CeBIT06: Intels neue Konzept-Notebooks
Die Umsätze mit Notebooks schießen in die Höhe und immer wieder müssen die großen Marktforschungsinstitute ihre Erwartungen für den Notebook-Markt nach oben korrigieren. Mit neuen Geräteklassen wie den zur CeBIT vorgestellten Ultra Mobile PCs (UMPCs) sollen außerdem neue Marktsegmente erschlossen werden.
Die Entwicklung schreitet voran. Während für die UMPCs bereits Prozessoren mit einem Stromverbrauch von 0,5 Watt in der Entwicklung sind, um die bisher kritikwürdige Akkulaufzeit in die Höhe zu treiben, steht bereits die Roadmap für den Nachfolger der Anfang Januar vorgestellte Napa-Plattform (Centrino Duo) bestehend aus neuen Core-Solo- oder Core-Duo-Prozessoren (Codename „Yonah“), Intels i945-Express-Chipsatz (Calistoga) und dem neuen Wireless-LAN-Modul Intel PRO/Wireless 3945ABG (Golan).
Der Nachfolger der Napa-Plattform hört auf die Bezeichnung Santa Rosa und wird mit Merom (Prozessor), Crestline (Chipsatz) und Kedron (WLAN-Modul) die grundlegenden Komponenten auf den neuesten Stand bringen. Doch Intel will mehr als Hardware-Zulieferer für die Notebook-Hersteller sein hat im Rahmen der nächsten Generation seiner Notebook-Plattform erneut Konzept-Designs in Auftrag gegeben.
Die vierte Generation der Mobile Concept PCs führt dabei Ideen fort, die mit den Studien Florence 12" und Florence 17" im Jahr 2004 und mit Newport im Jahr 2003 eingeführt wurden. So können auch die neuen Konzepte flexibel als Notebook oder TabletPC eingesetzt werden. Ermöglicht wird dies durch einen ausgeklügelten Befestigungsmechanismus für das Display, mit dem verschieden Stellungen möglich sind. Bei Geräten fürs digitale Office ist eine solche Flexibilität von Vorteil. Bereits auf dem Markt erhältliche Convertible Tablet-PCs, die Notebook und Tablet PC in sich vereinen, arbeiten häufig mit drehbaren Gelenken, wie z.B. das Lenovo Thinkpad X41 Tablet. Auf diese kann Intel verzichten.
Das von Intel in Aktion demonstrierte Konzept-Notebook fürs Digital Office war voll lauffähig und mit Microsoft Windows Vista ausgerüstet. Mit Hilfe einer integrierten WiMAX-Karte (die nicht von Intel selbst stammt und auch mit Santa Rosa nicht zum festen Repertoire gehörten wird) wurde außerdem an den Highspeed-Funkstandard gedacht. Zum jetzigen Zeitpunkt sorgt der WiMAX-Chip aufgrund seiner Hitzeabstrahlung jedoch dafür, dass ein weiter Lüfter allein zur Kühlung dieses Moduls von Nöten ist. Nicht zuletzt deshalb wird WiMAX mit Santa Rosa eine Option bleiben und nicht zum festen Bestandteil des Kedron-Moduls werden.
Auch im digitalen Zuhause könnten Notebooks zukünftig eine wichtigere Rolle spielen, zumindest wenn man das hierfür gezeigte Konzept-Gerät zu Grunde legt. Die Idee ist simpel: Das Notebook kann in einer spezielle Docking-Station Platz nehmen, die das Gerät zum Fernseher mit integrierten DVB-T-Tuner oder einem multimedialen Desktop-PC werden lässt. In der Docking-Station kann es schließlich über eine externe Tastatur/Maus oder direkt über den Touchscreen bedient werden. Unterwegs ist es dagegen entweder Tablet-PC oder normales Notebook.
Alles in allem sind die gezeigten Konzepte interessant. Bleibt nur zu hoffen, dass diese im Gegensatz zu den letzten Ideen auch tatsächlich von einem Hersteller in die Tat umgesetzt werden.