ATi Radeon X1800 GTO im Test: Preis-/Leistungskönig ohne Gegenspieler von nVidia
20/22Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark05 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Betrachtet man die Lüfterleistung unter Windows, hinterlässt die Single-Slot-Lösung einen sehr guten Eindruck. In unserer Übersicht positioniert sich die X1800 GTO knapp hinter dem Spitzenreiter, der GeForce 7800 GS von nVidia, wobei der Unterschied mit lediglich 0,5 Dezibel auf Messtoleranzen zurückgeführt werden kann. So ist sie aus dem Gehäuse heraus kaum wahrnehmbar und im Idle-Modus ATis geräuschärmste Alternative.
Ein etwas differenziertes Bild zeigt sich allerdings im Belastungstest. Die Karte kann sich auf demselben Niveau einer X1800 XT oder GeForce 6800 einordnen, womit sie unterhalb der X1800 XL liegt, obwohl jene mit derselben Kühllösung ausgestattet ist. Von dieser hat die X1800 GTO aber auch das bereits erwähnte deutlich wahrnehmbare hoch- und herunterdrehen der Lüfterdrehzahl geerbt, wodurch ein unangenehmerer Eindruck als bei einem gleichmäßig laufenden Lüfter entsteht. Zieht man einen Vergleich zwischen den Modellen der beiden großen Kontrahenten, kann man in dieser Disziplin weiterhin den Karten nVidias einen Vorteil gegenüber den ATi-Lösungen attestieren.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperatur-Messungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark05 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Ähnlich wie beim Start der X1900-Modelle von ATi ist aktuell leider kein Tool in der Lage, die Temperatur der X1800 GTO auszulesen – Änderungen am Sensor mögen dafür verantwortlich sein –, weswegen wir auf das Catalyst Control Center angewiesen sind. Unter Last führt dieser Missstand allerdings zu einer ungenauen Messung, wodurch das durchaus passable Ergebnis von ATis neustem Sprössling etwas geschmälert wird. Für die Karte spricht jedoch, dass auch auf der Chiprückseite unter Last niedrige Temperaturen vorherrschen – immerhin der vierte Platz in unserem Diagramm und 8° C weniger als bei der X1800 XL, welche aufgrund derselben Kühllösung einen interessanten Vergleich zulässt. Eine exakte Messung der Chiptemperatur unter Last reichen wird selbstverständlich in einem der kommenden Tests nach.
Unter Windows waren dagegen vergleichbare Messungen möglich, jedoch sieht hier das Ergebnis etwas weniger erfreulich aus, auch wenn die Karte mit 52° C einen achtbaren Wert erreicht und sich folgerichtig unterhalb der X1800 XL platziert. Für die Modelle aus nVidias aktueller Generation reicht es allerdings immer noch nicht.
Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb, letzterer wird erneut durch Verwendung des 3DMark05 simuliert.
Wirft man einen Blick auf den Stromverbrauch, ist zumindest im unter Windows klar erkennbar, dass der R520 als Grundgerüst auf dem Board verbaut ist. So zählt die X1800 GTO zu den Modellen mit der höchsten Leistungsaufnahme in unserem Testfeld, mit geringer Distanz zur X1800 XL und zur 7800 GTX von nVidia.
Ein anderes Bild zeigt sich aber, wenn die Karten belastet werden. Die Leistungsaufnahme erhöht sich in einem so geringen Umfang, dass sie nun auf der anderen Seite des Testfeldes zu suchen ist. Lediglich die GeForce 6800 sowie die X1600 XT kommen mit weniger Leistung aus, was bedeutet, dass die X1800 GTO alle direkten Konkurrenten aus dem eigenen Lager sowie die von nVidia hinter sich lassen kann. Gegenüber der X1800 XL pendelt sich die Differenz nun bei 16 Watt ein – durchaus bemerkenswert, unterscheidet sich die Karten doch lediglich über vier deaktivierte Pixel-Pipelines.