EU übt Kritik an Windows Vista
Nach einem sich über Jahre hinweg ziehenden Konflikt zwischen Microsoft und der Europäischen Union bezüglich einer Version von Windows XP ohne Zusatzapplikationen wie etwa den Media Player scheint sich dieser Streit nun auch auf das kommende Betriebssystem Windows Vista auszuweiten.
So habe die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes Microsoft-Boss Steve Ballmer in einem Brief mitgeteilt, dass sie Befürchtungen hat, bei Windows Vista würden die Käufer keine ausreichend große Auswahl bei der Ausstattung mit verschiedenen Softwarepaketen haben. Das gab Kommissionssprecher Jonathan Todd bekannt. Dieser führte weiter an, dass Vista diverse Elemente enthalten wird, die bislang von anderen Herstellern vertrieben werden – als Beispiel sei das Dateiformat PDF von Adobe genannt. Das beunruhigt die Europäische Union.
Den Brief habe Kroes allerdings erst nach einer Aufforderung von Microsoft verfasst, nach der die Europäische Union ihre Bedenken darlegen sollte. Microsoft drohe nun ein Wettbewerbsverfahren, der Brief sei jedoch keine Einleitung dafür, so Todd. Microsoft widersprach derweil den Vorwürfen. Man hätte dafür gesorgt, dass Wettbewerber frühzeitig die Möglichkeit hatten, mit der Entwicklung von Produkten für Windows Vista zu beginnen. Die Branche sowie die Kartellbehörden über die Entwicklung Windows Vistas auf dem Laufenden zu halten, habe eine der höchsten Prioritäten, so der Konzern.