PCIe x8 und PCIe x16 im Vergleich: Wann ein Umstieg auf ein neues System sinnvoll ist

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Lohnt es sich, falls bereits im heimischen PC ein nForce-4-SLI- oder RD480-Mainboard werkelt, auf ein Pendant mit „nForce 4 SLI x16“- oder RD580-Chip umzusteigen? Und müssen Neukäufer direkt auf die neueren Modelle setzen oder reichen eventuell preisgünstigere Mainboards mit den „alten“ Chipsätzen? Dies sind die beiden wichtigsten Fragen, die sich Auf- sowie Umrüster stellen müssen und die dieser Artikel versucht so gut wie möglich zu beantworten. Sind die acht zusätzlichen PCIe-Lanes für Dual-GPU-Systeme nur ein Marketingtrick oder steckt eine sinnvolle Investition dahinter?

Die ersten beiden Fragen kann man getrost mit „Jein!“ und „Ja!“ beantworten. Wie man anhand der Benchmarks gut erkennen kann, ist es bei einer einzelner Grafikkarte völlig gleichgültig, ob ein Mainboard der ersten oder der zweiten Dual-GPU-Generation verwendet wird. Ein Performanceunterschied ist nicht vorhanden, allerdings war damit auch nicht zu rechnen, immerhin stellt jedes Mainboard bei einer Einzelkarte der GPU die vollen 16 PCIe-Lanes zur Verfügung. Anders sieht es jedoch bei einem SLI- und CrossFire-System aus.

Falls auf einem RD480-Mainboard ein ATi Radeon-X1900-CrossFire-System arbeitet, ist es prinzipiell gleichgültig, ob ein RD480- oder RD580-Mainboard den Dienst verrichtet. Insgesamt ist das ältere Motherboard gar ein wenig schneller, da das neuere Modell von Asus ohne Anti-Aliasing und dem anisotropen Filter gerne des Öfteren langsamer arbeitet als die RD480-Platine von Sapphire. Diese hat nur bei den Super-AA-Modi auf der X1900-CF-Konfiguration das Nachsehen, der Performancerückstand fällt mit etwa drei Prozent aber nicht allzu hoch aus. Anders sieht es dagegen bei zwei Radeon-X1600-XT-Karten aus, da diese nicht auf die Compositing-Engine setzen, sondern die anfallenden Daten über den PCIe-Bus austauschen.

PCIe
PCIe

Dort kann sich das RD580-Mainboard auch ohne SuperAA ungefähr fünf Prozent von dem RD480-Mainboard absetzen; das selbe Ergebnis wird mit den hohen Anti-Aliasing-Einstellungen erreicht. Für Besitzer eines „Radeon X1600 XT CrossFire“-Gespanns kann es also durchaus eine Überlegung sein, auf ein Mainboard mit dem Xpress-3200-Chipsatz umzusteigen, falls das letzte Quentchen Geschwindigkeit aus den Karten gequetscht werden soll. Neukäufer sollten direkt zu einem RD-580-Mainboard greifen.

Etwas interessanter geht es bei den nVidia-Mainboards zu. Der neue „nForce 4 SLI x16“-Chip kann sich in 1600x1200 um zwei Prozent von seinem alten Bruder absetzen, während der Vorsprung nach dem Hinzuschalten von vier-fachem Anti-Aliasing sowie 16-facher anisotropen Filterung auf einen Prozent sinkt. Bei SLI-AA kann der nForce 4 SLI x16 ebenfalls seine Stärken ausspielen und gewinnt je nach Einstellung sechs beziehungsweise vier Prozent Leistung gegenüber dem einfachen nForce-4-SLI-Kollegen. Neueinsteiger sollten entsprechend direkt zu dem teureren Chipsatz der Kalifornier greifen, falls ein Dual-GPU-System eingesetzt wird. Aufrüster sollten sich allerdings lieber nach einer anderen Alternative umsehen, um die Performance zu verbessern.

Schlussendlich kann man sagen, dass die acht zusätzlichen PCIe-Lanes nicht mehr nur ein reiner Marketingtrick sind, sondern es durchaus Anwendungen und Qualitätseinstellungen gibt, die von der besseren Anbindung an den PCIe-Bus profitieren können. Falls eine Neuanschaffung ansteht, sollte man deswegen direkt zu dem SLI-x16- oder RD580-Chipsatz greifen. Falls ein älteres Mainboard bereits vorhanden ist, muss man nicht in Panik geraten. Zwar ist ein Performanceunterschied zu den neueren Modellen vorhanden, allzu groß ist die Differenz aber nicht. Nur Besitzer zweier Radeon-X1600-Karten sollten sich Gedanken über einen Umstieg machen.

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