Microsoft: 500 Millionen Dollar Tobak
Mit einer beispiellosen Marketing-Kampagne versucht der Softwareriese Microsoft derzeit den Konkurrenten IBM in Verruf zu bringen. Besonders im Bereich der IT-Dienstleistung und Unternehmenssoftware soll so versucht werden, sich gegen den direkten Konkurrenten zu profilieren – und das für satte 500 Millionen US-Dollar.
Gerade in den genannten Bereichen setzt IBM den Redmondern heftig zu. Entsprechend gereizt gab sich Microsoft-Manager Chris Capossela denn auch bei einer in New York zur Ankündigung der Kampagne stattfindenden Konferenz: „Der Konkurrent, den wir täglich sehen, ist IBM.“ Über die teure Kampagne, die - wie könnte es anders sein – die Vorteile von Microsoft-Produkten gegenüber IBM-Optionen herauskehren wird, will das Unternehmen die durch IBM gefährdeten Umsätze wieder in Fahrt bringen. Dabei setzt Microsoft-Chef Steve Ballmer nicht auf Manpower sondern auf die Tools, die durch effektiveres Arbeiten zu weitaus besseren Ergebnissen führen: „IBM wird sagen, wir haben dieses phänomenale Team von Beratern. [...] Unsere Antwort ist, wir haben Werkzeuge, mit denen Eure Leute besser ihren Job erledigen können.“
Unter dem Motto „People Ready Business“ zielt die Kampagne dabei aber nicht nur auf die Diffamierung des Konkurrenten ab, sondern bewirbt auch eine nicht ganz kleine neue Produktpalette in Sachen Software-Lösungen für Unternehmen. „Wir glauben sehr stark an die Magie von Software, nicht an die Magie von Outsourcing“, ironisiert Capossela dabei den Fakt, dass IBM mit der IT-Dienstleistung-Sparte die Auslagerung von Arbeit in Unternehmen fördert, während Microsoft – so der Tonus der Kampagne – unternehmensinterne Lösungen fördert. Starker Tobak – für 500 Millionen Dollar.