Computer-Probleme: Ostdeutsche kompetenter
Eine vom Computer-Notdienst PC-Feuerwehr in Auftrag gegebene EARSandEYES-Umfrage unter 1201 PC-Nutzern beschäftigte sich mit dem Verhalten der Deutschen bei Computerproblemen. Demnach wissen sich die Bürger aus den neuen Bundesländern besser zu helfen als ihre Landsleute aus dem Westen.
Die meisten Deutschen, egal ob aus Ost oder West, schalten bei ersten Problemen zunächst den Computer aus und gleich wieder an. Verbunden ist damit die Hoffnung, dass nach dem Neustart alles wieder bestens funktioniert (mit dieser Methode wissen sich sogar 79 Prozent der Thüringer zu helfen). Alternativ dazu nutzen die Befragten den „Affengriff“. Auffällig ist, dass hier die Thüringer mit fast 80 Prozent der Nennungen die Nase vorn haben. Dagegen kennen und nutzen nur 38 Prozent der Bremer diese einfache Tastenkombination bestehend aus „Alt“, „Steuerung“ und „Entfernen“.
Nachdem vor allem die Saarländer die Fehlermeldungen ihres Computers erstmal ignorieren, bewahren die User aus Sachsen-Anhalt ihre Geräte vor weiteren Schäden und nehmen auf Fehlermeldungen sofort Rücksicht. Zwei Drittel der befragten Thüringer und Schleswig-Holsteiner rufen bei Problemen Bekannte an, die sich mit dem Thema Computer gut auskennen. Dagegen lassen sich 88 Prozent der Bremer gefolgt von den Saarländern mit immerhin noch jeder dritten Nennung nur sehr ungern helfen.
Sollte der Computer auch nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen immer noch oder schon wieder streiken, verlieren die Saarländer in 44 Prozent der Fälle die Geduld und werden der Hardware gegenüber laut und unfreundlich. Noch schlimmer ergeht es Computern in Bayern, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern: Hier quittieren die Bundesbürger die mangelhafte Arbeitsweise ihrer Geräte tatsächlich mit Prügeln: In Bayern wird die Tastatur geschlagen, Hamburger strafen das Gehäuse gar mit Tritten und in Mecklenburg-Vorpommern kriegt in erster Linie der Monitor sein Fett weg.
Bei allen Unterschieden im Umgang mit PC-Problemen sind sich alle Bundesbürger in einem Punkt einig: Sie nehmen – mit vier Prozent der Nennungen – nur sehr ungern professionellen Rat von Experten wie Hotlines oder PC-Notdiensten entgegen.
Es bleibt festzuhalten, dass die Bürger aus den ostdeutschen Bundesländern geduldiger mit der Hardware sind und sich eher helfen lassen als ihre westdeutschen Landsleute. Allerdings greifen immer noch sehr wenig User sofort auf professionelle Hilfe zurück, was in der Nachbetrachtung für die Technik meistens die falsche Entscheidung ist.
Michael Kittlitz, Geschäftsführer der PC-Feuerwehr