PowerColor Radeon X1900 GT im Test: Wachablösung für die GeForce 7900 GT?
20/23Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark05 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Unter Windows weist die PowerColor Radeon X1900 GT eine angenehme Lautstärke auf, auch wenn sie leicht über den Werten der Radeon X1800 Xl liegt, auf welcher dasselbe Kühlsystem verbaut wird. Die Grafikkarte ist aus einem geschlossenen Gehäuse nur bei genauem Hinhören auszumachen, womit ein ruhiges Arbeiten problemlos möglich ist. Der direkte Konkurrent, die nVidia GeForce 7900 GT, hat in dieser Disziplin das Nachsehen. Auf der Karte ist schlicht und ergreifend keine funktionierende Lüftersteuerung vorhanden.
Unter Last macht sich das alte Lüftersystem negativ bemerkbar – das modifizierte Kühlsystem mit dem größeren Lüfter bleibt deutlich leiser. Nichtsdestotrotz ist die Lautstärke nicht allzu störend, da sich der Lüfter auf einer Drehzahl einpendelt und nicht wie bei der Radeon X1800 XL ständig zwischen zwei hinreichend verschiedenen Drehzahlen hin und her wechselt. Die GeForce 7900 GT arbeitet beinahe auf demselben Lautstärkeniveau.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperatur-Messungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark05 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Bei den Temperaturmessungen zeigt sich erneut, dass der R580-Chip von ATi im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz „heißer“ Kandidat ist. Bereits unter Windows steigt die Temperatur der PowerColor Radeon X1900 GT auf 58 Grad Celsius, was der zweihöchste Wert ist, den wir je mit diesem Testsystem gemessen haben. Die Radeon X1800 XL bleibt drei Grad kühler, die GeForce 7900 GT liegt sogar sieben Grad darunter.
Unter Last wiederholt sich das Ergebnis und die Radeon X1900 GT setzt sich mit einer Chiptemperatur von 86 Grad ans obere Ende des Testfeldes. Zwar ist dieser Wert ungefährlich, aber er deutet an, dass das Single-Slot-Kühlsystem nur schwer mit den Anforderungen zurecht kommt. Die Konkurrenz hat in dieser Disziplin große Vorteile. Auf der Chiprückseite messen wir mit 76 Grad ebenfalls sehr hohe Werte, die weder von der hauseigenen Radeon X1800 XL, noch von der GeForce 7900 GT auch nur ansatzweise erreicht werden.
Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb, letzterer wird erneut durch Verwendung des 3DMark05 simuliert.
Im Leerlauf hält sich die PowerColor Radeon X1900 GT bezüglich des Stromverbrauches erstaunlicherweise zurück und zieht (zusammen mit dem Rest des Systems) mit 117 Watt genausoviel Leistung aus der Leitung wie die Radeon X1800 XL und die GeForce 7900 GT. Bereits von der Radeon X1900 XTX, auf welcher ebenfalls die R580-GPU verbaut wird, lässt sich jedoch erahnen, dass das Ergebnis unter Last deutlich schlechter ausfällt – und so kommt es auch. Im 3D-Modus belastet das PowerColor-System mit einem Verbrauch von 203 Watt die Stromrechnung eindeutig stärker als die Radeon X1800 XL (180 Watt) und die GeForce 7900 GT (160 Watt). Hier herrscht für ATi bei der Nachfolgergeneration noch Nachholbedarf.