Studie: Negative Auswirkungen alter Computer

Frank Hüber
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ViewSonic stellt eine Studie vor, die den Einfluss veralteter Displays und Computer auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der direkt betroffenen Mitarbeiter/innen untersucht. Die Antworten wurden im Rahmen einer Online-Umfrage ermittelt, an der 1.136 britische, 920 französische und 646 deutsche Büroangestellte teilnahmen.

Die Umfrage wurde von dem unabhängigen Marktforschungsunternehmen Tickbox.net im Februar und März 2006 durchgeführt. Die Befragung der mehr als 2.700 Büroangestellten soll demnach einen klaren Zusammenhang zwischen veralteter Computer-Ausrüstung und geringer Produktivität, gesundheitlichen Beschwerden am Arbeitsplatz sowie vermehrten Krankmeldungen aufzeigen. Krankheitseffekte im Zusammenhang mit alter Hardware wurden von einem hohen Prozentsatz der Befragten genannt. Mehr als ein Drittel der Angestellten in Europa (38,8 %) benutzen Computer und Monitore, die mindestens drei Jahre alt sind, in Frankreich beträgt der Anteil 43,4 Prozent. Über alle drei Länder hinweg wurde laut der Studie deutlich, dass Frauen am häufigsten mit Hardware arbeiten, die bereits fünf Jahre alt ist. In Großbritannien zeigte sich dieser Aspekt besonders deutlich, hier arbeiten 5 Prozent der Männer aber 10 Prozent der Frauen mit derart alten Produkten.

Weitere Ergebnisse in Kürze:

  • Die Briten haben am häufigsten eine IT-Ausstattung, die jünger als ein Jahr alt ist.
  • Für Franzosen und Briten ist eine veraltete IT der Punkt, der sie im Büroalltag am meisten ärgert.
  • 27 Prozent der Briten, die eine mindestens drei Jahre alte IT-Ausstattung nutzen, sind unzufrieden mit ihrem Büroalltag.
  • 17 Prozent der Franzosen, die fünf Jahre alte Computer oder Monitore benutzen, sind mehr als zehn Tage im Jahr krank (im Vergleich zu 9,6 Prozent der Gesamtbelegschaft).
  • 75 Prozent der Büroangestellten mit fünf Jahre alter IT-Ausstattung meinten, dass sie mit neuerer Hardware produktiver sein würden.
  • 42 Prozent der deutschen Befragten waren davon überzeugt, dass ein leistungsstärkerer Monitor eine große Verbesserung für ihren Arbeitsplatz darstellen würde.
  • 21 Prozent derjenigen, die eine fünf Jahre alte Ausstattung haben, beneiden die Kollegen in den Leitungsebenen, die über eine bessere Produktausstattung verfügen.

Zudem soll die Studie zeigen, dass der Grad der Unzufriedenheit der Mitarbeiter/innen signifikant mit dem Alter der Computer-Ausstattung steigt. Großbritannien: 24 Prozent der Nutzer von fünf Jahre alter Ausstattung waren unzufrieden, jedoch nur 16 Prozent derjenigen mit zeitgemäßen Computern und Monitoren; Frankreich: 14 Prozent der Gesamtbelegschaft unzufrieden, jedoch 18 Prozent derjenigen mit drei Jahre alter Ausstattung; die Vergleichszahlen für Deutschland: 13 Prozent respektive 16 Prozent. 19 Prozent der französischen Angestellten haben eine IT-Ausstattung, die jünger als ein Jahr alt ist, verglichen mit 24 Prozent in Deutschland und 26 Prozent in Großbritannien.

18 Prozent der befragten Angestellten sagen, dass sie sechs oder mehr Tage pro Jahr krank sind (UK: 15,7 %, Frankreich 14,5 %, Deutschland 24,8 %). Die Untersuchung zeigte, dass Angestellte mit einer fünf Jahre alten oder älteren Ausstattung zu 35 Prozent häufiger sechs oder mehr Arbeitstage krank waren als der Durchschnitt der Belegschaft. In Frankreich betrug der Vergleichswert 55 Prozent. Die Frage nach dem Komfort des Arbeitsplatzes brachte folgende Ergebnisse: 66 Prozent der Angestellten leiden unter unzureichenden Temperatur- und Lichtverhältnissen sowie an Ermüdungserscheinungen der Augen, Kopfschmerzen, RSI (Repetitive Strain Injury Syndrom / „Mausarm“) und einer ungeeigneten Schreibtischgestaltung. Mit 50 Prozent klagen in Frankreich die meisten Angestellten über Augenbeschwerden, Kopfschmerzen und RSI. Dieser Wert lag mit 56 Prozent bei einfachen Angestellten und Verwaltungsmitarbeitern noch höher. Laut ViewSonic zeigte sich in der Studie, dass diese Gruppe auch die älteste Ausstattung nutzt.

Auf die Frage, welche Faktoren sie am Arbeitsplatz ärgern, nannten 34 Prozent die veraltete Computer-Ausstattung. In Frankreich (42 %) und Großbritannien (37 %) war das die häufigste Antwort. Andere Ärgernisse waren Platzmangel (27 %) und ein altmodischer/unmoderner Arbeitsplatz (19 %). 59 Prozent der Angestellten meinten, dass sie in einer zeitgemäßeren Umgebung produktiver arbeiten könnten. Der Wert war bei denjenigen am höchsten, die eine fünf Jahre alte Ausstattung hatten (75 %) oder 16 – 24 Jahre alt waren. 80 Prozent der Angestellten gaben an, dass ein oder mehrere der folgenden Kriterien eine „große Verbesserung“ für ihren Arbeitsplatz darstellen würde(n):

  • mehr Platz: 44 %
  • besserer Stuhl: 39 %
  • besserer Monitor: 37 %
  • bessere Lichtverhältnisse: 31 %
  • eine modernere Schreibtischumgebung: 29 %

13 Prozent der Angestellten leiden laut der Studie an „Display-Neid“. Sie ärgern sich darüber, dass die leitenden Ebenen über einen besseren Monitor bzw. eine bessere Computer-Ausstattung als sie selbst verfügen. Dieser Wert steigt auf 21 Prozent in der Gruppe, die sich mit einer über fünf Jahre alten Ausstattung begnügen muss. Die Untersuchung zeigt, dass die Leitungsebenen über die beste Ausstattung verfügen, die einfachen Angestellten und Verwaltungsabteilungen die schlechteste haben.

Die Ergebnisse der Studie können in einem PDF von jedem selbst eingesehen werden. Doch wie bei jeder Studie sollte auch hier beachtet werden, dass sie von einem Display-Hersteller in Auftrag gegeben wurde, der sich durch die Ergebnisse einen höheren Absatz der eigenen Produkte erhofft – auch wenn die Daten wie in diesem Fall von einer unabhängigen Stelle erhoben wurden.