ATi Radeon X1900 XTX und X1900 CF im Test: Der Angriff auf die GeForce 7800 GTX 512
27/29Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark05 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Nachdem die Lüftersteuerung das laute Aufbrausen der Radeon X1900 XTX im Keim erstickte und die Karte im Idle-Modus unter Windows arbeitete, machte sich direkt ein angenehmes Geräuschsniveau bemerkbar. Das neue Top-Modell von ATi mit dem R580-Kern ist aus dem geschlossenem Gehäuse zwar heraushörbar, störend ist dies aber nicht. Insgesamt bleibt man gar – trotz identischer Lüftung – ein Dezibel unter den Werten der Radeon X1800 XT. Hierbei kann es sich allerdings auch um Messungenauigkeiten handeln. Gegen die direkte Konkurrenz, die nVidia GeForce 7800 GTX 512, hat die X1900 XTX keine Chance. Jene Karte ist unter Windows nicht bemerkbar.
Deutlich weniger erfreut waren wir von dem Lüftersystem unter Last. Dieses dreht je nach Temperatur etwas schneller oder langsamer und das ständige Wechseln der Drehzahlen ist äußerst nervend, da es direkt auffällt. So arbeitet der Lüfter bei voller Drehzahl mit einem recht hochfrequenten Geräusch, das die Messwerte leider nicht widerspiegeln. Diese sind zwar auch ein gutes Stück schlechter als bei einer Radeon X1800 XT, den „wahren“ Lärmpegel geben die Messungen aber nicht wieder. Besser wäre gewesen, wenn ATi eine Drehzahlgeschwindigkeit für den 2D- und eine für den 3D-Modus festgelegt hätte. Die Radeon X1800 XT konnte in dieser Disziplin besser überzeugen, da die Geräusche des Lüfters eher in den unteren Frequenzen angesiedelt waren. Hier herrscht also noch viel Nachholbedarf für die Kanadier!
Ein identisches Bild ergibt sich mit der „Radeon X1900 CrossFire“-Karte in Kombination mit der X1900 XTX. Unter Windows sind die beiden Adaptionen nur minimal lauter als eine X1900 XTX, womit ein nervenschonendes Arbeiten problemlos möglich ist. Die Sachlage ändert sich erneut unter Last: Beide Propeller drehen in unregelmäßigen Abständen mal schneller und mal etwas langsamer, was sehr störend ist. Zudem ist erneut ein hochfrequentes Fiepen zu hören, was man selbst im Spielgenuss kaum ignorieren kann. Zwei GeForce-7800-GTX-512-Karten arbeiten in dieser Disziplin deutlich leiser als die neuen CrossFire-Vertreter von ATi.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperatur-Messungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark05 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Unter Windows behält die Radeon X1900 XTX mit 55 Grad Celsius einen relativ kühlen Kopf und arbeitet deutlich effizienter als eine Radeon X1800 XT. Gegen die GeForce 7800 GTX 512 steht man aber erneut chancenlos dar. Die X1900 CF-Edition wird nur zwei Grad wärmer als die Einzelkarte, womit man immer noch im grünen Bereich liegt.
Die Temperaturmessungen unter Last bereiteten bei den R580-Karten einige Schwierigkeiten, da die Kanadier bei den neuen Chips anscheinend erneut an den Temperatursensoren Veränderungen vorgenommen haben und kein bekanntes Tool die Temperaturdiode auslesen kann. Somit können wir die Messungen nur mit dem Catalyst Control Center vornehmen, wodurch eine genaue Protokollierung unmöglich wird und es sehr wahrscheinlich ist, dass der Chip bereits beim Wechseln auf die 2D-Oberfläche einige Grad Celsius kälter geworden ist. Trotzdem staunten wir nicht schlecht, als sich das CCC mit folgenden Werten öffnete: Satte 94 Grad lautet das Ergebnis, viel zu warm! Immerhin, Abstürze oder Bildfehler konnten wir während einer mehrstündigen Lastphase nicht verzeichnen. Das Top-Modell wird zwei Grad wärmer als eine Radeon X1800 XT und weist 17 Grad mehr auf als eine GeForce 7800 GTX 512. Die CrossFire-Edition zeigt sich mit 80 Grad Celsius etwas moderater, obwohl der Wert immer noch sehr hoch ausfällt.
Die Messungen auf der Chiprückseite bestätigen die hohen Ergebnisse. Die Radeon X1900 XTX stellt einen neuen Rekordwert für eine Einzelkarte auf und ist deutlich wärmer als eine Radeon X1800 XT. Auch hier bleibt die CrossFire-Karte mit 76 Grad etwas kühler.