nVidia GeForce 7950 GX2 im Test: Mit brachialer Gewalt zurück an die Spitze
24/27Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark06 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt.
Bezüglich der Lautstärke unter Windows gibt es bei der nVidia GeForce 7950 GX2 nichts zu meckern – ganz im Gegenteil sogar. Obwohl zwei leistungsstarke GPUs auf sehr engem Raum zusammenarbeiten, drehen die beiden recht kleinen Radiallüfter relativ langsam, weswegen man die Grafikkarte aus einem geschlossenen Gehäuse nicht heraushören kann. Die GeForce 7900 GTX arbeitet auf dem identischen Level, der Radeon X1900 XTX von ATi ist man aber ein kleines Stück voraus. Unter Last dreht die Doppelkarte dann doch ein gutes Stück auf und routiert gut hörbar vor sich hin. Störend ist der Geräuschpegel aber noch nicht. Eine GeForce 7900 GTX bleibt unter Last dennoch deutlich leiser.
Auch im Testfeld der SLI/CF-Karten schlägt sich die GeForce 7950 GX2 sehr gut. Unter Windows bietet die Karte gar die beste Lösung, nur unter Last muss man sich zweier GeForce-7900-GTX-Karten aus dem eigenen Hause geschlagen geben. Vor allem das CrossFire-System der X1900-Serie zeigt in dieser Disziplin starke Schwächen, da die beiden Lüfter nicht nur laut, sondern zusätzlich mit einer nervenden Frequenz zu Werke gehen.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperaturmessungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark06 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Bei den Temperaturmessungen zeigt sich durchgehend eine hohe Wärmeentwicklung bei der GeForce 7950 GX2, was aufgrund der zwei PCBs aber nicht verwundert. Unter Windows wird die Karte mit 59 Grad Celsius ein gutes Stück wärmer als die Radeon X1900 XTX und die GeForce 7900 GTX. Unter Last wiederholt sich das Spiel gegen die GeForce 7900 GTX; der Temperaturunterschied beträgt satte 23 Grad. Gegen die Radeon X1900 XTX ist man aber besser platziert, da die ATi-Karte in einer 3D-Anwendung sehr heiß wird. 88 Grad für die GeForce gegen 91 Grad bei ATi lautet das Ergebnis. Ähnliches wiederholt sich bei den Messungen auf der Chiprückseite, wobei die GeForce 7950 GX2 die wärmste Karte aus dem Testparcours ist, dicht gefolgt von der ATi Radeon X1900 XTX.
Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb. Letzterer wird durch Verwendung des 3DMark06 unter der Auflösung 1600x1200 sowie 4-fachem Anti-Aliasing und 16-fachem anisotropen Filter simuliert.
Unter Windows stellt sich die nVidia GeForce 7950 GX2 einen neuen Negativrekord auf. Die Dual-GPU-Karte zieht etwa 13 Watt mehr aus der Steckdose als die Radeon X1800 XT, die den zweiten Platz in dieser Disziplin belegt. Eine GeForce 7900 GTX und vor allem die Radeon X1900 XTX zeigen sich klar genügsamer. Unter Last liegt die GeForce 7950 GX2 gleichauf mit der Radeon X1900 XTX an der Spitze. Die GeForce 7900 GTX stellt nicht annähernd so hohe Ansprüche und belastet die Stromrechnung mit 30 Watt weniger. Daraus lässt sich schließen, dass die GeForce 7950 GX2 nichts für Stromsparer ist – vor allem der Verbrauch im 2D-Modus ist zu hoch.
Bei den SLI/CF-Maschinen sieht das Ergebnis dagegen besser aus. Unter Windows platziert sich die GeForce 7950 GX2 im Mittelfeld, unter Last gar im unteren Mittelfeld. Dabei muss man anmerken, dass das Asus-Mainboard mit dem nForce-4-SLI-x16-Chipsatz von Haus aus sehr viel Strom benötigt; deutlich mehr als die RD580-Platine für die CrossFire-Karten. Somit sind die SLI- und die CrossFire-Systeme untereinander nur eingeschränkt vergleichbar.