CrossFire von Intel im Test: ATis Multi-GPU-Technik auf i955X und i975X

 7/7
Jirko Alex
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Performance-Rating

Performance-Rating
    • Elitegroup PA1; X850XT CrossFire
      97,1
    • Asus P5WD2; X850XT CrossFire
      96,0
    • Intel D975XBX; X850XT CrossFire
      92,7
    • Asus P5WD2; X850XT
      88,8
    • Elitegroup PA1; X850XT
      86,1
    • Intel D975XBX; X850XT
      85,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Beim Performance-Rating wurden die Ergebnisse des Age of Empires-Benchmarks außen vor gelassen, da das fehlerbehaftete Abschneiden des Intel D975XBX das Gesamt-Rating verzerrt hätte. Schuld an diesem Ergebnis ist vermutlich eine mangelhafte Unterstützung des Catalyst 5.11-Treibers für Intels D975XBX. So können Treiberkomplikationen aufgrund der allgemein schwächelnden Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden - hier besteht wohl noch Nachholbedarf für ATi.

Nichtsdestotrotz lassen sich einige interessante Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen: So ist das Elitegroup PA1, das auf ATis „Xpress 200“-Chipsatz in der CrossFire-Edition setzt, erwartungsgemäß der schnellste Proband im Feld, wenn es denn zum Dual-GPU-Einsatz kommt. Es konnte mit elf Prozentpunkten im Durchschnitt knapp vier Prozentpunkte mehr aus der zweiten Grafikkarte holen als die Intel-Konkurrenz. Dieser muss man aber ebenfalls bescheinigen, dass es einen spürbaren Performance-Schub gibt. Er fällt zwar mit 7 % relativ gering aus, was aber eben auch zum Teil auf den nicht ganz ausgereiften Treiber zurückzuführen ist. Eher CrossFire-untypische Ergebnisse in einigen Benchmarks sprechen jedenfalls dafür, dass in Zukunft noch mehr erreicht werden kann.

Da beide Intel-Mainboards, also das Asus P5WD2 auf Basis des i955X und das Intel D975XBX auf Basis des i975X, gleichermaßen von der CrossFire-Technologie profitieren, drängt sich die Vermutung auf, dass der zweite PEG-Port auf dem Asus-Mainboard kein Flaschenhals ist, obwohl er über die Southbridge gerouted wird. Dass das Intel D975XBX aus den zwei über die Northbridge angebundenen Grafikkarten-Slots keinen Profit zieht, kann aber auch daran liegen, dass das verfügbare Testmuster noch weit vor dem Release bei uns eintraf und nur über ein Beta-BIOS verfügte. Verbesserungen an dieser Stelle sowie neuere Treiber könnten hier Probleme lösen.

Fazit

Nach Abschluss der Benchmarks und der Betrachtung des Performance-Ratings bleibt ein erwartungsvolles Fazit. Nachdem die jeweiligen Dual-GPU-Technologien lange Zeit auf den Chipsatz des entsprechenden Entwicklers angewiesen waren, wurden zumindest Intel-Chipsätze für ATis CrossFire freigegeben. Damit entsteht mehr Wettkampf im Preis- sowie im Performance-Segment – sollten die Intel-Probanden entsprechend von ihrem neuen Feature profitieren können. Und das können sie.

So wurde gezeigt, dass das BIOS-Update dem Asus P5WD2 Premium zu unverhoffter Geschwindigkeit in den Applikationen verhilft, die auch wirklich von der Dual-GPU-Technologie profitieren. Für Besitzer dieses Mainboards ist das eine gute Nachricht. Empfehlenswerter könnte dieser Aspekt werden, wenn der Catalyst-Treiber, der noch nicht recht mit den Platinen zusammenarbeiten will, verbessert wird. Das Asus P5WD2 Premium, das vor der Beförderung zum CrossFire-tauglichen Mainboard sehr gute Ergebnisse lieferte, wird jedenfalls ein Konkurrent zu den bestehenden SLi-Lösungen, die bisher für Intel-Prozessoren angeboten wurden. Es konkurriert auch mit den langsam kommenden CrossFire-Plattformen. Allein die Tatsache, dass der Betrieb mit allen Intel-Prozessoren reibungsloser verläuft als bei so manchem Konkurrent - erinnert sei hier an das Malheur des nForce 4-Chipsatzes mit Pentium D-Prozessoren - macht das Mainboard zu einer guten Wahl, die durch CrossFire-Fähigkeiten nur verbessert wird.

Noch positiver könnte sich dies bei kommenden Mainboards mit i975X-Chipsatz verhalten: Geht man davon aus, dass durch verbesserte BIOS-Versionen sowie etwas Eigeninitiative durch den Mainboard-Hersteller und einen verbesserten Catalyst-Treiber noch Performance aus dem CrossFire-Zertifikat herausgeholt werden kann, dann könnten sich Mainboards mit diesem Chipsatz zur Alternative entwickeln. Nicht selten zeigten sich nämlich Intel-eigene Chipsätze auch als am ausgereiftesten im Zusammenspiel mit Intel-Prozessoren. Sollten sich diese Aspekte tatsächlich in den kommenden Mainboards vereinen, stünde eine Konkurrent zu den rein auf Dual-GPU-Fähigkeiten ausgelegten Platinen ins Haus.

Wie gut die kommenden Intel-CrossFire-Mainboards sind, das werden natürlich der weitere Erfolg und die damit verbundene Verbesserung von Treiber und BIOS zeigen. Bescheinigt werden kann durch diesen Bericht jedenfalls ein vorhandenes Potential, das fördernswert ist. Ob da auch eine SLi-Adaption nicht weit ist, bleibt abzuwarten. Eine Erweiterung der nVidia-Technologie auf weitere Chipsätze kann jedenfalls nur zu besseren und vor allem in einigen Belangen fehlerfreieren Lösungen führen.

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