BFG PhysX Accelerator in der Vorschau: Pflichtkauf oder teures Statussymbol?

 9/9
Parwez Farsan
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Fazit

Was soll man nun von AGEIAs PhysX-Karten halten? Als gelungenen Start kann man die Einführung der Karten für den Retail-Markt jedenfalls nicht bezeichnen. Zu groß sind die Defizite, mit denen Käufer einer PhysX-Karte derzeit leben müssen. Gerade mal ein Spiel macht bislang von den Fähigkeiten der Karte wenigstens ansatzweise Gebrauch – aber nicht ohne dank der zusätzlichen Effekte stellenweise deutlich bei den Frameraten einzubrechen. Auch die verfügbaren Demos zeigten eine eher schlechte als rechte Performance. Mit Rise of Legends ist für diesen Monat lediglich ein weiteres Spiel mit PhysX-Unterstützung angekündigt. Aber auch von ihm sollte man keine allzu großen Neuerungen in Sachen Gameplay erwarten, wie Cellfactor sie erahnen lässt. Erst Unreal Tournament 2007 und vielleicht einige der eher unbekannten anderen Titel auf AGEIAs Ankündigungsliste dürften wirklich Gebrauch von den neuen Physikbeschleunigern machen. In der Zwischenzeit wird es wohl bestenfalls ein paar optische Spielereien geben.

BFG PhysX Accelerator card
BFG PhysX Accelerator card

Zeit genug, um die Treiber weiter zu optimieren. Mit Instabilitäten mussten wir im Laufe unseres Tests der Karte von BFG zwar nicht kämpfen, doch das letzte Wort in Sachen Performance ist sicher noch nicht gesprochen. Auch die eine oder andere Demo könnte nach einem Feintuning flüssiger laufen. Allzu viel Zeit sollte sich AGEIA mit den Verbesserungen aber nicht lassen. Denn mit Havok FX steht ein auf die Rechenpower von Grafikkarten setzender Konkurrent für das PhysX SDK bereits in den Startlöchern. AGEIAs Vorteil dürfte hier in der im Allgemeinen sicher besseren Performance eines spezialisierten und nicht mit aufwändigen Grafikberechnungen belasteten Prozessors liegen.

Doch zunächst einmal muss sich die Hardware verkaufen. Und das geht letztendlich nur über Killerapps, die das Interesse an der benötigten Hardware sprunghaft steigern können. Unreal Tournament 2007 oder eine mögliche, auf der Unreal Engine 3 basierende Vollversion von CellFactor könnten eine solche Killerapplikation werden, sofern sich das Thema separater Physikbeschleuniger bis dahin nicht von selbst totgelaufen hat oder unter zu starkem Druck aus dem Grafikkarten-Sektor leidet. In der aktuellen Situation kann man vom Kauf einer PhysX-Karte nur abraten. 300 Euro sind nicht gerade wenig und in Anbetracht der derzeit gebotenen Leistung eindeutig zu viel. In zwei Monaten könnte die Software-Situation bereits besser aussehen. Insbesondere die morgen beginnende E3 in Los Angeles dürfte im Hinblick auf die kommenden Spiele einen Blick wert sein.

Nachtrag

Zwar pünktlich zum Fall der Deadline aber nicht mehr rechtzeitig für den Artikel hat uns auch die in Deutschland noch nicht erhältliche PhysX-Karte von Asus erreicht. Gingen wir Ende März noch von einer Karte mit 256 MB GDDR3-Speicher aus, hat sich nun gezeigt, dass auch das Modell von Asus über „lediglich“ 128 MB Speicher verfügt.

PhysX-Karte von Asus
PhysX-Karte von Asus

Abgesehen von geringfügigen Änderungen am Boardlayout sowie einem anderen Kühler entspricht sie technisch der von uns getesteten Karte von BFG. Auch wenn es auf dem Bild so erscheinen mag, werden die Speicherchips nicht vom etwas höher aufliegenden Kühlkörper mitgekühlt. Ein kurzer Test mit Ghost Recon Advanced Warfighter ergab so dann auch im Rahmen der Messungenauigkeit zur BFG-Karte identische Werte, weshalb wir zum jetzigen Zeitpunkt von einem kompletten Test der Asus-Karte absehen und in einem zukünftigen Artikel mit breiterer Softwarebasis näher auf sie eingehen werden.

PhysX-Karte von Asus
PhysX-Karte von Asus

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