Technische Daten zu Nintendos Revolution?
Es ist wieder einmal Zeit, Gerüchten freien Lauf zu lassen. IGN möchte erneut Einzelheiten zum Nintendo Revolution erfahren haben, welche sich dieses Mal auf den Prozessor und den Grafikchip der kommenden Konsole beziehen. Bereits im Dezember letzten Jahres konnte IGN die Speicherausstattung des Revolution verkünden.
Wie so oft sind diese Gerüchte bisher von Nintendo nicht bestätigt worden und somit mit großer Vorsicht zu genießen. Bekannt ist, dass Nintendo mit dem Revolution nicht auf HD und pure Rechenkraft setzen möchte, sondern besonders durch neue Spielprinzipien und -möglichkeiten Kunden locken möchte. Technische Daten hat Nintendo bisher jedoch nicht veröffentlicht, sondern äußerte sich sogar dahingehend, dass man eventuell nie genaue Informationen über die Leistungsfähigkeit des Revolution an die Öffentlichkeit geben werde. Da bei vielen Kunden nur exorbitant hohe Zahlen auf dem Papier eine Rolle spielen und Leistung nicht immer direkt mit der MHz-Zahl verbunden ist, sicherlich ein durchaus möglicher Schritt, um so nicht pauschal der PlayStation 3 und Xbox 360 unterlegen zu sein.
Wie bereits im Dezember 2005 möchte IGN nun jedoch von Entwicklern Informationen zum von IBM gefertigten Prozessor, welcher den Codenamen „Broadway“ trägt, und zum Grafikchip von ATi mit dem Codenamen „Hollywood“ erhalten haben. Die Informationen sollen dabei sowohl technischen Dokumenten von Nintendo selbst als auch eigenen Test der Entwickler entnommen worden sein. Sowohl beim „Broadway“-Prozessor als auch bei der „Hollywood“-GPU soll es sich um Weiterentwicklungen der GameCube-Gegenstücke handeln. Ein Umstieg für Entwickler auf die neue Plattform soll so relativ einfach möglich sein.
IBMs „Broadway“-Prozessor soll mit 729 MHz getaktet sein. Die „Gekko“-CPU des GameCubes taktet zum Vergleich mit 485 MHz, während die Xbox auf einen 733 MHz schnellen Prozessor von Intel setzen konnte. Der Prozessor der Xbox 360 setzt auf drei symmetrische Kerne von IBM, welche jeweils mit 3,2 GHz takten. Es darf jedoch keinesfalls vergessen werden, dass die einzelnen Konsolen intern auf völlig unterschiedliche Architekturen setzen und die Taktfrequenz direkt kein Indiz für die Leistungsfähigkeit ist. So ist der „Gekko“-Prozessor des GameCubes dem höher getakteten Prozessor der Xbox sogar überlegen. Die Xbox konnte jedoch auf einen leistungsfähigeren Grafikchip zurückgreifen.
Die im Revolution zum Einsatz kommende „Hollywood“-GPU von ATi soll laut IGN mit 243 MHz getaktet sein. Der Grafikchip des GameCubes taktet zum Vergleich mit 162 MHz, während die Xbox auf eine 233 MHz schnelle GPU zurückgreifen kann. Der hochintegrierte Chip, welcher die GPU, DSP, I/O-Bridge und drei Megabyte Texturspeicher beinhaltet, soll keine zusätzlichen Shader besitzen.
Der Revolution soll auf 24 MB 1T-SRAM Hauptspeicher zurückgreifen können, welcher von weiteren 64 MB externem 1T-SRAM unterstützt wird. Insgesamt würde der Revolution so über 88 MB Speicher verfügen – die drei Megabyte Texturspeicher der GPU nicht einberechnet. Der GameCube verfügt zum Vergleich über 40 MB Speicher (ebenfalls ohne drei Megabyte Texturspeicher). Die Xbox besitzt 64 MB RAM und die Xbox 360 und PlayStation 3 können ihrerseits auf 512 MB Speicher setzen. Ob der Revolution, wie noch im Dezember berichtet, über zusätzlichen D-RAM verfügen wird, ist derzeit nicht klar.
Alles in allem muss man jedoch sagen, dass diese technischen Daten wenig über die tatsächliche Leistungsfähigkeit sagen, auch wenn vermutet werden darf, dass sie deutlich hinter der Xbox 360 und PlayStation 3 zurückbleiben wird, was Nintendo aber selbst bereits bestätigte. Reine Polygonzahlen sind nicht immer alles und so darf man weiterhin gespannt auf die E3 im Mai warten, wenn Nintendo weitere Einzelheiten zum Revolution und hoffentlich auch einen Verkaufsstart bekannt geben wird.