Microsoft startet Anti-Phishing-Initiative

Andreas Frischholz
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Heute kündigte Microsoft in Brüssel im Rahmen einer Technologie-Tagung der EuroISPA (Verband der Europäischen Internet Service Provider) mit Unterstützung von Interpol eine weltweite Kampagne gegen Internetkriminalität in Form von Phishing an.

In Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden, Regierungen und der Industrie geht Microsoft verstärkt gegen Betrug im Internet vor. Bis Ende Juni werden in über 100 Fällen in Europa, dem nahen Osten und Afrika rechtliche Schritte gegen Personen eingeleitet, die des Online-Betrugs verdächtigt werden. 53 davon werden bereits bis Ende März initiiert sein.

Phishing ist eine kriminelle Handlung. Sie untergräbt das Vertrauen der Menschen in das Internet: Dadurch werden die Bestrebungen der europäischen Politik zunichte gemacht, Bürger für die Nutzung von innovativen Internetdiensten zu begeistern.

Neil Holloway, Präsident von Microsoft EMEA

Die rechtlichen Schritte sind Bestandteil der „Global Phishing Enforcement Initiative“ (GPEI), eines neuen umfassenden Programms von Microsoft. Das Unternehmen möchte damit seine weltweiten Aktivitäten im Kampf gegen Phishing noch besser koordinieren und verstärken. Phishing ist eine Bedrohung für alle Unternehmen, die Dienstleistungen und Waren zunehmend online anbieten. Folglich sind gemeinsame Aktivitäten und Partnerschaften mit Industrie, Politik, Strafverfolgungsbehörden sowie Nutzern entscheidend, um diese Bedrohung effektiv zu bekämpfen.

Zu den ersten 53 Fällen der GPEI zählen auch Klagen gegen Phishing-Täter in Deutschland. Dies betrifft Personen, die gefälschte Webseiten programmieren, um Anwender dazu zu bringen, persönliche Daten wie die E-Mail-Adresse oder Passwörter, Kreditkartennummern oder Informationen zu Bankkonten herauszugeben. Microsoft geht seit langem zusammen mit Strafverfolgungsbehörden und Partnern aus der Industrie gegen Phishing und andere Formen der Cyber-Kriminalität vor. Das Unternehmen hat eigenen Angaben nach bereits die Sperrung von 4.744 Phishing-Seiten weltweit veranlasst - in den USA hat Microsoft innerhalb des vergangen Jahres 117 Gerichtsverfahren angestrengt. Zusätzlich investiert Microsoft weiter in die technische Abwehr von Phishing-Angriffen. Der kommende Internet Explorer 7 enthält zum Beispiel einen Phishing-Filter.