweichen, da diese durchaus mit anderen Speichertimings ausgestattet sein können.
Im ersten Part der 3D-Spiele kann die 512-MB-Grafikkarte nicht von ihrem größeren VRAM profitieren und liegt beinahe durchgehen auf dem Niveau der 256-MB-Version. Einzig der 3DMark05 zeigt einen minimalen Performancegewinn durch den größeren Framebuffer, dies aber auch nur auf der ATi-Karte und dort beträgt der Vorsprung gerade einmal knapp 110 Punkte. Interessanterweise schneidet die 512-MB-Karte von ATi etwas besser als das Pendant von nVidia gegenüber den Karten mit dem kleineren Speicher ab. Das lässt vermuten, dass ATi die Speicher-Timings im Gegensatz zu nVidia nicht verringert hat.
Im zweiten Teil zeigt sich größtenteils ein identisches Bild. Allerdings gibt es nun auch einige Ausnahmen. So zeigt überraschenderweise Half-Life 2 einen leichten Performancegewinn durch den 512-MB-Framebuffer, unabhängig davon, ob das ATi- oder das nVidia-Derivat zum Einsatz kommt. Dieser Vorsprung fällt mit ungefähr 1,5 FPS aber sehr gering aus. Ebenso profitiert Fear – was man aufgrund der Messungen des Speicherverbrauches auch vermuten konnte – von dem größeren Speicher, aber auch hier liegt der Unterschied bei geringen ein bis zwei FPS. Hier hatten wir durchaus mit einer größeren Differenz gerechnet. Auch Doom 3 zeigt einen kleinen Anstieg der Geschwindigkeit, dies aber auch nur auf der X1800. Dasselbe Ergebnis zeigt sich erneut beim 3DMark05.
Insgesamt bringt der größere VRAM in heutigen Spielen also keinerlei (oder höchstens ein minimales) Plus an Performance, was sich in der Zukunft allerdings noch ändern wird. Falls die neu erworbene High-End-Grafikkarte einige Zeit halten soll, ist bereits heute eine Grafikkarte mit einem 512 MB großen Speicher sinnvoll, andernfalls kann man problemlos zu einer billigeren Variante greifen.