Windows Live Messenger mit File-Sharing
Die Wartezeit hat ein Ende: Microsoft hat für eine ausgesuchten Gruppe von Testern die Beta 1 des Windows Live Messengers freigegeben, die sich mit der Versionsnummer 8.0.0365 meldet. Der Windows Live Messenger ist Teil der „Live“-Bewegung Microsofts und wird den bisherigen MSN Messenger ablösen.
Mit dem Startschuss der Beta stehen für technische Betatester lokalisierte Versionen für die Vereinigte Staaten, England, Japan, Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Brasilien, Korea, Holland und Spanien bereit.
Neben einem optisch gehörig aufpoliertem Äußeren kann Version 8 des Live Messengers mit zahlreichen Neuerungen aufwarten, die man als Benutzer des Windows Messengers oder MSN Messengers schwer vermisste. So ist es – wie auf der offiziellen Feature-Liste hervor geht – nun möglich, Kontakten auch dann eine Nachricht zukommen zu lassen, wenn diese offline sind – ein Feature das ICQ und Konsorten schon lange beherrschen. Die eigene Kontaktliste kann nun bis zu 600 Personen enthalten, deren Nickname vom Nutzer bei Bedarf auch geändert werden kann
Generell wurde die Kontaktliste stark um Adressbuchfunktionalität erweitert. Neben der Telefonnummer können nun auch Firmen- und Privatadresse bei jedem Kontakt hinterlegt werden. An Handy-Telefonnummern können anschließend (wie mit MSN Messenger 7.0 eingeführt) gegen eine entsprechende Gebühr SMS (150 Stück für 15 Euro) verschickt werden. Die kürzlich angekündigte Kooperation mit MCI scheint zumindest in der deutschen Version in Form von VoIP-Telefonaten ins Festnetz noch nicht Einzug gehalten zu haben. Allerdings hält hier Microsoft selbst entsprechende Screenshots bereit.
Ein ganz großes Thema, und ein Feature, auf das die Entwickler des Live Messenger besonders stolz sind, sind die im englischen auf die Bezeichnung hörenden „Sharing Folders“, im deutschen einfach nur „Freigegebene Ordner“ genannt. Die Idee dahinter ist simple: Für jeden Kontakt kann ein gemeinsam genutzter Ordner festgelegt werden, der dem anderen Gesprächspartner automatisch zur Verfügung steht. Wer das nicht will, kann das Feature selbstverständlich deaktivieren und kann dem Kontakt auf althergebrachte Weise Dateien zukommen lassen.
Die „Freigegebene Ordner“ werden über einen verschlüsselten Kanal gesandt und werden automatisch von der Antiviren-Funktion des kürzlich ebenfalls in Beta gegangen Windows One Care Live auf Viren hin überprüft. Der Versand von gefährlichen Dateien (Scripts, Batch-Files, etc.) ist dabei verboten. Jetzt zu den Möglichkeiten.
Wird eine freigegebene Datei geändert (z.B. ein Word-Dokument) so erhält der Partner automatisch die aktualisierte Variante. Dabei werden nur Änderungen übertragen, so dass die Bandbreite geschont wird. Wird auf beiden Seiten eine Datei geändert, so landet die Datei in einem „Konflikt“-Ordner. Die Anzahl und Größe der freigegeben Dateien ist nicht beschränkt, unvollständig übertragene Dateien werden automatisch fortgesetzt, sobald der Gesprächspartner wieder online ist. Da Microsoft von den freigegeben Dateien eine Kopie anlegt kann auf diese außerdem auch dann zugegriffen werden, wenn man sich an einem anderen Rechner anmeldet.
Diese Feature steht in allen Ländern außer Australien zur Verfügung und funktioniert ausschließlich mit Benutzern des Windows Live Messengers untereinander.
Wie bereits Eingangs erwähnt, ist Beta 1 des Windows Live Messenger 8 derzeit ausschließlich einer begrenzten Anzahl an Beta-Testern zur Verfügung, diese allerdings werden von Microsoft in der kommenden Woche mit der Macht ausgestattet, neue User zum Test einzuladen. Das Ganze wird dabei über das Live-Portal von Microsoft abgewickelt. Die Tester haben dabei nur eine begrenze Anzahl an Einladungen zur Verfügung. Also folgt man den Empfehlungen von Microsoft um selbst ein Tester zu werden: Man sucht sich einen Beta-Tester, ist nett zu ihm, wäscht sein Auto oder versucht ihn mit einem Kuchen auf die eigene Seite zu bringen.
Im Abschluss noch einige Screenshots aus dem Einstellungsdialog: