ECS PA1 MVP und PF88 im Test: Zwei Mainboards von Elitegroup für Intel-CPUs
16/16Rating
Nach den Seiten des Testens sollen nun unsere bekannten Rankings einen einfachen Überblick über die ermittelte Leistung geben. So steht folgend ein allgemeines Performance-Rating sowie ein Schnittstellen-Rating bereit, das die Stärken und Schwächen der getesteten Mainboards zusammenfasst.
Das ECS PA1 MVP Extreme sortiert sich in unseren Tests mit einigem Abstand unter den Vergleichsprobanden mit potentem Intel-Chipsatz oder "nVidia nForce4"-Pendant ein. Es muss aber erwähnt werden, dass sich die Geschwindigkeit in Computerspielen durch die vorhandene CrossFire-Funktionalität deutlich erhöhen lässt. Entsprechende Tests positionierten das Elitegroup-Mainboard vor den Intel-Probanden, die noch nicht recht von zwei Grafikkarten im Verbund profitieren können.
Das schlechte Abschneiden des ECS PA1 MVP Extreme ist damit zu begründen, dass zwei der drei RAID-Tests nicht so durchführbar waren, wie es in dem gängigen Testprozedere von Nöten ist. So ist keiner der drei RAID-Controller des Mainboards RAID5-fähig. Außerdem können nur jeweils zwei Festplatten zusammengefasst werden; üblicherweise besteht das in unserem Parcour verwendete RAID0-Array jedoch aus drei striped HDDs.
Fazit
ECS PA1 MVP Extreme
Ist Elitegroups ECS PA1 MVP Extreme ein ernstzunehmender Konkurrent für andere am Markt erhältliche Mainboards? Dies ist die Ausgangsfrage für diesen Test, die für sich genommen mehr ist als ein Vergleich zwischen einem Mainboard von Elitegroup und einem solchen der Konkurrenz; es ist vor allem auch die Frage nach dem besten erhältlichen Chipsatz für Intel-Prozessoren. Denn gewählt werden kann aktuell zwischen mehreren nForce4-Auflagen, manigfaltigen Intel-Chipsätzen, die von den Herstellern unterschiedlich umfangreich gebundlet werden, sowie dem neuen ATi Xpress200. Während anfangs noch die SLi-Fähigkeit für nVidia-Chipsätze sprach und Intel-eigene Chipsätze die beste Kompatibilität und Leistung bei Single-GPU-Einsatz lieferten, hat sich mittlerweile das Bild stark verschoben: Intels neuer i975X beherrscht CrossFire, dem i955X wurde es nachträglich beigebracht und ATi kann es sowieso. Auf lange Sicht ist also davon auszugehen, dass mit der Möglichkeit allein, zwei Grafikkarten parallel auf einem Mainboard zu betreiben, kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist.
Setzt man diese Erkenntnis nun voraus, dann wird klar, woran es dem ECS PA1 MVP mangelt: An Kontinuität und Variabilität. Eine potente CrossFire-Plattform mit einem ATi-Chipsatz zu schaffen, die bei CrossFire-Einsatz Leistung entfalten kann, reicht nicht. Ein Mainboard muss auch bei einem Allerwelts-Einsatz punkten können; der ist allerdings aktuell nicht mit zwei Grafikkarten verbunden. Eher verbunden wäre ein solcher Einsatz mit verschiedenen RAID-Arrays. Diese jedoch lassen sich durch die Chip-Vielfalt gar nicht erstellen, da nur jeweils zwei Festplatten im Verbund betrieben werden können. Das mag für einige Käufer genügen, ist aber für ein Mainboard, das sich im Performance-Segment ansiedeln will, deutlich unterdimensioniert.
Auch die anderen ermittelten Geschwindigkeitswerte siedeln sich nur im Mittelfeld an und lassen den rechten Kick vermissen. Dass da die Softwaredreingabe auch eher verwirrt als nützt, schlägt dem Fass zwar nicht den Boden aus, passt aber ins allgemeine Bild des Mitläufers. Denn eine wahre Alternative ist das ECS PA1 MVP Extreme nicht; allenfalls ein erster Versuch, den ATi Xpress200-Chipsatz auf Intel-Boden zu etablieren.
ECS PF88 Extreme
Die Idee, ein Mainboard auf den Markt zu bringen, das für mehrere Sockel genutzt werden kann und damit eine große Käuferschar faszinieren sollte, ist gut. Leider mangelt es beim ECS PF88 Extreme an den Details. So war das Mainboard zu keiner Zeit zum FSB1066-Betrieb zu überreden, was für sich genommen noch verschmerzbar wäre, setzt doch Intels Großteil des aktuellen Prozessor-Portfolios auf einen 800 MHz-Frontside-Bus. Weniger übersehbar ist da jedoch die eigenartige Umsetzung der RAID-Funktionalität. Hier kann, ebenso wie beim ECS PA1 MVP, kein größerer RAID-Verbund erstellt werden. Das führt zu Abstrichen bei den Schnittstellentests.
Auch in diese Kategorie fällt die eher mäßige Qualität des OnBoard-Sounds, die zwar immernoch durchschnittlich ist, damit aber unter den Vergleichswerten der anderen bisher getesteten Mainboards liegt.
Das ECS PF88 Extreme besitzt zusammenfassend betrachtet also einen Bonus: Die hohe Variabilität. Käufer, die sich später eventuell von ihrem Pentium 4 trennen wollen und lieber einen mobilen Pentium M oder einen Prozessor von AMD installieren möchten, könnten von diesem Mainboard durchaus angetan sein. Leider sprechen der RAID-Lapsus und die konsequent nur mittelmäßige Ausstattung gegen ein langes Leben des Mainboards, was die durch den Elite Bus versprochene Langzeitsicherheit durch die Sockel-wechsel-dich-Funktionalität zunichte macht.
Es lies sich bisher kein aktueller Preis des ECS-Mainboards ermitteln.
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