BFG PhysX Accelerator in der Vorschau: Pflichtkauf oder teures Statussymbol?
Einleitung
Anlässlich der Game Developers Conference 2005 in San Francisco machte Mitte März letzten Jahres eine bis dato eher unbekannte Firma namens AGEIA erstmals durch die Ankündigung einer Physics Processing Unit, kurz PPU, große Teile der einschlägigen Presse auf sich aufmerksam. Karten mit dem PhysX getauften Spezialprozessor sollen die physikalischen Berechnungen in Spielen übernehmen und als dritte Kraft neben CPU und GPU für noch mehr Realismus sorgen. Bisherige Physik-Engines wie das beispielsweise für Half-Life 2 eingesetzte SDK Havok müssen sich bei den physikalischen Berechnungen auf die in manchen Spielen ohnehin stark belastete und nicht darauf spezialisierte CPU verlassen.
Ursprünglich sollten erste PhysX-Karten bereits Ende 2005 im Handel sein. Doch obwohl die Hardware an sich bereits fertig war, verschob sich der Verkaufsstart durch mangelnde Softwareunterstützung auf Seiten der Spiele. Ende März war es dann endlich soweit: Alienware, Dell und Falcon Northwest lieferten die ersten High-End-Systeme mit PhysX-Karte aus. Auf Grund der hohen Preise und der anhaltenden Abstinenz von Spielen mit PhysX-Unterstützung – das Schachprogramm Fritz 9 kann in diesem Zusammenhang wohl eher als uninteressant betrachtet werden – können diese Komplettrechner jedoch eher als Nischenprodukte betrachtet werden.
Seit Dienstag ist mit Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter von Ubisoft der erste Titel im Handel, der wenigstens ansatzweise – wir werden im Verlauf des Artikels genauer darauf eingehen – Gebrauch von den neuen Physikbeschleunigern macht. Eine Woche später treffen nun auch die ersten PhysX-Karten für den Retail-Markt ein. Mit 299 Euro sind diese allerdings alles andere als günstig. Ein Kauf will also wohl überlegt sein. Wir hatten die Möglichkeit, einen ersten Blick auf eine PhysX-Karte von BFG zu werfen und uns ein Bild vom derzeitigen Stand der Entwicklung in Sachen Spiele zu machen. Erste Videos aus CellFactor und anderen Spielen sowie AGEIAs PR-Strategie haben nicht gerade niedrige Erwartungen geweckt. Inwieweit diese erfüllt werden und ob sich der Kauf einer PhysX-Karte zum jetzigen Zeitpunkt lohnt, werden wir auf den nächsten Seiten klären.