SGI meldet Insolvenz an
Wie Heise Online unter Berufung auf das Wall Street Journal berichtet, hat das Traditionsunternehmen SGI, das in früheren Zeiten für seine Hochleistungs-Rendering-Workstations und in der vergangenen Zeit durch Supercomputer stark am Markt vertreten war, in den USA Insolvenz angemeldet.
Nachdem die Aktie bereits Ende 2005 mit einem Wert von unter einem US-Dollar aus dem Handel an der Wall Street in New York genommen worden war, ließen auch die zuletzt prognostizierten Umsatzzahlen keine positive Trendwende erkennen. Im Gegenteil: Mit einem in Aussicht gestellten Umsatz von 108 Millionen US-Dollar blieb man weit hinter den Erwartungen zurück.
Der Abstieg des einstigen Vorzeigeunternehmens war allerdings kein schleichender. Schon früh hatte SGI mit der aufflammenden Konkurrenz auf dem Grafikkartenmarkt, namentlich ATi und nVidia, zu kämpfen, die plötzlich schnellere und wesentlich günstigere Grafikkarten auf den Massenmarkt warfen, als SGI sie in den eigenen Workstations vorweisen konnte. Darüber hinaus wanderten viele 3D-Grafik-Spezialisten zu eben dieser Konkurrenz ab.
Mit dem Einstieg ins Supercomputer-Geschäft und dem Kauf des Supercomputer-Spezialisten Cray im Jahr 1996 zeichnete sich vorerst eine Wende ab. Noch heute steht SGI mit dem Columbia (technische Details) auf Platz vier der aktuellen Top500-Rangliste und ist mit fünf weiteren Systemen in den Top100 vertreten. Vor dem finanziellen Ruin hat es SGI nicht bewahrt. Nun gilt es abzuwarten, ob das Unternehmen unter dem Schutz des Chapter 11 (Glossar auf Heise Online) in der Lage ist sich zu reformieren.
Rund vier Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung hatte SGI in Blütezeiten vorzuweisen, Ende 2005 waren davon lediglich 0,12 Milliarden US-Dollar übrig geblieben. Unser auf Wikipedia basierendes Lexikon bietet weitere Informationen über SGI.