Club3D Radeon X1800 XT CrossFire im Test: ATis Multi-GPU-Technik im Vergleich zu SLI
21/23Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark05 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Nicht schlecht staunten wir, als der Testrechner mit den beiden Grafikkarten zum ersten Mal startete: Während bei der CrossFire-Grafikkarte nach wenigen Sekunden die Lüftersteuerung eingreift und den Quirl herunterregelt, arbeitet der Propeller der Slave-Karte mit maximaler Drehzahl weiter, bis der Catalyst-Treiber initialisiert wird, die Karte erkennt und daraufhin die Drehzahl mindert. Vor allem während der Windows-Installation ist der Geräuschpegel mehr als nur ein wenig über der Schmerzgrenze; satte 72 Dezibel haben wir gemessen.
Erfreulicherweise arbeiten der Lüfter der Club3D Radeon X1800 XT CrossFire-Edition in Verbindung mit einer Radeon X1800 XT nicht lauter als bei einem einzelnen Exemplar nach der Initialisierung des Treibers. Die Messungen liegen gar ein Dezibel unter den Werten einer Einzelkarte, obwohl der geringe Unterschied auch als Messungenauigkeit bezeichnet werden kann. Die beiden Radeon-Exemplare sind zwar aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören, allerdings überschreitet die Lautstärke kein kritisches Niveau. Selbst bei Einsatz der Radeon X1800 XL sowie der Club3D-Adaption ist ein ruhiges Arbeiten problemlos möglich – das gute Ergebnis einer einzelnen ATi Radeon X1800 XL wird aber nicht mehr ganz erreicht.
Unter Last erreicht das schnelle CrossFire-System einen minimal schlechteren Messwert als eine einzelne Radeon X1800 XT – die nur geringe Steigerung stellt dennoch einen guten Wert dar. Nichtsdestotrotz kann man die beiden Lüftersysteme deutlich aus dem Gehäuse heraushören, da sie mit einem doch recht gewöhnungsbedürftigen Betriebsgeräusch arbeiten. So wechselt der Lüfter in einer 3D-Anwendung des Öfteren die Drehzahl, was mit einem recht hochfrequenten „Fiepen“ belohnt wird, welches nach einiger Zeit stark an den Nerven zerrt. Besser wäre es gewesen, die beiden Radiallüfter durchgehend mit einer hohen Drehzahl arbeiten zu lassen. Eine etwas überzeugendere Leistung liefert die Club3D-Master-Karte mit einer Radeon X1800 XL als Partner ab. Diese bieten insgesamt einen höheren Lärmpegel als die CrossFire-Kombination mit einer Radeon X1800 XT, jedoch arbeiten die beiden Quirls auf einem konstant hohen Niveau und das nervende Wechseln der Lüfterspannung und damit der Lüfterdrehzahl entfällt. Trotzdem ist diese Kombination nur etwas für lärmunempfindliche Naturen.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperatur-Messungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark05 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Leider war es uns bei dem CrossFire-Gespann nur möglich, die Temperaturwerte der Club3D-Karte zu messen – die Werte der Radeon X1800 XT beziehungsweise X1800 XL zeigte kein Tool an. Die Ergebnisse sind unter Windows zwar sehr hoch, liegen jedoch auf dem Niveau zweier „GeForce 7800 GTX 512“-Karten von nVidia und somit noch in einem problemlosen Bereich. Interessanterweise blieb die Master-Karte von Club3D ein gutes Stück kühler als das frühe Testsample der X1800 XT. Möglich, dass entweder die Kühlung oder der GPU-Kern bezüglich der Temperatur zur ursprünglichen Produktvorstellung noch nicht optimal funktionierten und die Produktion mittlerweile verbessert wurde. Die Messwerte mit einer X1800 XL sind logischerweise beinahe identisch, da der Temperatureinfluss der langsameren Grafikkarte unter Windoch recht gering ist.
Während die zwei GeForce-7800-GTX-512-Karten in der SLI-Konfiguration aufgrund des geringen Platzes Probleme bereiteten, funktionieren die X1800-XT-Modelle tadellos und laufen selbst nach mehrstündiger Last noch ohne jegliche Probleme. Die Temperatur der Master-Karte erreicht dabei mit 90 Grad Celsius ein sehr hohes Niveau, welches aber immer noch unter den Werten der einzelnen X1800 XT und der beiden Top-Modelle von nVidia liegt. Nichtsdestotrotz sollte man ein Auge auf die Wärmeentwicklung haben, da jene bei Sommertemperaturen schnell in einen kritischen Bereich rutschen können. Die Ergebnisse mit einer Radeon X1800 XL liegen deutlich über den Messergebnissen von einem einzelnen Exemplar, sind aber dennoch fünf Grad Celsius niedriger als mit zwei Radeon X1800 XT.
Mit 73 Grad Celsius ist der Messwert der Club3D Radeon X1800 XT CrossFire-Edition auch auf der Chiprückseite niedriger als bei dem Referenzmodell von ATi. Selbst von den Temperaturen zweier „GeForce 7800 GTX“- oder „GeForce 7800 GTX 512“-Karten ist man noch weit entfernt. Damit sind die Messungen zwar alle auf einem hohen Niveau, bleiben aber jederzeit unter der kritischen Grenze.