All-In-Wonder Radeon X1900 im Test: Das leistet ATis neue Multimedia-Karte
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Erste Schritte
Kommen wir nun zu den Funktionen, die ATis All-In-Wonder-Modelle von den üblichen Modellen des eigenen Portfolio und dem des großen Konkurrenten nVidia unterscheiden: Die Multimedia-Funktionen inklusive dem Hybrid-TV-Tuner, der analogen und digitalen Fernsehempfang bietet.
Das Einrichten der Karte ist schnell geschehen: Nach dem üblichen Einbau der Grafikkarte ins Gehäuse den mitgelieferten Radioempfänger in die dafür vorgesehene Buchse stecken, das TV-Kabel am CATV-Anschluss befestigen und den Empfänger der Funk-Fernbedienung „Remonder Wonder Plus“ mit einem freien USB-Port verbinden. Danach steht die Installation des Treibers und des Multimedia Center 9.13 an, das einem nach dem Start von Windows in Form der Toolbar sofort ins Auge springt. Über die Toolbar können die einzelnen Funktionen von ATis Multimedia-Software angewählt werden. Zu diesen zählen die DVD-, CD-, VCD- und Filewiedergabe, der FM- und TV-Tuner sowie die Software „Library“. An dieser Stelle hält ATi das Versprechen nach einer leichten Handhabung: Die Installation gelingt spielend.
Soft- und Hardware
Das Multimedia Center verfügt über eine Player-Software, welche je nach Funktion in einem angepassten Zustand startet. Sie hinterlässt einen ordentlichen Eindruck. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt, die Verteilung der Menüpunkte erscheint logisch. Startet man eine DVD oder einen Film, dauert es unserem subjektiven Empfinden nach allerdings etwas lange, bis die Bedienoberfläche verschwindet. Des Weiteren kam es gelegentlich zu Abstürzen, die entweder eine Fehlermeldung von Windows provozierten oder gänzlich zum Neustart des Systems führten.
Eines der mächtigsten Feature des Multimedia Center ist die „Library“. Mit dieser Funktion erhält man eine Übersicht der abgespielten Sendungen, Filme und Musikstücke sowie des Zeitpunktes, an dem man sie abgespielt hat. Ferne können DVDs darüber erstellt werden. Library wird auch vom „Eazylook“-Modus unterstützt.
Diesen Modus entwickelte ATi im Zusammenhang mit der Funk-Fernbedienung „Remote Wonder Plus“. Er erinnert an das Menü einer Film-DVD und lässt ein flottes Wechseln zwischen den einzelnen Funktionen zu. Einzig der FM-Tuner ist nicht darüber aufrufbar. Zu Beginn stört es, dass das Programm jeweils entgegen der Richtung scrollt, welche man auf der Fernbedienung angewählt hat. Allerdings beschränkt sich dieser Fehler auf Eazylook und in normalen Menüs ist das Verhalten nicht reproduzierbar.
Kommen wir nun aber zum wohl wichtigsten Multimediapart: dem TV-Tuner. Beim ersten Start gibt man Region und die gewünschte Empfangsart an, einen Bildschirm weiter geht es auf Sendersuche. Bis zu 125 Sender sind über Kabel und 70 Sender per Antenne empfangbar. War die Sendersuche erfolgreich, ermöglicht die TV-Bar vier verschiedene Modi um die Sendung oder Film zu genießen. Als erstes sei die normale Ansicht im Fenster- oder Vollbildmodus genannt. Die zweite Möglichkeit ist der „Kanalsurf“, bei dem mehrere Sender gleichzeitig in kleinen Fenstern angezeigt werden. So erhält man eine Übersicht über das gerade laufende Programm und kann per Mausklick auf einen der Sender in den Vollbildmodus wechseln. Die dritte Variante ist das TV-Bild auf den Desktophintergrund zu transferieren, wodurch man beim Arbeiten unter Windows das Programm im Hintergrund verfolgen kann. Die letzte Möglichkeit ist das TV-Bild in einem kleinen Fenster im Internet Explorer darzustellen.
Mit Hilfe der „Time Shift“-Funktion hat der Anwender die Möglichkeit, während des TV-Genusses eine kurze Pause einzulegen, ohne Inhalt der Sendung oder des Films zu verpassen. Die verpasste Zeit läuft mit doppelter Geschwindigkeit, bis der Rückstand aufgeholt ist - erfreulicherweise ohne verzerrten Sound.
Ermöglicht wird der TV-Empfang durch den Hybrid-TV-Tuner, welcher DVB-T und PAL/SECAM unterstützt. Der TV-Tuner besteht im Wesentlichen aus zwei Chips: Dem „Microtune 2121“-Tuner und dem Video-/Audio-Prozessor „Theater 200“. Auf letzteren setzt ATi schon seit der All-In-Wonder-Adaption der Radeon-9700-Reihe, ein direkter Nachfolger ist für den April geplant. Für eine gute Bildqualität bei der Wiedergabe von Filmen oder DVDs beherrscht der Chip verschiedene De-Interlacing-Algorithmen.
Selbstverständlich ist auch ATis Avivo mit an Bord, wodurch auch der H.264-Codec hardwareseitig beschleunigt und somit die CPU entlastet wird.
Beim Radio-Empfang verläuft die Installation ähnlich einfach wie beim TV. Die Sendersuche versteckt sich zwar im Optionsmenü des Programms. Hat man sie aber erst einmal ausgemacht, ist die Konfiguration nach wenigen Mausklicks vollbracht und man kann dem Lieblingssender am eigenen Rechner lauschen.