Club3D Radeon X1800 XT im Test: 256 MB statt 512 MB Grafikspeicher
20/22Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark05 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Der verbaute Referenzlüfter arbeitet auf der Club3D Radeon X1800 XT mit 256 MB auf einem identisch hohen Geräuschniveau wie der Quirl einer herkömmlichen Radeon X1800 XT – die Radeon-X1900-XTX-Lösung verrichtet dagegen lauter und vor allem störender seinen Dienst. Nach dem erste Aufbrausen und der Initialisierung der Hardware-Lüftersteuerung regelt sich der Propeller auf ein angenehmes Level herunter und unter Windows fällt die Grafikkarte kaum auf. Zwar kann man das Kühlsystem aus einem geschlossenen Gehäuse bei genauem Hinhören ausfindig machen, störend ist das Geräusch aber noch lange nicht. Die Radeon X1800 XT mit 512 MB ist im Rahmen der Messungenauigkeit minimal lauter, die GeForce 7800 GTX von nVidia dagegen deutlich leiser – hier herrscht noch Nachholbedarf bei ATi beziehungsweise den Herstellern!
Während einer 3D-Anwendung dreht der Lüfter um einiges schneller und ist aus einem geschlossenen Gehäuse problemlos heraushörbar. Der Lärmpegel ist insgesamt noch nicht störend, angenehm ist er aber keinesfalls. Zusätzlich macht der Propeller durch einen unangenehmen Grundton auf sich aufmerksam, weswegen sich das Kühlsystem für geräuschempfindliche Ohren disqualifiziert – in diesem Fall können wir nur empfehlen, einen anderen Kühler einzusetzen. Die Messungen zeigen erneut ein minimal besseres Ergebnis als auf einer Radeon X1800 XT mit 512 MB, von den guten Werten einer GeForce 7800 GTX ist man aber meilenweit entfernt. Jene Grafikkarte arbeitet auf einem ganz anderen Niveau.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperatur-Messungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark05 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Interessanterweise bleibt die Club3D Radeon X1800 XT mit 256 MB unter Windows sechs Grad kühler als der größere Bruder. Dabei ist anzunehmen, dass ATi das Kühlsystem bei den neuen X1800-Karten etwas verbessert hat – unser Exemplar der Radeon X1800 XT ist ein sehr frühes Review-Sample. Das Temperaturniveau ist durchgängig relativ hoch, bleibt aber in einem unkritischen Bereich für High-End-Karten. Eine Radeon X1900 XTX mit dem neuen R580-Chip bleibt etwas kühler, was mit dem niedrigeren Takt im 2D-Modus zu begründen ist. Gegen eine GeForce 7800 GTX von nVidia kann die Club3D-Karte nicht überzeugen, da diese satte neun Grad wärmer im Idle-Modus bleibt.
Während einer 3D-Anwendung relativiert sich der Vorsprung der Club3D X1800 XT 256 MB gegenüber der ATi Radeon X1800 XT fast vollständig und die beiden GPUs liegen nur noch ein Grad Celsius auseinander. Mit satten 91 Grad ist die Temperatur sehr hoch, aber immer noch unkritisch, da keinerlei Abstürze oder Bildfehler während des Betriebs aufgetreten sind. Auch in dieser Disziplin bleibt die GeForce 7800 GTX gute acht Grad kühler als die Konkurrenz. Bei den Messungen auf der Chiprückseite erreicht die Club3D-Karte mit 77 Grad Celsius einen sehr hohen Wert, der zwei Grad über den Ergebnissen der Radeon X1800 XT mit 512 MB und vier Grad über einer GeForce 7800 GTX liegt.
Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb, letzterer wird erneut durch Verwendung des 3DMark05 simuliert.
Gespannt waren wir auf die Messungen des Stromverbrauchs, da der halbierte VRAM auf der Club3D Radeon X1800 XT 256 MB eventuell für die ein oder andere Überraschung sorgen könnte. Immerhin verbraucht die Grafikkarte unter Windows fünf Watt weniger als das Exemplar mit einem 512-MB-Speicher. Gegen eine GeForce 7800 GTX sieht es dagegen düster aus, diese Karte bleibt deutlich genügsamer. Im 3DMark wiederholen sich die Ergebnisse. Die Club3D Radeon X1800 XT zieht sieben Watt weniger aus der Leitung als die etwas schnellere Karte, gegen eine GeForce 7800 GTX sieht man aber erneut kein Land. Die nVidia-GPU benötigt etwas 20 Watt weniger Leistung.