Microsoft Xbox 360 im Test: Auf dem Weg zur Marktführerschaft?
9/28Der (Wireless) Controller
Neben der visuellen Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine über das Fernsehgerät, spielt wohl der Controller gleich welches Spiel man eingelegt hat, eine besonders große Bedeutung. Microsoft orientierte sich bei den Controllern für die Xbox 360 bei dem Xbox Controller S, welcher im Vergleich zum ursprünglich mit der Xbox verkauften Controller kleiner und handlicher und so für viele Spieler besser zu handhaben war. Der Schritt, sich am Design des Controller S zu orientieren, dies jedoch noch einmal leicht zu verändern, können wir nach unzähligen Stunden, die er uns in Händen lag, nur gutheißen.
Neben dem kabellosen Controller, welcher mit einer 2,4 GHz Funktechnologie arbeitet und uns zum Test vorlag, bietet Microsoft im Basis System der Xbox 360 oder separat jedoch auch eine kabelgebundene Variante an, welche den Nachteil einer 2,4 Meter langen Leine, aber auch den Vorteil uneingeschränkter Akkulaufzeit bietet. Zudem kann dieser Controller, welche am Kabelende mit einem herkömmlichen USB-Stecker ausgestattet ist, an einem Windows XP-PC mit installiertem Service Pack 1 betrieben werden und auch dort den Benutzer die ein oder andere Stunde Spielgenuss bescheren. Microsoft selbst stellt dem Käufer die hierfür benötigte Software für Windows und eine kurze Anleitung zur Seite, auf die wir an dieser Stelle verweisen möchten (direkter Download). Allerdings möchte man, hat man einmal mit dem kabellosen Controller in das Spielgeschehen eingegriffen, unserer Meinung nach nicht wieder an die Leine gelegt werden, auch wenn eine zusätzliche Investition in das Spiel- und Ladekit aus unserer Sicht unumgänglich ist, um nicht jedes mal neue Batterien erwerben zu müssen, wenn der Controller nicht mehr voll im Saft steht. Die Umwelt, von der man angesichts der Xbox 360 zwar recht wenig mitbekommen – geschweige denn sehen – wird, dankt es außerdem!
Neben dem normalen digitalen Steuerkreuz auf der linken Seite, verfügen die Controller über zwei analoge Sticks, die mit den beiden Daumen sehr gut zu bedienen sind. Beide Sticks sind auch gleichzeitig Tasten, so dass man mit den vier druckempfindlichen Tasten auf der rechten Seite auf acht Knöpfe kommt, die mit den Daumen zu erreichen sind. Dazu an der Vorderseite des Pads zwei analoge Triggertasten, die sich z.B. bestens für Beschleunigung und Bremsen in Rennspielen eignen und last but not least dürfen natürlich die Start und Back Tasten in der Mitte des Pads nicht fehlen. Soweit sind die Unterschiede zum alten Controller der Xbox marginal, allerdings wurde der Controller der Xbox 360 mit zwei weiteren digitalen Triggertasten an der Vorderseite ausgestattet, die mit dem Zeigefinger bedient werden. Hierfür fielen jedoch der schwarze und weiße Knopf auf der rechten Seite weg, welche – verglichen mit den restlichen Tasten – seit jeher nicht sonderlich gut zu erreichen waren. Neu und auffällig ist hingegen der Guide-Button in der Mitte des Pads, über den man jederzeit im Spiel die Steuerung der Xbox 360 aufrufen kann, um Musik wiederzugeben, Einstellungen vorzunehmen oder die Konsole auszuschalten. Ist die Konsole ausgeschaltet, kann sie über diesen Knopf bequem vom Sofa eingeschaltet werden. Der Wireless-Controller verfügt zudem über einen kleinen Verbindungsknopf, den man jedoch nur bei der ersten Anmeldung des kleinen Steuergerätes an die Xbox 360 kurz drücken muss und von da an keine Rolle mehr spielt.
An Steuerungsmöglichkeiten fehlt es also auch dem neuen Controller der Xbox 360 nicht, wobei alle Knöpfe sehr gut zu erreichen und keine besonderen Fingerfertigkeiten notwendig sind. Mittlerweile obligatorisch ist die eingebaute Vibration, welche über kleine Motoren im Inneren des Controllers erzeugt werden.
Gab es das Headset für die erste Xbox nur als Erweiterung, die nachträglich in das bestehende Konzept aus Konsole und Controller eingebunden werden musste, hat Microsoft den Anschluss für das Headset dieses Mal direkt in den Controller integriert. Ein kleiner, unauffälliger Anschluss, der dem Spieler zugewandt ist, macht auf die zusätzliche Konnektivität aufmerksam. Der Xbox 360 Pro Version liegt das original Headset des Konzerns aus Redmond, in China gefertigt, bei. Damit der kleine Klinken-Stecker, welcher auch bei Mobiltelefonen eingesetzt wird und so auch andere Headsets zulassen sollte, nicht abbricht, hat Microsoft den Anschluss des Headsets mit einem kleinen Gehäuse versehen, welches sich sehr gut an die Form des Controllers anpasst und in zwei kleinen Vertiefungen Halt findet.
Doch verlieren wir noch ein paar Worte zum Wireless Controller, mit welchem wir unseren Test vollzogen. Die Funkübertragung, welche eine Reichweite von etwa neun Metern bietet, funktionierte im Test stets einwandfrei und zeigte keinerlei Verzögerungen oder andere Einschränkungen. Entfernt man sich mit einem angeschlossenen Controller zu weit von der Xbox 360, macht diese auch während eines Spiels darauf aufmerksam und fordert den Benutzer auf, wieder in Reichweite der Funkverbindung zu kommen. Interferenzen mit anderen Geräten, etwa einem WLAN-Router, konnten wir nicht feststellen. Die Akkulaufzeit gab mit herkömmlichen Batterien keinen Grund zur Beanstandung – ganz im Gegenteil hielten die mitgelieferten Batterien den gesamten Test stand, ohne ausgewechselt werden zu müssen. Ein Akku-Pack, welches mit einer Aufladung rund 25 Stunden durchhalten soll, lag uns zum Test leider nicht vor.
Wireless Controller mit Batterien |
Wireless Controller ohne Batterien |
Xbox Controller S | |
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Gewicht in Gramm | 265 | 220 | 250 |
Bei der Messung des Gewichts wurde das Kabel des Xbox Controller S, soweit dies möglich ist, nicht mit einbezogen. Mit Kabel wiegt der Xbox Controller S rund 360 Gramm. Und wenn wir schon Vergleiche ziehen, sei auch noch ein guter alter Controller der PlayStation 1 ohne Force-Feedback erwähnt, der nur knapp 100 Gramm auf die Waage bringt. Selbst der Wireless Controller ist trotz eingesetzter Batterien noch verhältnismäßig leicht und führt auch nach stundenlangem Spielspaß, den man mit der Xbox 360 ohne Zweifel haben wird, nicht zu Ermüdungserscheinungen. Keine schmerzenden Finger, keine Druckstellen, keine unangenehmen Kanten, so macht Spielen Spaß!