Aspire X-QPack im Test: Kombiniere Barebone mit Tower
3/4Erfahrungen
Bei allen Handgriffen, die etwas Platz brauchen, stößt man in diesem Gehäuse naturgemäß auf leichte Schwierigkeiten – zum Beispiel beim Anschließen sämtlicher Kabel an das Mainboard. Der Einbau der Hauptplatine und der Steckkarten auf dem Mainboardschlitten stellt keine Schwierigkeit dar. Auch wenn – wie überall – mit dem Schraubendreher gearbeitet werden muss. Beim Wiedereinbau des Mainboardschlittens fällt jedoch auf, dass zwischen Grafikkarte sowie CPU-Kühler und Gehäuserückwand kaum Platz ist. Somit scheiden die meisten Heatpipe-Tower-Kühler und Grafikkartenheatpipes zur leisen Kühlung des Systems leider aus. Flache Modelle wie z.B. die Zalman CNPS7xxx-Reihe dürften allerdings keine Schwierigkeiten machen. Der anschließende Einbau der Festplatten und optischen Laufwerke war ebenfalls schnell geschafft, auf Probleme stießen wir hier nicht. Allerdings muss zum Einbau eines CD-/DVD-Laufwerkes die Festplattenhalterung entfernt werden, die sonst die Befestigungslöcher der Laufwerke verdeckt.
Ist das alles geschafft, kann der Rechner in Betrieb genommen werden und wie immer waren wir sehr auf die Geräuschkulisse gespannt. Direkt nach dem Einschalten waren wir positiv überrascht, denn das Netzteil und der rückwärtige Lüfter wurden vom CPU-Kühler und der Grafikkarte deutlich übertönt. Heruntergeregelt ist der 120-mm-Lüfter kaum wahrnehmbar und lediglich das Netzteil fällt durch ein wahrnehmbares, für Transformatoren typisches Summen auf, das aber nicht allzu sehr stört.
Die Verkabelung des Displays, des Portkits und der Bedienelemente gestaltete sich einfach, denn alle Kabel sind mehr als ausreichend dimensioniert. Auch die beiden Temperaturfühler, die im Display mit „CPU“ und „HDD“ beschriftet sind, sind lang genug, um jeden relevanten Punkt im Gehäuse erreichen zu können. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass das Befestigen eines Temperaturfühlers direkt zwischen einem Chip (beispielsweise der CPU) und dessen Kühlkörper zu einem starken Temperaturanstieg und somit auch zur Zerstörung des Chips führen kann.
Kommen wir nun noch einmal zum vorinstallierten Netzteil. Nachdem das Testsystem (Revision 1) während der Temperaturmessungen mit seinem relativ hohen Stromverbrauch in unregelmäßigen Abständen abstürzte, wurde es mit einem be quiet! 400-W-Netzteil gegengetestet und lief damit stabil. Dies nahmen wir uns zum Anlass, die Ausgangsspannungen zu überprüfen, wobei uns auffiel, dass die 12-Volt-Leitung unter Volllast teilweise bis auf 10,6 V einbrach, was zweifellos die Ursache dieser Instabilität war. Bei einem etwas sparsameren, älteren Athlon XP-System brach die Leitung „nur“ auf 11,0 V ein, was nicht zu Abstürzen führte, aber dennoch weit außerhalb der nach ATX-Standard vorgegebenen +/-5-%-Toleranz lag. Auf Nachfrage bei Caseking.de wurde uns mitgeteilt, dass alle neueren Exemplare des X-QPack mit einer neuen Netzteilrevision (Revision 2) ausgeliefert werden, die uns dann auch zum Testen gestellt wurde. Mit dem neuen Netzteil besserte sich die Situation insofern, dass das Pentium 4 Extreme Edition-System nicht mehr abstürzte und beim Athlon XP-System die ATX-Spezifikation wieder eingehalten wurde. Trotzdem bleiben diese Ergebnisse inakzeptabel.
Leider ist es aufgrund des Platzmangels kaum möglich, im X-QPack andere Netzteile zu verbauen, sodass hier ob der mangelhaften Leistung des Aspire-Netzteils die ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen werden muss, im X-QPack auf stromfressende Systeme mit Intel Pentium 4 Prescott- oder gar Dual Core-CPUs zu verzichten und sparsamere Prozessoren wie den Pentium M oder AMDs Athlon 64 zu verwenden.