ATi Radeon X1900 XTX und X1900 CF im Test: Der Angriff auf die GeForce 7800 GTX 512
28/29Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb, letzterer wird erneut durch Verwendung des 3DMark05 simuliert.
Ein erfreuliches Ergebnis präsentierte die Radeon X1900 XTX bei den Messungen des Stromverbrauches unter Windows. Die Karte zieht weniger Strom aus der Leitung als eine Radeon X1800 XT oder GeForce 7800 GTX 512 und liegt vollkommen im grünen Bereich. Auch das X1900-CrossFire-Gespann zeigt sich genügsamer als das Vorgänger-Pendant sowie die Top-Grafikkarten von nVidia.
Aber halt, was ist denn das? Unter Last überschreitet die Radeon X1900 XTX die 250 Watt Grenze problemlos: 266 Watt lautet das Endergebnis – auch hier ein neuer Negativrekord! Obwohl die GPU-Spannung von 1,35 Volt bei der Radeon X1800 XT auf 1,2 Volt gesenkt wurde, benötigt die neue GPU deutlich mehr Energie. Auch eine GeForce 7800 GTX 512 benötigt weniger Strom. Die gesenkte Spannung scheint die höhere Leistungsaufnahme durch die dreifache Anzahl der Shader-Einheiten nicht wieder wett machen zu können. Für Stromsparer disqualifiziert sich dementsprechend das XTX-Modell. Das X1900-CrossFire-Gespann geht gar noch einen Schritt weiter und knackt mit 355,4 Watt die 350-Watt-Marke.
Übertaktbarkeit
Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakteten – in unserem Fall mit Hilfe der neuesten Version des RivaTuners. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark05, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Far Cry, Half-Life 2 sowie Doom3. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.
Eins vorweg: Das X1900-CrossFire-Gespann verhielt sich bezüglich Takterhöhung stur und bereits bei einer Chip- oder Speichertakterhöhung von gerade mal 5 MHz zeigten sich Bildfehler sowie Abstürze. Für das Dual-GPU-System müssen voraussichtlich die Overclocking-Tools neu angepasst werden.
Die Radeon X1900 XTX zeigt sich mit Hilfe des Tools „Overclockers“ deutlich gewillter und der eingestellte Takt wird ohne Fehler übernommen. Den Chiptakt konnten wir auf 688 MHz anheben, was zwar kein schlechter Wert ist, ein neuer Rekord aber ebensowenig. Wir hatten bereits X1800-Karten im Labor, die sich höher Takten ließen. Gespannt waren wir auf die Ergebnisse des Speichers, da jener mit einer Zugriffszeit von nur 1,1 ns noch einige Reserven inne hat. Und in der Tat, selbst 873 MHz bewältigt der GDDR3-VRAM ohne Probleme – ein sehr guter Maximaltakt, auch wenn dieser unter den Ergebnissen einer GeForce 7800 GTX 512 mit identischem Speicher liegt.
Das Gesamtergebnis kann überzeugen, so konnten wir in allen Testspielen das ein oder andere zusätzliche Bild pro Sekunde herauskitzeln.
HDTV-Wiedergabe
Zum Einsatz in dieser Disziplin kam der schon altbekannte Film-Trailer namens „Step into Liquid“, der eine Länge von einer Minute und 56 Sekunden hat und in der Auflösung von 1920x1080 Pixel (1080p) vorliegt. Wer unseren Test auf seinem System nachahmen möchte, kann das Video direkt bei Microsoft herunterladen (Direktlink - 114 MB), benötigt aber zusätzlich jeweils die neuesten Treiber aus dem Hause nVidia und ATi, den Media Player in der Version 10 und ein spezielles Hotfix, damit der Player die HDTV-Beschleunigung auch unterstützt. Die CPU-Last wurde während des Abspielens von uns mittels ThrottleWatch und einem selbst geschriebenen Skript aufgezeichnet.
Etwas enttäuschend präsentierte sich die Radeon X1900 XTX bei der CPU-Last während des Abspielens eines WMV-HD-Videos. Die CPU wird deutlich mehr belastet als bei der Radeon X1800 XT oder gar der GeForce 7800 GTX 512. Es besteht die Möglichkeit, dass dieser Effekt durch den Beta-Treiber für den R580-Chip hervorgerufen wird, denn die eigentliche Leistung sollte nicht unterhalb der Werte einer X1800 XT liegen. Darüber hinaus produzierte auch der Beta-Treiber auf der X1900 XTX wie bei der X1800 XT Bildfehler im HD-Video „Step into Liquid“.