CeBIT06: Verbrauch der neuen CPUs von AMD
Am 9. Mai kommen AMDs Dual-Core Turion 64 X2 auf dem Markt, am 6. Juni folgen die verbesserten Athlon 64 mit neuem Sockel AM2 und DDR2-Speichersupport und bei den Workstation- und Server-Prozessoren steht im dritten Quartal 2006 das erwartete Plattform-Update an.
Entsprechend viele Neuerungen konnten auf der diesjährigen CeBIT in Erfahrung gebracht werden. Neben Benchmarks vom Sockel AM2 (Athlon 64 X2 4800+) und Sockel S1 (Turion 64 X2) wurden auch zahlreiche Hauptplatinen für den neuen Opteron mit Sockel F (1207 Pins) gezeigt.
Wie seinerzeit mit dem Sockel 939 und 940 legt AMD mit Sockel AM2 und Sockel F auch den Grundstein für zukünftige Entwicklungen. Während in diesem Jahr das F-Stepping mit DDR2-800-Speichersupport, der Virtualisierungstechnologie Pacifica und der Sicherheitstechnologie Presidio an den Start geht, soll das Q-Stepping im Jahr 2007 mit Quad-Core-Prozessoren Einzug halten. Erfreulicherweise werden auch diese zukünftigen Entwicklungen durch ein simples BIOS-Update auf Sockel AM2 und F betrieben werden können. Im Notebook sind vier Prozessor-Kerne auch im kommenden Jahr 2007 kein Thema. Das liegt nicht zuletzt daran, dass bei vier Kernen die Verbrauchsklassen von 25 und 35 Watt schwer zu halten sind.
Um die kommenden Plattformen bereits jetzt für Quad-Core-Prozessoren zu rüsten, passt AMD die Anforderungen an die Spannungswandler entsprechend an. Der Sockel AM2 wird für 95 Ampere und bis zu 125 Watt (FX62) ausgelegt werden. Damit vergrößert man den Spielraum weiter. Der Sockel 939 ist für bis zu 110 Watt (FX60) ausgelegt, wird jedoch im Normalfall nicht so stark belastet. Auch für einen FX-62 scheinen 125 Watt überdimensioniert zu sein, doch wer weiß schon, was mit Quad-Core auf die Sockel-AM2-Mainboards zu kommt. Dass die 90-nm-Fertigung bei AMD funktioniert, beweist nicht zuletzt der Sockel AM2, für den ein 35 Watt Dual Core Athlon 64 X2 3800+ und zahlreiche Prozessoren in der 65-Watt-Klasse erscheinen werden. Damit konkurriert man mit Intel, deren kommende Core Duo E4000 und E6000-Prozessoren (Conroe) ebenfalls eine Thermal Design Power von 65 Watt bieten werden.
Beim Sockel F bleibt für die normalen Opteron-Modelle (Codename Santa Rosa) ein Verbrauch von 95 Watt unverändert bestehen; die bisher unbekannten SE-Modelle sollen mit 120 Watt zu Buche schlagen. Bei den bekannten HE-Modellen wird der maximale Verbrauch von derzeit 55 Watt auf 68 Watt angehoben. Das ist zwar nicht schön – 13 Watt sind eine ganze Menge – doch immerhin sollten damit auch kommende Quad-Core-Opteron der HE-Klasse (sofern sie kommen) abgedeckt werden. Die 30 Watt EE-Modelle scheint es dagegen nicht mehr zu geben. Bei Intels Roadmap werden zukünftige Mainstream-Server-Prozessoren 80 Watt verbrauchen (auch der Quad-Core Clovertown), die Low-Voltage-Modelle verbrauchen 40 Watt, scheinen im Jahr 2007 jedoch nicht als Quad-Core zur Verfügung zu stehen. Die Highend-Prozessoren verbrauchen maximal 120 Watt.
Doch der Verbrauch der Prozessoren ist nicht alles. Während bei AMD der Memory-Controller bereits integriert ist (und im Stromverbrauch einberechnet wurde), setzt Intel auf eine externe (Northbridge-)Lösung, die zusätzlich Energie benötigt. Auch der Advanced Memory Buffer (AMB) der FB-DIMMs, die bei Intels Bensley-Plattform eingesetzt werden, benötigen Strom, wie AMD in einer CeBIT-Präsentation zu kritisieren weiß. Fairerweise hätte man statt der 2x145 Watt des Dempsey-Prozessors (Netburst-Architektur) lieber die 2x80 Watt des im dritten Quartal kommenden Woodcrest (Core-Architektur) ansetzen sollen, schließlich ist das die CPU, gegen die AMD mit seinem Sockel F zu kämpfen hat.