Radeon X1000 und GeForce 7 im Vergleich: Ein zweiter Blick mit neuen Treibern
7/15„Dual Core“-Treiber
Die neuen Dual-Core-Prozessoren von AMD und Intel sind zur Zeit ein heißbegehrtes Diskussionsthema. Einen Nachteil bieten die CPUs jedoch: In aktueller Software, die größtenteils über keine Anpassungen für Zwei-Kern-Prozessoren verfügt, bringen weder der AMD Athlon 64 X2, noch der Intel Pentium D einen Leistungsvorteil. Dies scheint nVidia aber nicht davon abgehalten zu habe, die ForceWare-Treiber der Version 81.xx für GeForce-Grafikkarten auf die Dual-Core-CPUs anzupassen, womit je nach Spiel durchaus einige Prozentpunkte mehr an Leistung aus der GPU heraus zu kitzeln ist. Einen ersten Leistungseindruck der Treiber haben wir bereits auf einem Pentium-D-Prozessor gegeben, nun folgt ein Nachtest auf einem Athlon 64 X2.
Als besonderes Schmankerl können wir auch erste Benchmarks von einer frühen Beta-Version eines speziell angepassten Treibers für ATi-Grafikkarten präsentieren, den uns die Kanadier freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Dieser Treiber basiert laut dem Catalyst Control Center auf dem offiziellen Catalyst 5.11, allerdings wurden noch einige Optimierungen für Dual-Core-Prozessoren hinzugefügt. Bei nVidia benutzen wir auf der GeForce 7800 GTX den ForceWare 81.94, während für ATi die Radeon X1800 XL mit dem neuen Beta-Treiber herhalten muss – eine Radeon X1800 XT stand uns zum Testzeitpunkt leider nicht mehr zur Verfügung. Als Zwei-Kern-Prozessor verwenden wir einen Athlon 64 X2 3800+, während von den Single-Core-Varianten ein Athlon 64 3800+ ausgesucht wurde, der auf den Takt des X2 3800+, sprich 2,0 GHz, heruntergetaktet wurde. Leider müssen wir anmerken, dass der Athlon 64 3800+ noch auf dem alten NewCastle-Kern basiert, der über einen etwas langsameren Memorycontroller verfügt.
Performance Part 1
Im ersten Part der 3D-Spiele bringen die Dual-Core-Treiber in der Auflösung 1280x1024 ohne Anti-Aliasing und dem anisotropen Filter vor allem im 3DMark2001 SE, Aquamark3 und in Age of Empires 3 einen starken Geschwindigkeitszuwachs. In letzterem ist dies aber nur auf der nVidia-Karte der Fall, denn die Radeon X1800 XL arbeitet auf demselben Performanceniveau wie mit der Ein-Kern-CPU. Im Gegensatz dazu kann die ATi-Karte, auch wenn es nur zwei Bilder pro Sekunde sind, in Earth 2160 Profit aus dem Athlon 64 X2 schlagen, während dort der ForceWare-Treiber kein Plus an Geschwindigkeit bringt.
Im zweiten Part trumpft die nVidia-Karte auf und gewinnt in Far Cry, Half-Life 2, Serious Sam 2 und Doom 3 einige FPS hinzu. Der Beta-Catalyst-Treiber kann dagegen nur in Far Cry und Half-Life 2 überzeugen, zudem arbeitet er in Fear leicht schneller als auf dem herkömmlichen Athlon 64 3800+.
Insgesamt kann die GeForce 7800 GTX von nVidia von einer Dual-Core-CPU deutlich mehr profitieren als ATi mit der frühen Catalyst-Version – zumindest solange kein Anti-Aliasing und keine anisotrope Filterung zum Einsatz kommt. Hier müssen wir jedoch anmerken, dass für die ATi-Grafikkarten noch Hoffnung besteht, da der Treiber wahrscheinlich noch in einer frühen Entwicklungsphase steckt.