Athlon 64: Takt oder Timings, was zählt beim RAM?

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Boris Küntzler
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Fazit

Lohnt sich teurer Speicher, der hohe Taktraten und/oder schnelle Timings zulässt? Wie so oft konnte die Frage leider nicht eindeutig beantwortet werden.

Für den normalen Benutzer, der einfach nur ein stabiles System für diverse Anwendungen und Spiele benötigt, lohnt es sich eindeutig nicht. Zu gering sind die Unterschiede, denn lediglich beim Packen von Dateien mit WinRAR konnten größere Vorteile im Alltagsbetrieb gemessen werden. Gerade wenn die Grafikkarte in Spielen am Anschlag rendert, bringen schneller Speicher oder niedrige Timings keinen Leistungsschub. Ein Leistungseinbruch durch eine Commandrate von 2T kann zwar in synthetischen Benchmarks nachgewiesen werden. Er spielt in der Realität aber kaum eine Rolle.

Das Geld für teuren Speicher ist somit in den meisten Fällen eindeutig besser in einer schnelleren CPU oder Grafikkarte angelegt. Auch und gerade wenn man bedenkt, dass neben dem Speicher ein entsprechend ausgelegtes Mainboard eingesetzt werden muss. Gerade für Speichermodule, die schnelle Timings bei hohen Taktraten zulassen, muss eine hohe Versorgungsspannung (in der Regel mehr als 3 Volt) zur Verfügung gestellt werden.

Synthetische Benchmarks
    • 300 MHz @ 3,0-4-4-8-1T
      86,9
    • 250 MHz @ 2,0-2-2-5-1T
      83,3
    • 300 MHz @ 3,0-4-4-8-2T
      80,9
    • 200 MHz @ 2,0-2-2-5-1T
      73,4
    • 200 MHz @ 3,0-4-4-8-1T
      70,7
    • 200 MHz @ 3,0-4-4-8-2T
      65,2
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Spielebenchmarks
    • 250 MHz @ 2,0-2-2-5-1T
      100,0
    • 300 MHz @ 3,0-4-4-8-1T
      99,1
    • 300 MHz @ 3,0-4-4-8-2T
      97,8
    • 200 MHz @ 2,0-2-2-5-1T
      97,0
    • 200 MHz @ 3,0-4-4-8-1T
      93,8
    • 200 MHz @ 3,0-4-4-8-2T
      92,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Anwendungen
    • 250 MHz @ 2,0-2-2-5-1T
      99,6
    • 300 MHz @ 3,0-4-4-8-1T
      96,9
    • 200 MHz @ 2,0-2-2-5-1T
      96,3
    • 300 MHz @ 3,0-4-4-8-2T
      95,3
    • 200 MHz @ 3,0-4-4-8-1T
      90,4
    • 200 MHz @ 3,0-4-4-8-2T
      89,8
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Zusätzlich zur Zeit, die für das Austesten der Einstellungen investiert werden muss, steigt das Risiko einer möglichen Systeminstabilität. Darüber hinaus sollte berücksichtigt werden, dass es neben dem Garantieverlust beim Betrieb außerhalb der Spezifikationen auch zu einer verkürzten Lebensdauer oder sogar zum Ausfall der Komponenten kommen kann.

Unabhängig davon ist es für Enthusiasten hingegen selbstverständlich nur über hochwertige und teure Module möglich, tatsächlich das letzte Quentchen Performance aus dem System herauszuholen und zum Aufstellen von Rekorden ist es sogar unumgänglich. Ob es aber rational ist, das mag jeder Computerbesitzer für sich selber entscheiden.

Ein interessanter Nebenaspekt ist, dass sich die Ergebnisse (wenn auch unterschiedlich stark) tendenziell für alle Einstellungen in nahezu allen Benchmarks zeigen.

Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle abermals an unser Forummitglied „stummerwinter“, der diesen Artikel verfasst hat.

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