Microsoft Xbox 360 im Test: Auf dem Weg zur Marktführerschaft?

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Frank Hüber
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Design

Dass Design nicht alles, aber mitunter sehr viel ist, scheint Microsoft mit der Xbox 360 auch gelernt zu haben und präsentiert die Konsole in einem modernen Weiß. Das Xbox 360 Pro System ist zudem mit einer Chrom-Laufwerksblende ausgestattet, um es vom Basis System abzuheben. Damit die Festplatte leicht nachgerüstet werden kann, befindet sich ihr Anschluss am oberen bzw. seitlichen Ende der Xbox 360 und ist, sobald sie angeschlossen wurde, elegant in die Form der Xbox 360 eingebunden.

Oben? Seitlich? Ja! Microsoft wagt mit der Xbox 360 den Schritt aus dem horizontalen Gewerbe ins Vertikale. Es ist ab sofort dem Benutzer überlassen, ob er die Konsole hinlegen oder -stellen möchte. Liegend kann sie spielend wie die alte Konsole in TV-Regale eingebettet werden, während sie stehend auch neben dem Fernseher eine gute Figur macht. Im Vergleich zur alten Xbox hat das Design eindeutig an Eleganz und Klasse gewonnen. Ein weiterer Schritt Microsofts die Konsole nicht nur als reine Spielekonsole sondern Mittelpunkt des Home Entertainment zu sehen.

Xbox 360 - Die Frontansicht
Xbox 360 - Die Frontansicht
Xbox 360 - Geöffnetes DVD-Laufwerk
Xbox 360 - Geöffnetes DVD-Laufwerk
Xbox 360 - Horizontal mit Controller und geöffnetem DVD-Laufwerk
Xbox 360 - Horizontal mit Controller und geöffnetem DVD-Laufwerk

Die Front ist schlicht, bietet aber dennoch Funktionalität. Sämtliche Anschlüsse für Controller und Memory Units sind hinter Abdeckungen versteckt, welche sich bei Bedarf einfach nach hinten wegklappen. Der „Ring of Light“ um den Power-Knopf der Xbox 360, der in vier Bereiche unterteilt ist, zeigt dem Benutzer an, wie viele Controller mit der Konsole verbunden sind – das zugehörige Feld leuchtet in diesem Fall grün. Zudem kann er die Farbe wechseln und so beispielsweise darauf aufmerksam machen, wenn man zu einem Spiel über Xbox Live eingeladen wird. Für Fehlerbehebungen kann der Kreis in verschiedenen Kombinationen rot leuchten, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Dieser „Ring of Light“ findet sich sowohl an der Fernbedienung als auch an den Controllern wieder.

Auch wenn die Miniaturisierung immer weiter voranschreitet, ist es dennoch erstaunlich, dass Microsoft die Xbox 360 trotz der in ihr steckenden Technik nicht in ungeahnte Dimensionen vergrößern musste, sondern insgesamt die Maße der ersten Xbox unterschreiten konnte, welche heute aber, ähnlich wie Sony es mit der PlayStation 2 vollzogen hat, deutlich kleiner gestaltet werden könnte. Obwohl sich die äußeren Maße kaum unterscheiden, sieht die Xbox 360 optisch leichter aus, da sie anders als die erste Xbox nicht nach außen gewölbt, sondern nach innen geschwungen ist. Dennoch hat Microsoft das Netzteil nach Außen verlagern müssen. Eigentlich kein zu kritisierender Umstand, da sich ein externes Netzteil sehr viel eher verschmerzen lässt als eine überdimensionierte Konsole. Dennoch sind die Ausmaße des Netzteiles eher ungewöhnlich, misst es doch 22 x 5,6 x 7,7 cm (BxHxT). Zieht man hier jedoch den Vergleich zu einem PC, mit dem Konsolen fälschlicherweise immer wieder gerne verglichen werden, kann man sich über ein derart leistungsstarkes, externes Netzteil eigentlich nur freuen – jeder PC-Benutzer würde sein mit zwei Lüftern ausgestattetes interne Netzteil sicherlich gerne gegen ein solches, durch einen leisen Lüfter gekühltes Exemplar eintauschen, auch wenn es Dimensionen wie bei der Xbox 360 annimmt.

Xbox 360 und Xbox im Vergleich
Xbox 360 und Xbox im Vergleich

Wenn wir schon Vergleiche ziehen, dann sollten wir uns jedoch eher auf die Xbox 360 und ihren Vorgänger beziehen. Die Xbox 360 misst 29,5 x 8,4 x 25,8 cm bzw. 31,0 x 8,4 x 25,8 cm (BxHxT liegend) mit aufgesetzter Festplatte, während es die alte Xbox auf 32,5 x 9,5 x 26,5 cm (BxHxT liegend) bringt. Das Gewicht der Xbox 360 beträgt 3010 Gramm ohne und 3300 Gramm mit Festplatte, wohingegen die Xbox der ersten Generation mit 3870 Gramm zu Buche schlägt. Trotz des niedrigeren Gewichts wirkt das Gehäuse der Xbox 360 sehr viel hochwertiger als die Plastik-Ummantelung der Xbox.

Xbox 360 und Xbox im Vergleich

Während die alte Xbox an ihr schwarzes Design gefesselt war und Microsoft dies nur für eine Sonderausgabe, die Crystal Edition, modifizierte, räumt man dem Kunden mit der Xbox 360 sehr viel mehr Gestaltungsspielraum ein. Wer sich an der weißen Front seines Spielgefährten satt gesehen hat, kann die gesamte Frontblende – die so genannte „Faceplate“ – gegen im Handel erhältliche andere Varianten austauschen. Zum Start der Konsole bietet Microsoft vier zusätzliche Faceplates an. Die vier Designs Silver, Hot Rod, Sun und Woody stehen dabei bereit. Alle Faceplates sind kratzfest und relativ leicht austauschbar. Zumindest letzteres können wir insofern bestätigen, als dass sich die weiße Frontblende, mit der die Xbox 360 ausgeliefert wird, recht leicht vom Gehäuse der Konsole lösen lässt. Die Faceplates kosten 19,99 Euro pro Stück. Weitere Designs werden laut Microsoft in Kürze folgen.

Xbox 360 Faceplate Hot Rod
Xbox 360 Faceplate Hot Rod
Xbox 360 Faceplate Silver
Xbox 360 Faceplate Silver
Xbox 360 Faceplate Sun
Xbox 360 Faceplate Sun
Xbox 360 Faceplate Woody
Xbox 360 Faceplate Woody

Dass es bis zum finalen Design der Xbox 360, das stehend dem einer Sanduhr ähnelt, kein kurzer Weg war, sondern Tausende von Stunden in das optische Zusammenspiel aus Rundungen, Knöpfen, Ecken und Eingängen investiert werden mussten, zeigen auch die Designstudien der Xbox 360, welche die BBC kürzlich in einer Sendung veröffentlichte: