Schweizer Verein „Wikimedia CH“ gegründet
Am Sonntag, dem 14. Mai 2006, wurde in Olten der Verein „Wikimedia CH – Verein zur Förderung Freien Wissens“ gegründet. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Freie Inhalte und damit die Chancengleichheit beim Zugang zum Wissen zu fördern.
International wird die Wikimedia CH eng mit der US-amerikanischen Wikimedia Foundation Inc. zusammenarbeiten. Die Wikimedia Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung, welche verschiedene freie Internet-Projekte, darunter die Enzyklopädie Wikipedia, betreibt. Die Gründungsmitglieder der Wikimedia CH rekrutieren sich vor allem aus dem Umfeld der deutsch-, französisch-, italienisch- und alemannischsprachigen Wikipedia. Eine Beteiligung aus dem Umfeld der rätoromanischen Wikipedia ist ausdrücklich erwünscht. Nach den Vereinen in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Serbien/Montenegro sowie Grossbritannien ist die Wikimedia CH weltweit der siebte nationale Förderverein für Wikimedia-Projekte. Im Unterschied zur Wikimedia Foundation sind diese nationalen Fördervereine nicht für den Betrieb und die Inhalte der Wikimedia-Projekte verantwortlich, sondern unterstützen diese und andere Projekte zur Verbreitung Freien Wissens ideell und materiell.
Die an der Gründungsversammlung Anwesenden wählten den Tessiner Ilario Valdelli zum ersten Präsidenten und bestimmten den Vorstand: Darin wird die französischsprachige Schweiz durch Frédéric Schütz vertreten; die weiteren Vorstandsmitglieder sind Michael Bimmler, Robin Schwab, Christian Seidl, Rupert Thurner und Jürg Wolf. Die Wikimedia CH hat bereits ein erstes Projekt geplant: Am 17. Juni 2006 wird der Verein an der ETH Zürich den „Wikipedia Day 2006“ veranstalten. Dabei möchte die Wikimedia CH den Besucherinnen und Besuchern die freie Online-Enzyklopädie näher bringen. Geplant sind Vorträge, eine Podiumsdiskussion und ein Schreibwettbewerb. Als Referent zugesagt hat unter anderem der im Dezember 2005 in der deutschsprachigen Wikipedia fälschlicherweise totgeschriebene Informatikprofessor Betrand Meyer. Die Aufarbeitung des Falles löste eine öffentliche Diskussion um die Qualität der Freien Inhalte aus.