ATi Radeon X1800 GTO im Test: Preis-/Leistungskönig ohne Gegenspieler von nVidia
2/22Technische Daten
GeForce 7800 GT |
GeForce 7600 GT |
Radeon X1800 GTO |
Radeon X1800 XL |
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Logo | ||||
Chip | G70 | G73 | R520 | R520 |
Transistoren | ca. 303 Mio. | ca. 178 Mio. | ca. 321 Mio. | ca. 321 Mio. |
Fertigung | 0,11 µm | 90 nm | 90 nm | 90 nm |
Chiptakt | 400 MHz | 560 MHz | 500 | 500 MHz |
Pixel-Pipelines | 20 | 12 | 12 | 16 |
Shader-Einheiten pro Pipeline (MADD) |
2 | 2 | 1 | 1 |
ROPs | 16 | 8 | 12 | 16 |
Pixelfüllrate | 6400 MPix/s | 4480 MPix/s | 6000 MPix/s | 8000 MPix/s |
TMUs je Pixel-Pipeline | 1 | 1 | 1 | 1 |
Texelfüllrate | 8000 MTex/s | 6720 MTex/s | 6000 MTex/s | 8000 MTex/s |
Vertex-Shader | 7 | 5 | 8 | 8 |
Dreiecksdurchsatz | 700 MV/s | 700 MV/s | 1000 MV/s | 1000 MV/s |
Pixelshader | PS 3.0 | PS 3.0 | PS 3.0 | PS 3.0 |
Vertexshader | VS 3.0 | VS 3.0 | VS 3.0 | VS 3.0 |
Speichermenge | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 |
Speichertakt | 500 MHz | 700 MHz | 500 MHz | 500 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | 128 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 32000 MB/s | 22400 MB/s | 32000 MB/s | 32000 MB/s |
Präzision pro Kanal | FP32/FP16 | FP16/FP32 | FP32 | FP32 |
Interface | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe |
SLI/CF-Unterstützung | Ja | Ja | Ja | Ja |
Die ATi Radeon X1800 GTO basiert auf einem unveränderten R520-Chip, der im 90-nm-Verfahren von TSMC hergestellt wird. Jedoch sind bei diesem nur drei der vier Pixel-Quads aktiviert, womit die Radeon X1800 GTO über 12 anstatt der maximal 16 möglichen Pixel-Pipelines verfügt. Jene Vorgehensweise erinnert an die ältere Radeon X800 GTO, die den selben Namenssuffix trägt und bei der von den 16 Pixel-Pipelines ebenfalls nur 12 aktiviert sind – somit möchte ATi erreichen, dass auch die teils defekten GPUs noch verkauft werden können, die andernfalls nur unnötige Kosten verursacht hätten.
Die Pixel-Prozessoren des R520-Chips beinhalten weiterhin eine Texture Mapping Unit sowie einen Raster Operation Processor pro Pipeline, die mit 500 MHz getaktet sind. Darüber hinaus belässt es ATi auf der Radeon X1800 GTO bei allen acht Vertex-Shader, weswegen der Geometriedurchsatz mit 1000 MV/s auf dem selben Level wie der einer Radeon X1800 XL liegt, die auf einen identischen Chiptakt und die gleiche Anzahl der Vertex-Shader zurückgreifen kann. ATi setzt auf der Radeon X1800 GTO ein 256 Bit breites Speicherinterface ein, welches einen 256 MB großen Speicher mit Daten versorgen muss. Der VRAM arbeitet mit einer Frequenz von 500 MHz.
Im Vergleich zu der sich von ATi selbst auserkorenen Konkurrenz in Form der GeForce 7600 GT, bietet einmal der eine und mal der andere Grafikchip Vor- beziehungsweise Nachteile. Während die nVidia-Karte bei der – heutzutage aber unwichtigen – Pixelfüllrate aufgrund der acht ROPs noch leicht das Nachsehen gegenüber der X1800 GTO hat, kann sich die neue GPU der Kalifornier bei der Texelfüllrate an der Spitze platzieren. Zudem kann nVidia den Vorteil zweier Shader-Einheiten pro Pipeline für sich verbuchen, während das ATi-Pendant mit der Hälfte der ALUs auskommen muss. Wir bezeichnen eine ALU als „vollständig“, wenn diese eine MADD-Operation (Multiplikation und Addition) ausführen kann, da dies die wichtigste Berechnung innerhalb eines Pixel-Shaders ist. Die zwei ALUs auf der GeForce-Karte weisen zwar einen groben Nachteil auf, diesen wollen wir aber erst in einem späteren Artikel ansprechen.
Der Dreiecksdurchsatz der Radeon X1800 GTO ist ein gutes Stück höher als der der GeForce 7600 GT. Dies spielt aber nur in wenigen Anwendungen – zum Beispiel dem 3DMark05 – eine wichtige Rolle. Einen entscheidenden Punkt für sich kann die Radeon X1800 GTO in der Speicherbandbreite erzielen. Da auf der ATi-Karte ein 256 Bit breites Speicherinterface verbaut wird, erreicht die Bandbreite ein gänzlich anderes Niveau als das 128 Bit Interface der GeForce 7600 GT. Vor allem bei Einsatz von Anti-Aliasing wird die GPU der Kanadier davon stark profitieren können.
Schlussendlich muss man aber noch anmerken, dass die Radeon X1800 GTO wohl nur für einen kurzen Zeitraum gegen die GeForce 7600 GT antreten wird – dafür sollte die Karte in der Produktion zu teuer sein, um gegen die Konkurrenz eine längere Zeit bestehen zu können. Sowohl das 256 Bit breite Speicherinterface als auch die vollwertige und vor allem sehr transistorhungrige R520-GPU treiben die Herstellungskosten immens in die Höhe. Der eigentliche Konkurrent wird aller Voraussicht nach die RV570-GPU werden, die schätzungsweise über acht Pixel-Pipelines mit je drei Shader-Einheiten und einem 128 Bit Speicherinterface verfügen wird.