GeForce 7600 GT, 7900 GT und 7900 GTX im Test: nVidia beißt sich an ATi die Zähne aus
29/29Fazit
Nach all den vielen Messwerten den Überblick zu behalten, ist wahrlich nicht einfach. Eins kann man jedoch jetzt schon sagen: nVidia hat mit den drei neuen Grafikkarten solide Arbeit abgeliefert, wobei insbesondere die GeForce 7600 GT (beinahe) durchgehend überzeugt. Die Konkurrenz von ATi ist vor allem im High-End-Segment bärenstark, wogegen man bei den preiswerten Karten derzeit noch Federn lassen muss. Gehen wir alle drei getesteten Karten nun noch einmal durch.
Die nVidia GeForce 7900 GTX stellt das neue Flaggschiff von nVidia dar und basiert auf dem 90-nm-Prozess von TSMC, womit sich einige Vorteile für die Kalifornier ergeben. Der Chiptakt ist mit 650 MHz so hoch wie noch nie bei nVidia angesetzt, wogegen man sich beim Speicher etwas zurückgehalten hat und aufgrund der besseren Verfügbarkeit die Frequenz gegenüber der GeForce 7800 GTX 512 um 50 MHz auf 800 MHz gesenkt hat. Der direkte Konkurrent ist die Radeon X1900 XTX, an der sich das Topmodell der GeForce-7900-Serie allerdings die Zähne ausbeißt. Zwar bietet die 7900 GTX ohne Anti-Aliasing sowie dem anisotropen Filter eine hervorragende Performance, die der der Radeon-Karte deutlich überlegen ist, nur wird kaum ein Käufer bei solch einer Karte mit diesen Einstellungen spielen.
Mit den qualitätssteigernden Features dreht sich das Bild etwas. Die Radeon X1900 XTX hält gut mit der GeForce 7900 GTX mit und kann in 1600x1200 sogar die Führung übernehmen. Zudem überzeugt die R580-GPU mit einer besseren anisotropen Filterung, die auch Texturen in einem ungünstigen Winkel filtert, die von der nVidia-Karte (um Geschwindigkeit zu gewinnen) ignoriert werden. Punkten kann die nVidia-GPU mit dem sehr guten Kühlsystem, bei dem sich die Kanadier eine Scheibe abschneiden sollten. Die Dual-Slot-Kühlung arbeitet nicht nur effektiv, sie ist auch angenehm leise in allen Lebenslagen – sehr gut! Im Stromverbrauch fährt die GeForce 7900 GTX ebenfalls einen Sieg ein. Die Werte unter Windows fallen minimal schlechter als auf der Radeon X1900 XTX aus. Dafür zieht die Karte unter Last nicht annähernd so viel Strom aus der Leitung wie das ATi-Pendant.
Die nVidia GeForce 7900 GT liefert eine im Großen und Ganzen überzeugende Vorstellung ab, die aber einige Schwachstellen aufweist. Dank leicht höherer Taktraten als bei der GeForce 7800 GTX liegt die neue nVidia-Karte etwas vor dem ehemaligen Spitzenreiter und bietet eine solide Performance. Allerdings könnte in zukünftigen Spielen vermehrt der 256 MB große VRAM der limitierende Faktor sein und den Spielspaß beziehungsweise die Grafikqualität etwas ausbremsen.
Einen zwielichtigen Eindruck hinterlässt die verbaute Lüftersteuerung. Diese vermindert nach dem Starten des PCs nicht die Drehzahl und macht somit unter Windows durchgängig auf sich aufmerksam, was man von einer modernen nVidia-Karte nicht gewöhnt ist. Nach Rücksprache mit MSI können wir dem Testsample jedoch einen Defekt der Lüftersteuerung attestieren. Ein neues Exemplar befindet sich auf dem Weg zu uns und wir werden die Lautstärke erneut kontrollieren.
Einen guten Eindruck hinterlässt die GeForce 7900 GT bei den Messungen des Stromverbrauchs, der unter Windows und vor allem in einer 3D-Anwendung sehr niedrig ausfällt. Der Preis der Karte liegt bei 330 Euro und ist dementsprechend ein gutes Stück geringer als bei einer GeForce 7800 GTX. Eine ATi-Radeon X1800 XT, die nicht nur nach dem Hinzuschalten von Anti-Aliasing sowie dem anisotropen Filter eine bessere Performance erbringt, sondern dem Käufer auch eine bessere Texturleistung anbietet, bekommt man jedoch für denselben Preis. Hier muss nVidia den Preis der Karte weiter senken, um konkurrenzfähig zu sein.
Eine sehr gute Leistung liefert die GeForce 7600 GT ab. Für den Preis von 185 Euro erhält man derzeit keine schnellere Grafikkarte – nicht einmal ein auch nur annähernd gleich schnelles Modell. Ohne die qualitätssteigernden Features gibt es an der Performance nichts zu meckern, da die Karte gar deutlich teurere GPUs alt aussehen lässt. Mit höheren Einstellungen fällt man hinter die Geschwindigkeit einer Radeon X1800 GTO zurück, diese ist aber derzeit (lieferbar) rund 100 Euro teurer und damit keine direkte Konkurrenz mehr. Selbst mit Anti-Aliasing und dem anisotropen Filter stellt die Mid-Range-Karte die meisten Titel flüssig dar. Für den Preis kann man heutzutage nicht mehr verlangen! Der schlechtere anisotrope Filter ist in dieser Preisklasse nur ein kleiner Kritikpunkt.
Darüber hinaus kann das Lüftersystem, das sehr leise zu Werke geht und aus einem geschlossenen Gehäuse nicht herauszuhören ist, in Windows überzeugen. Im 3D-Modus ist der Kühler aber überfordert und dreht schneller, was selbst während des Spielens unangenehm auffällt. Punkten kann die GeForce 7600 GT zusätzlich im Stromverbrauch, der durch die Bank sehr niedrig ausfällt.
Falls ein schnelles SLI-System aufgebaut werden soll, führt kein Weg an zwei GeForce-7900-GTX-Karten vorbei. Diese haben gegenüber dem CrossFire-Gespann der Radeon-X1900-Serie beinahe nur Vorteile. Die Karten sind schneller, eindeutig leiser und dazu noch stromsparender. Bezüglich der CrossFire-Technologie hat ATi noch einige Optimierungen vorzunehmen. nVidia hat den SLI-Modus aktuell einfach noch besser im Griff.
Als eindeutiger Stern am Grafikkartenhimmel erweist sich die GeForce 7600 GT, die nicht nur schnell, sondern auch stromsparend und unter Windows angenehm leise den Dienst verrichtet. Die Grafikkarte ist mit 185 Euro preiswert und dadurch entpuppt sich das Angebot als derzeit unschlagbares Schnäppchen – wer für den Preis einen neuen 3D-Beschleuniger erwerben möchte, sollte unbedingt zuschlagen! Deutlich schwerer haben es dagegen die beiden Spitzenmodelle. Die GeForce 7900 GTX verliert hauchdünn im Geschwindigkeitsduell gegen die Radeon X1900 XTX und liefert eine schlechtere Bildqualität. Deswegen bleibt hier unsere Kaufempfehlung beim ATI-Modell. Allerdings ist der vormontierte Kühler unangenehm laut. Das gleiche Schicksal erleidet die GeForce 7900 GT, die zwar durchaus gute Leistungen erbringt, gegen die gleich teure Radeon X1800 XT mit einem 512 MB großen VRAM aber alt aussieht. Diese ist nicht nur schneller, sie zeichnet dem Käufer darüber hinaus ebenfalls ein besseres Bild auf dem Monitor. Das Lüftersystem ist auch hier ein großer Kritikpunkt.
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