ATi Radeon X1800 GTO im Test: Preis-/Leistungskönig ohne Gegenspieler von nVidia
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ATi Radeon X1800 GTO
ATi sorgt mit der Radeon X1800 GTO für neuen Nachschub im Preissegment von 200 bis 250 Euro. Die offizielle Preisangabe beläuft sich auf 249 US-Dollar, welche man meistens eins zu eins in den Eurokurs umrechnen kann. Einige Hersteller werden eventuell mit Niedrigpreisen versuchen, zusätzlich Kunden anzulocken. Die Grafikkarte soll ab dem 31. März dieses Monats in diversen Online-Shops von den üblichen Herstellern angeboten werden.
Vergleicht man die Radeon X1800 XL mit der Radeon X1800 GTO fällt es schwer, einen genauen Unterschied auszumachen – und diesen gibt es auch nicht. Das PCB ist beinahe komplett identisch. Interessanterweise verfügt die langsamere GTO-Version über einige zusätzliche Bauteile, obwohl jene weniger Strom aus der Leitung zieht als der größere Bruder. Hier hätten wir eher mit einer simpleren Stromversorgung gerechnet. Weitere Besonderheiten gibt es nicht. Das rote PCB misst die übliche Länge von etwa 23 cm und passt problemlos in jedes modernes Gehäuse.
Beim Kühlsystem ist ebenfalls ein Blick auf die Radeon X1800 XL angesagt: Jenes wird inklusive der Stärken, aber auch der Schwächen, auf der neuen Radeon X1800 GTO verbaut. Nur die Spannung des Lüfters wurde leicht modifiziert, um den Lärmpegel etwas senken zu können. Da das Kühlsystem ein Single-Slot-Design ist, wird der nebenstehende PCI- oder PCIe-Slot nicht blockiert. Der gesamte Kühlkörper besteht aus Kupfer und deswegen bringt die Grafikkarte mehr Gewicht auf die Waage, als man vermutet mag. Der Speicher ist von dem Kühlsystem mit eingeschlossen, weswegen auf einen separaten Kühlkörper verzichtet wird. Die Spannungswandler werden wie bei allen Radeon-X1800- und X1900-Karten durch einen Passivkühler vor Überhitzung geschützt.
Etwas Missfallen erzeugte der kleine Radiallüfter. Nach dem üblichen Aufbrausen während des Startens beruhigt sich der Quirl innerhalb kürzester Zeit und weiß unter Windows zu gefallen. Ein ruhiges Arbeiten ist problemlos möglich. Aus dem geschlossenem Gehäuse kann man die Grafikkarte nicht heraushören – sehr gut! Wie bereits oben erwähnt, hat das Kühlsystem jedoch nicht nur die Form, sondern zusätzlich die Schwachstellen des Lüfters auf der Radeon X1800 XL übernommen. Zuerst bleibt dieser in einer 3D-Anwendung ruhig, dreht dann aber deutlich auf und stört den Spielgenuss. Kurze Zeit später regelt sich der Lüfter wieder herunter, nur um einige Minuten später wieder mit vollen Touren zu drehen – dies ist äußerst störend, ein andauernd lautes Geräusch wäre angenehmer.
Der auf der Radeon X1800 GTO verbaute R520-Chip verfügt zwar physikalisch über 16 Pixel-Pipelines, bei jenem sind aber nur 12 Pipelines aktiv, sprich ein Pixel-Quad wurde deaktiviert. Somit verringert sich gleichzeitig die Anzahl der TMUs sowie ROPs auf zwölf Einheiten. Der Chip taktet mit 500 MHz, ebenso der 256 MB große Speicher, der über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden ist. Dieser wird erneut von Samsung produziert, bietet dem Käufer aber nur eine Zugriffszeit von 2,0 ns – damit arbeitet der VRAM am theoretischen Taktlimit. Das Slotblech der ATi Radeon X1800 GTO ist mit zwei Dual-Link-DVI-Ausgängen ausgestattet, ebenso mit einem HDTV-Ausgang, der ViVo-Funktionen beherrscht.