Spiele- und Konsolenschau: Neuigkeiten für Gamer
2/14Konsolen: Nintendo
Revolution
Shigeru Miyamoto spricht über Revolution
Fast kein anderer Spieleentwickler hat in seiner Karriere so viel Ruhm erhalten wie Shigeru Miyamoto, Schöpfer von Mario, Zelda und Donkey Kong und Ideengeber unzähliger anderer Projekte. Für Nintendo gab es in der Vergangenheit keine wichtigere Person, die den Erfolg einer ganzen Konsole maßgebend beeinflussen konnte, als der 53-jährige von der französischen Regierung unlängst zusammen mit seinen Kollegen Michel Ancel und Frédérick Raynal mit dem Kulturorden „Ordre des Arts et Lettres“ bedachten Japaner. Keinem anderen Spieleentwickler wurde die Ehre der Aufnahme in diesen Orden bisher zuteil.
Abseits dieser Ehrung gab Shigeru Miyamoto jedoch das ein oder andere Interview, in denen er auch immer wieder auf Nintendos zukünftige Konsole „Revolution“ einging. Während Sony und Microsoft auf pure Rechenleistung gepaart mit neuer Technik und mitunter halbfertigen Formaten setzen, möchte Nintendo wieder einmal einen eigenen Weg gehen und versuchen dem Spieler ein neues Spielgefühl zu geben, was vor allem durch den Controller ermöglicht werden soll, welcher die Form einer Fernbedienung aufweist und dessen räumliche Position bestimmt werden kann, so dass man durch Handbewegungen das Spielgeschehen steuert. Ein ähnliches, wenn auch deutlich einfacheres Prinzip verfolgte schon Microsoft mit seinen Sidewinder-Gamepads. Das Schwingen von Schwertern soll mit dem neuen Controller ebenso kinderleicht sein, wie das virtuelle Schneiden von Gemüse oder Angeln.
Gab Nintendo bisher an, dass der Revolution eine Höhe von drei aufeinander gelegten DVD-Hüllen aufweisen würde, sagte Shigeru Miyamoto nun, dass der Revolution sogar noch kleiner werden würde als bisher angekündigt. Obwohl Nintendo immer wieder vorgeworfen wird, dass man mit Mario und Co. nie aus der Ecke der „Kinderspiele“ herauskommen würde, stellte Shigeru Miyamoto klar, dass man das Spielprinzip der Mario-Titel nicht dahingehend ändern werde, dass der kleine Klempner plötzlich Pistolen-schwingend umherrennen und alles niederschießen wird.
Auch bei dem Revolution wird es somit wohl wieder Mario sein, der zum Start der Konsole ein neues Spiel erhalten und vor allem von den Möglichkeiten des neuen Controller profitieren wird. Nach Ansicht von Shigeru Miyamoto ist es gerade Mario, der den Spielern neue Technologien spielerisch präsentieren und so näher bringen kann. Dass man aber auch der älteren Generation nicht völlig vor den Kopf stoßen möchten, zeigt man mit Link, der in den neuen Zelda-Titeln deutlich gealtert und erwachsener präsentiert wird.
In diesem Zusammenhang machte Shigeru Miyamoto dann auch eher unbeabsichtigt eine Ankündigung zur Revolution, die in dieser Form zum jetzigen Zeitpunkt wohl noch gar nicht gemacht werden sollte. Der lang erwartete und bereits für das letzte Jahr angekündigte neue Teil der Zelda-Reihe „The Legend of Zelda: Twilight Princess“ befindet sich weiterhin für den Gamecube in der Entwicklung, wird aber auch auf dem Revolution spielbar sein, da dieser über eine Abwärtskompatibilität zum Gamecube verfügen wird. Allerdings wird man „The Legend of Zelda: Twilight Princess“ auf dem Revolution nicht einfach nur spielen dürfen wie auf dem Gamecube, sondern eben auch die Funktionen des neuen Controllers voll ausnutzen können. Wenn Link auf dem Revolution sein Schwert zückt, dann indem man mit dem Controller eben diese Bewegung nachahmt. Auch Pfeile sollen so über den neuen Controller in „The Legend of Zelda: Twilight Princess“ zielsicher abgefeuert werden können.
Greg Borrud, Director of Production bei den Pandemic Studios gab gegenüber IGN ein Interview, in dem er auch auf Nintendos Revolution einging. In dem Controller sieht er sowohl eine große Chance als auch eine große Gefahr für Nintendo. Sollte sich der Controller für bewährte Spielprinzipien nicht zufriedenstellend eignen, wird er ein Nischen-Produkt und somit zum Risiko für Nintendo, da man sich bei der Entwicklung des Revolution sehr auf den Controller verlässt. Pandemic möchte grundsätzlich Spiele für den Revolution entwickeln, allerdings abwarten, welche innovativen Spiele erscheinen werden und dann genau testen, welche Spiele für diese Plattform sinnvoll sind und wie man sie umsetzen kann. Während die Umsetzung einer Spielidee für Xbox 360 und PlayStation 3 recht einfach sei, könne man für die Revolution allerdings nicht einfach eine Portierung veröffentlichen, da sich die Hardware von den anderen Konkurrenten zu stark unterscheide. Hieraus ergibt sich jedoch auch die Gefahr, dass sich viele Hersteller auf die beiden anderen Konsolen konzentrieren und der Revolution ähnliche Probleme beim Spielenachschub haben wird, wie der Gamecube.
Dachte man bei Pandemic bisher an eine unbestrittene Marktführerschaft der PlayStation 3 von Sony, ist man von der Xbox 360 positiv überrascht, rechnet jedoch auch weiterhin mit einem Erfolg der PlayStation 3.